Schwierige Berge über der Winnebachseehütte


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 13. Oktober 2013 um 07:37.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:28 Februar 2013
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 1 Tage 14:00

Nachdem ich am Nachmittag des 27.02.13 auf die Winnebachseehütte gestiegen war, brach ich am folgenden Tag morgens um 07.00 Uhr mit Schneeschuhen Richtung Larstigspitze auf, die ich Ende der Neunziger Jahre bei einer Skitour Anfang Mai auf den Breiten Grieskogel ausgelassen hatte, weil ich nicht mehr so fit u. daher nicht mehr genügend motiviert war.

Diesmal wollte ich sie über die Südflanke besteigen, in der an diesem Februartag im Gegensatz zum damaligen Zeitpunkt viel Schnee lag. Ihre Durchsteigung zum Südostgrat, über den ich schließlich den Gipfel erreichte, dauerte länger, als ich gedacht hatte (2h). Ich musste durch bis zu 45° steilen Schnee klettern. Eine Spur gab es keine. ca.11.30 Uhr erreichte ich den Gipfel.

Die Zeit verging wie im Flug. Auch der Abstieg erforderte einige Zeit. Nach diesem wäre es, vor allem weil es mein erster Hochtourentag des Jahres war, sinnvoll gewesen, wieder zur Hütte abzusteigen. Ich wollte aber auch den Strahlkogel zu erklimmen versuchen, weil der Tag noch lang war.

Ich stieg auf die Scharte unter dem Breiten Grieskogel u. überschritt sie zum Grastalferner. Ich musste mehr als 50 hm absteigen u. legte an einem verharrschten Hang die Schneeschuhe ab, da sie für diesen Schnee nicht geeignet sind. Über den Gletscher querte ich unter die Südflanke des Strahlkogels, in der ich eine mögliche Route ausgemacht hatte. Später stellte sich heraus, dass ich am besten unter der Flanke am Gletscher bis in Falllinie des Gipfels hätte absteigen sollen, um die leichteste u. schnellste Route begehen zu können.
So war der Aufstieg sehr zeitraubend. Mir war unterwegs klar, dass ich in die Dunkelheit kommen würde, wollte aber unbedingt den Gipfel noch erreichen. Ich musste zunächst über Felsen bis Schwierigkeitsgrad II, dann durch steilen Schnee bis 50°klettern, um zum Ostgrat des Strahlkogels zu gelangen. Über diesen erreichte ich den Gipfel, nicht ohne unterwegs noch eine Wechte abzutreten!
Das war das zweite mal in diesem Jahr! Seit dieser Tour halte ich mehr Abstand zu den Rändern der Grate.
Ca. um 16.00 stand ich endlich auf dem Gipfel! Der Aufstieg hatte ungefähr 3 erfordert! Ich trug mich als Erster des Jahres 2013 ins Gipfelbuch ein. Auf die Idee, diesen Gipfel im Winter zu besteigen, hatte mich ein Skitourenführer der Stubaier Alpen gebracht. Ich gehe aber seit dieser Tour davon aus, dass so gut wie kein Skitourengeher diesen Berg angeht. Diese bewundern ihn höchstens vom Gipfel des Breiten Grieskogels aus (eine sehr schöne u. daher beliebte Skitour).

Statt in Gipfelfalllinie abzusteigen, querte ich die ganze Flanke im steilen Schnee unter dem Ostgrat zurück zu meiner Aufstiegsspur, über die ich auf den Gletscher kurz abstieg. Da war ich schon in der fortgeschrittenen Dämmerung. Zurück an den Schneeschuhen war es schon dunkel. Diese konnte ich noch erkennen, sonst hätte ich ohne sie zur Hütte zurückgehen müssen. Der Abstieg zur Hütte in der Dunkelheit machte von der Orientierung her keine Probleme. Allerdings hatte ich unterkühlte Hände u. Füße. In der Hütte konnte ich mich dann aber bei heißem Tee aufwärmen.



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T6- WS+ II
ZS- III
T6 II
13 Sep 21
Larstigspitz-Überschreitung · Zwirchkopf
T6- ZS- III
30 Sep 18
Strahlkogel (Westgrat) · Plauscher
III
14 Aug 12
Strahlkogel Westgrat · dercenturio
T4- L I

Kommentare (5)


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Rudle hat gesagt: Strahlkogel als Schitour
Gesendet am 3. März 2014 um 22:41
Hallo Abenteurer
Also so ganz ohne Besuche bleibt der Strahlkogel im Winter nicht.
Wir von der Bergrettung Ortstelle Hall standen zu siebt auf dem
Gipfel.
Es ist einfach ein formschöner Berg,der einen kompletten Alpinisten verlangt.Berg Heil!

Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II hat gesagt: RE:Strahlkogel als Schitour
Gesendet am 7. März 2014 um 17:48
Hallo Rudle,

wenn ich daran denke, um welche Uhrzeit ich oben stand, würde mir manch Vertreter der Bergrettung bestimmt Vorhaltungen machen, würde ich sie ihm sagen!

Berg Heil!

Rudle hat gesagt: RE:Strahlkogel als Schitour
Gesendet am 7. März 2014 um 18:16
Hallo Abenteurer

Also das mit der Uhrzeit nehmen wir nicht so ernst,sind ja selber ebenfalls zu allen unmöglichen Zeiten auf den Bergen unterwegs.
Voraussetzung ist jedoch a vernünftige Helmlampen und ein Biwaksack oder zumindest a gscheite Rettungsdecke!!
Könnt ja sein daß es sich nicht mehr ausgeht (Verhauer,Materialproblem ect.)
Bist wahrscheinlich auch viel allein unterwegs und da kann a Fehler tödlich sein.
Das Handy kann a einmal in einem Funkschatten sein bzw.
in der Nacht ist nicht in 15 Minuten der Hubschrauber da.
Und bis mir zu Fuß oben sind das kann es a ganze weile dauern.
Wünsch dir noch viele lässige Touren auf unseren schönen Bergen.

Berg Heil!

Rudle hat gesagt: RE:Strahlkogel als Schitour
Gesendet am 7. März 2014 um 18:33
Noch ein Nachtrag zu meinem letzen Kommentar.
Solltest mal bewusst in der Nacht aufn Berg unterwegs sein-zb.a
längere Überschreitung oder ähnliches,sag einfach in der zuständigen BR-Ortstelle bescheit.
Viele Leute können kein Alpines Notsignal von einem normalen
Lichtschein unterscheiden.vorallem wann das Lichtl immer wieder verschwindet und wieder kommt.


Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II hat gesagt: RE:Strahlkogel als Schitour
Gesendet am 7. März 2014 um 18:49
Irgenwo hat man ja eine Eigenverantwortung! Vor kurzem hat mich ein Hubschrauber gesucht, weil mich jemand in später Nachmittagssonne am Berg gesehen hat! Hätte ich mich nicht bewegt oder um Hilfe gerufen, wäre es ja verständlich gewesen! Der hat der Polizei unnötige Arbeit gemacht!
Ich kenne einen Fall, da war jemand in einer Winternacht nach einer Feier im Flachland zwischen zwei Ortschaften über die Felder unterwegs. Den hat man später erfroren aufgefunden! Man muss nicht in den Bergen sein, um eine Nacht nicht zu überleben! Ein weiterer Fall: ein Alkoholisierter ist sogar in einem Dorf erfroren, da er anscheinend nicht mehr in der Lager war, nachhause zu finden.


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