5-Gipfel-Tour ob Giswil: auf neuen Wegen über den Miesenstock
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Bei der Strassengabelung P. 1062 beginnen wir unsere längere „Rundreise“, dabei halten wir uns erst an den letzten Abschnitt des Rotmoosgrabens. An den mächtigen Verbauungen vorbei steigen wir - bereits nach kurzem von der Sonne durch den lichten Wald beschienen - an; streckenweise ist der Weg auf Grund der kürzlichen Niederschläge sehr rutschig und nass, auf wenigen Abschnitten fliesst das Wasser auf dem Bergwanderweg ab …
Nass bleibt es auch mit Erreichen des abgeschiedenen Feldmooses - wie der Name sagt, ein typisches Moorgebiet. Nachdem wir ein weiteres kleines Moos, den Schluochtblätz, traversiert haben, steigen wir im Wald an zur Riedmattschwand, P. 1439 - hier treffen wir auf die Waldstrasse. Dieser folgen wir anschliessend bis zur Abzweigung, welche beinahe flach zu P. 1515 und zum erst „pflotschigen“ Weidegelände und zuletzt steiler, doch lauschig, dem Grat im Wald entlang zum Riedmattstöckli leitet.
Etwas unterhalb des Gipfelkreuzes (oben weht ein starker, kühler Wind) stärken wir uns für den Weitermarsch. Dieser ist erst von unerwartet dichter Bewölkung geprägt - und führt uns hinab zur Guberegg. Erfreulicherweise lösen sich die Wolken hier grossenteils auf; bei derart angenehmen Bedingungen beschliessen wir, den direkten Anstieg zum Miesenstock via S-Grat zu versuchen.
In der steilen ersten Teilstrecke kommt uns entgegen, dass der dichte Tannenwald wenig Unterholz aufweist, und wir uns so zwischen den Baumstämmen weglos und manchmal etwas hochtrittig heraufarbeiten können. Nachdem wir auf das etwas flachere, nun mehrheitlich offene Gebiet hinaustreten, können wir bald einmal herrliche Felsformationen erkennen, an denen vorbei oder durch sie hindurch wir genussvoll weiter dem Gipfel zustreben - die Sonne trägt das ihre zu diesem wundervollen Tourenabschnitt bei. Über eine beinahe geschlossene Schneedecke erreichen wir so das Gipfelkreuz und den wenige Meter höheren höchsten Punkt; wir verweilen hier jedoch nicht lange - weht auch hier der Wind zu frisch und stark.
In Erinnerung an diese Tour, schreiten wir auf dem Grat weiter bis zu dessen Ende und lassen uns hier zur Mittagsrast nieder, relativ windgeschützt, wo wir uns auch vor beinahe vier Jahren aufgehalten haben.
Heute erfordert der steile Abstieg auf den ersten Metern des E-Grates eine gewisse Vorsicht; wir kraxeln möglichst nahe an den Felsen ab, um der schneegefüllten, nun nicht erkennbaren Wegspur über unangenehmen Absätzen ausweichen zu können.
Mit einigem Schnee ist auch der weitere Weg zum nächsten Sattel ausgestattet; der Wiederaufstieg zum Nollen jedoch unproblematisch.
Erst länger, verhältnismässig flach streben wir nun unserem nächsten Gipfel zu; auf den letzten Metern sind sogar wenige felsige Stellen „eingebaut“ - sie entschädigen uns für die nun wieder etwas trübe gewordenen Lichtverhältnisse. Beim Gipfelkreuz des Riedmattstockes angelangt, können wir auf die eben begangene Gratroute und in die mit erstaunlich vielen Schneeresten gefüllte Flanke des Miesenstocks Einblick nehmen.
Nach einem flach abfallenden Weiterweg auf dem Grat, dem kurzen Abstieg zum Sattel, P. 1714, und der unbedeutenden Gegensteigung erreichen wir den letzten der insgesamt fünf heutigen Gipfel; leider liegt das Gipfelkreuz des Selistockes am Boden - die Abspannseile sind aus deren Fundamenten gerissen und damit wohl das Kreuz bei Starkwind auf Bodenhöhe aus seiner Befestigung gezerrt worden. Dies melde ich später der zuständigen Sektion des SAC Pilatus - ebenso, dass ich ein neues Gipfelbuch deponierte habe.
Der abschliessende Rückweg bringt zusätzliche Spannung auf, suchen wir doch weglos am ENE-Grat ein Durchkommen. Erst geht es im grasigen Steilbord in östlicher Richtung steil hinunter, dann queren wir jedoch wieder in nördlicher Richtung zum besagten Grat, weil wir sonst in den nicht einzuschätzenden Bärengraben gelangt wären. Nach einem kurzen Gratstück wechseln wir wieder in die E-Flanke und steuern in ruppigem offenem Waldgelände ein unten erkennbares Strässchen an (nicht auf der LK eingezeichnet). Diesem folgen wir nun bis zur Plattenflucht (auf der LK als Erdschlipf eingetragen), wo wir auf herrliche Gesteinsmaserierungen stossen. Wie wir um die Gratnase herum wandern, kommen im Weidegelände weiter unten einige wrw Pfähle in Sicht. Erst weglos, danach auf Spuren des Bergwanderwegs, steigen wir nun zur Selischwand, P. 1240, ab. Erst auf dem Fahrweg, anschliessend auf der (3. Kl)-Strasse stromern wir länger durch den unserem Ausgangspunkt, Bachflysch, zu.
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