Twäränä / Silberen (2319m)
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Wenige Tage nach unserem erfolgreichen Ausflug auf den Fläschenspitz (Bericht folgt) fuhren wir erneut auf den Pragelpass hoch. Dies allerdings recht spontan, denn eigentlich wollten wir uns das Alpler Horn vornehmen. Das Gewölk am Himmel, der Regen im Rücken und die Wetterprognosen im Kopf bedeuteten uns aber auf der Anreise, vorsichtshalber besser ein Ziel mit Wegmarkierungen in einfachem Gelände anzustreben.
So liefen wir dann also kurz nach 8 Uhr morgens auf dem Pragelpass anstatt beim Waldisee los. Wir wollten den Silberen auf einer Rundtour besteigen, weshalb wir uns für den Aufstieg die Route via Butzen und für den Abstieg die etwas längere Variante via Charental aussuchten. Die Sicht wurde immer weniger und es war kühl, doch angenehm. Des Nebels Feuchte liess die Begehung speckigen Felsens zuweilen etwas glitschig werden. Die Route war derweil auch bei reduzierter Sichtweite einfach zu finden, denn die Markierungen waren häufig.
Nach rund eineinhalb Stunden erreichten wir den Wegweiser in der Gegend um den „Gipfel“. Der höchste Punkt der Twäränä ist das sicher nicht, dieser läge wohl irgendwo in der Nähe. Auch in der Nähe lag derweil unser eigentliches Ziel: der Gipfelsteinmann mit dem Gipfelkreuz. Nach einer kurzen Rast dort und der Erkenntnis, dass es nun tropfte und somit allenfalls wohl bald regnen würde, brachen wir bald wieder auf.
Die Regenjacken schützten uns in der Folge zwar nicht vor Regen (den gab's nämlich nicht), sondern vor dem kühlen Wind und als wir ein paar Minuten in südlicher Richtung unterwegs waren, zeichnete sich am Himmel plötzlich die Sonne ab. Wir trauten der Sache nicht so recht, auch wenn sich nun auch bald einige Flecken blauen Himmels offenbarten. Aber siehe da: Bald reichte die Sicht bis zum Glärnisch und die Sonne wärmte unsere kalten Hände. Wer hätte das gedacht?! Subito holten wir nun also unsere Gipfelpause nach.
Nach einer Weile verdeckten dann aber wieder Wolken die Sonne: höchste Zeit zu gehen. Oberhalb 2000m war der Karst recht trocken und gut begehbar, weiter unten überwog dann aber wieder die „Glitschigkeit“, weshalb etwas Vorsicht angebracht war. Nun waren wir wieder mitten im Nebel, doch auch auf dieser Route müsste man schon besondere Talente haben, um die Orientierung zu verlieren. So häufig sind nämlich die Wegmarkierungen.
Irgendwann querten wir dann das Charental und erreichten bald vertrautere Gefilde: den Wanderweg beim Zingel, welcher vom Roggenloch her kommt. Noch etwas auf und ab, danach endlich der ersehnte Schlussabstieg und schon waren wir zurück auf dem noch immer verlassenen Pragelpass. Menschen hatten wir auf der Wanderung keine gesehen, jedoch etwa zwei Dutzend Gemsen. Die Krönung des geretteten Tages vollzog sich schliesslich im Besuch des Muotitaler Alpchäsmärchts.

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