Gänsekragen im Winter


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 13. Oktober 2013 um 17:11.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 2 März 2013
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 1 Tage 6:30

Auf den Gänsekragen führt ein Steig, der im Winter natürlich zudeckt ist. Da ich dachte, noch nicht auf seinem Gipfel gewesen zu sein (auf einer Karte, die ich nicht dabei hatte, sah ich hinterher, dass sein Name umkringelt ist, was ich nach einer Tour auf den jeweilig bestiegenen Gipfel mache) u. beim Betrachten des Berges auf Tour den Eindruck gewonnen hatte, ihn über seinen Ostgrat erklimmen zu können, marschierte ich am 02.03.13 morgens um 09.15 Uhr mit diesem Ziel von der Winnebachseehütte los.

Bis zum Fuß des Ostgrates ging ich mit Schneeschuhen, dann stieg ich in den ersten Steilaufschwung des Grates ohne dieselben ein. Weiter oben hätte ich sie schon gebrauchen können, da ich teilweise bis zum Oberschenkel in den Schnee einsank. Ich wollte mich auch wegen einer möglichen Lawinengefahr möglichst nah an den Felsen hinaufarbeiten. Die Felsen selbst waren teilweise zum Begehen zu schwierig (III), teilweise stieg ich über stufige (II) empor. An ihnen entdeckte ich Haken, was darauf hinwies, dass der Ostgrat im Sommer eine beliebte Klettertour ist. Im Sommer geht man da schon hinauf, aber im Winter? Außer mir ist kaum ein Bergsteiger so verrückt, im Winter da hinaufsteigen zu wollen!

Neben den Felsen war der Schnee ziemlich tief, über die Felsen zu klettern oft zu schwierig! Eine Felsplatte schaffte ich zu überklettern, auf der nächsten kam ich ins Rutschen: nach ca. 8m verschwand der Fels im Schnee, der mich dann bremste. Meine Jacke, auf der ich rutschte, trug keinen Schaden davon.

Ich hatte stundenlang zu kämpfen, die meisten Tourengeher würden vor dem Gipfel umdrehen! Weiter oben wurde der Grat flacher, ich musste aber wegen schroffer Felsen in die Südflanke ca. 40hm absteigen. Dahinter ging es über steilen Schnee zum Gipfelgrat. Um 14.20 Uhr erreichte ich endlich den Gipfel. Ich war erwartungsgemäß der Erste des Jahres, der sich ins Gipfelbuch eintrug.

Der Abstieg auf meiner Spur ging ziemlich schnell. Auf der Hütte schüttelte der Wirt den Kopf, weil man seiner Ansicht nach im Winter einfach nicht auf diesen Berg steigt!




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