Schöne Herbst-"Rund"tour auf den Madom da Sgióf
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Flitterwochen-Revival-Wanderung
7.8.2010 - 9.10.2013:
drei Jahre,
zwei Monate,
ein Tag und
null Wochen glücklich verheiratet!
[wenn man so tut, als hätte ein Monat immer 31 Tage...]
Vor drei Jahren waren wir für unsere Flitterwochen im Tessin. Damals war die Tour auf den Madom da Sgióf unsere grosse Herausforderung: Sind wir fit genug? Machen die Knie das mit? Wir stiegen von Ganne aus über Piano del Vald auf (nicht bedenkend, dass die damit verbundenen 1600 Höhenmeter auf nicht ganz einfachen T3-Wanderwegen auch für geübte Wanderer eine Herausforderung sein können), schafften es aber nur bis P.1886. Hier waren die Kräfte zu Ende -- und die Nerven meiner Frau, denn der Weg hält einige Stellen bereit, die in trockenem Zustand schon Respekt fordern. Das Stück zwischen 1500 und 1700m hält diese in konzentrierter Form parat und verdient meiner Meinung nach ein T3+ bis T4-, bei feuchtem Wetter bis ein oder zwei Tage vorher nicht zu empfehlen.
Diesmal stiegen wir über Pianesc und Matàr auf. Das sind 25 Höhenmeter mehr (wegen einiger kleiner Gegenanstiege), aber der Weg bewegt sich nie in die Nähe der T3-Obergrenze. Zwei Flussquerungen sind gut mit Seil (und einem neuen Trittstein von uns) gesichert, die ganze Strecke ist auch bei leichtem Regen problemlos zu machen. Das war angesichts des feuchten Wetters der letzten Tage wichtig.
Das Wetter sah gut aus: Tief hängende Nebenschwaden mit blauem Himmel darüber. Zwischen 1400 und 1700m fragten wir uns allerdings, ob das für morgen verheissene schlechte Wetter schon eingetroffen war, so dick und grau waren die Wolken, durch die wir uns kämpften. Schliesslich durften wir ihnen auf 1750m endlich entfliehen -- es zeigte sich, dass der Wind die Ostseite des Bergs immer wieder neu mit Nebel versorgte, der sich auf der Südseite nicht halten konnte. Spezielles Lokalwetter, wie man es im Tessin oft erlebt.
Auf ca. 1900m Höhe, dem Umkehrpunkt der Flitterwochentour, merkten wir, dass wir zwar fitter geworden sind, die Tour aber immer noch ordentlich Kräfte zehrt. Ab dem Motarüch (2011m), wo der letzte Teil des Wegs auf den Gipfel beginnt, mussten wir unsern inneren Schweinehund bezwingen, um die letzten 250hm noch zu schaffen. Dass wir durch die Wolken nie bis zum Gipfel sehen konnten und mehrmals dachten, es wären nur noch 20-30m, kam erschwerend herzu... Der Weg allerdings ist sehr gut angelegt, an zwei (unnötigen) Stellen mit Kette gesichert und nirgends so ausgesetzt wie an einigen Stellen weiter unten (im Wald).
Und dann standen wir tatsächlich auf dem Gipfel des Madom. Und sahen -- nichts. Eine geschlagene halbe Stunde haben wir hier pausiert, gevespert, Fotos gemacht und auf Fernsicht gehofft, aber die meiste Zeit war es einfach nur grau. Der Wind trieb von allen Seiten Wolken auf den Berg zu. Ein paar schöne Blicke in jede Richtung gabs trotzdem, wenn sie kurz aufrissen.
Anscheinend gibt es grad kein Gipfelbuch, nur eine leere schwarze Röhre. Schade.
Für den Abstieg brauchten wir recht lang, weil die Knie nicht mehr wollten. Etwa 100m unter dem Gipfel hörten dafür die Wolken auf, es wurde warm und sonnig und wir wurden mit wunderbaren Blicken auf den Lago del Starlaresc da Sgióf, den Poncione Rosso, die Cima di Nimi und Cima del Masnee belohnt. Die neue Kamera wurde gebührend eingeweiht...
Ab 1770m wählten wir den Weg über Piano del Vald. Die Abstiegszeiten auf dem dortigen Wegweiser und in Piano del Vald sind allerdings sehr optimistisch (55min nach PdV, 40min nach Ganne). Wir waren flott unterwegs und brauchten jeweils 10-15min mehr. Die speziellen Stellen, die uns vor drei Jahren zu schaffen gemacht hatten, sind immer noch da ;) aber wir haben offenbar etwas Erfahrung gewonnen. Trotzdem, für Wanderer ohne Erfahrung ist von diesem Wegstück eher abzuraten.
Unterhalb von Piano del Vald beginnt das wohl langweiligste Stück Zickzackweg durch den Buchenwald, das ich kenne... mehrere Stufen werden überwunden, jedesmal denkt man "Das ist bestimmt die letzte", aber nein, es geht noch weiter...
In Ganne kamen wir dann genau pünktlich für den Postbus nach Brione, der uns 30min auf der Asphaltstrasse ersparte :) Die Postbusse fahren hier leider sehr unregelmässig, so dass uns das nochmal besonders gefreut hat.
Die von wanderland.ch errechnete Laufzeit von 7:15h ist realistisch bis knapp. Wir haben insgesamt fünf Pausen gemacht, davon einmal 30min auf dem Gipfel, sonst 10-15min. Wir waren gut drauf, nicht langsam unterwegs und haben trotzdem etwas länger gebraucht. Üblicherweise sind die Tessiner Zeiten sonst für unser Wandertempo plus Pausen ziemlich genau.
7.8.2010 - 9.10.2013:
drei Jahre,
zwei Monate,
ein Tag und
null Wochen glücklich verheiratet!
[wenn man so tut, als hätte ein Monat immer 31 Tage...]
Vor drei Jahren waren wir für unsere Flitterwochen im Tessin. Damals war die Tour auf den Madom da Sgióf unsere grosse Herausforderung: Sind wir fit genug? Machen die Knie das mit? Wir stiegen von Ganne aus über Piano del Vald auf (nicht bedenkend, dass die damit verbundenen 1600 Höhenmeter auf nicht ganz einfachen T3-Wanderwegen auch für geübte Wanderer eine Herausforderung sein können), schafften es aber nur bis P.1886. Hier waren die Kräfte zu Ende -- und die Nerven meiner Frau, denn der Weg hält einige Stellen bereit, die in trockenem Zustand schon Respekt fordern. Das Stück zwischen 1500 und 1700m hält diese in konzentrierter Form parat und verdient meiner Meinung nach ein T3+ bis T4-, bei feuchtem Wetter bis ein oder zwei Tage vorher nicht zu empfehlen.
Diesmal stiegen wir über Pianesc und Matàr auf. Das sind 25 Höhenmeter mehr (wegen einiger kleiner Gegenanstiege), aber der Weg bewegt sich nie in die Nähe der T3-Obergrenze. Zwei Flussquerungen sind gut mit Seil (und einem neuen Trittstein von uns) gesichert, die ganze Strecke ist auch bei leichtem Regen problemlos zu machen. Das war angesichts des feuchten Wetters der letzten Tage wichtig.
Das Wetter sah gut aus: Tief hängende Nebenschwaden mit blauem Himmel darüber. Zwischen 1400 und 1700m fragten wir uns allerdings, ob das für morgen verheissene schlechte Wetter schon eingetroffen war, so dick und grau waren die Wolken, durch die wir uns kämpften. Schliesslich durften wir ihnen auf 1750m endlich entfliehen -- es zeigte sich, dass der Wind die Ostseite des Bergs immer wieder neu mit Nebel versorgte, der sich auf der Südseite nicht halten konnte. Spezielles Lokalwetter, wie man es im Tessin oft erlebt.
Auf ca. 1900m Höhe, dem Umkehrpunkt der Flitterwochentour, merkten wir, dass wir zwar fitter geworden sind, die Tour aber immer noch ordentlich Kräfte zehrt. Ab dem Motarüch (2011m), wo der letzte Teil des Wegs auf den Gipfel beginnt, mussten wir unsern inneren Schweinehund bezwingen, um die letzten 250hm noch zu schaffen. Dass wir durch die Wolken nie bis zum Gipfel sehen konnten und mehrmals dachten, es wären nur noch 20-30m, kam erschwerend herzu... Der Weg allerdings ist sehr gut angelegt, an zwei (unnötigen) Stellen mit Kette gesichert und nirgends so ausgesetzt wie an einigen Stellen weiter unten (im Wald).
Und dann standen wir tatsächlich auf dem Gipfel des Madom. Und sahen -- nichts. Eine geschlagene halbe Stunde haben wir hier pausiert, gevespert, Fotos gemacht und auf Fernsicht gehofft, aber die meiste Zeit war es einfach nur grau. Der Wind trieb von allen Seiten Wolken auf den Berg zu. Ein paar schöne Blicke in jede Richtung gabs trotzdem, wenn sie kurz aufrissen.
Anscheinend gibt es grad kein Gipfelbuch, nur eine leere schwarze Röhre. Schade.
Für den Abstieg brauchten wir recht lang, weil die Knie nicht mehr wollten. Etwa 100m unter dem Gipfel hörten dafür die Wolken auf, es wurde warm und sonnig und wir wurden mit wunderbaren Blicken auf den Lago del Starlaresc da Sgióf, den Poncione Rosso, die Cima di Nimi und Cima del Masnee belohnt. Die neue Kamera wurde gebührend eingeweiht...
Ab 1770m wählten wir den Weg über Piano del Vald. Die Abstiegszeiten auf dem dortigen Wegweiser und in Piano del Vald sind allerdings sehr optimistisch (55min nach PdV, 40min nach Ganne). Wir waren flott unterwegs und brauchten jeweils 10-15min mehr. Die speziellen Stellen, die uns vor drei Jahren zu schaffen gemacht hatten, sind immer noch da ;) aber wir haben offenbar etwas Erfahrung gewonnen. Trotzdem, für Wanderer ohne Erfahrung ist von diesem Wegstück eher abzuraten.
Unterhalb von Piano del Vald beginnt das wohl langweiligste Stück Zickzackweg durch den Buchenwald, das ich kenne... mehrere Stufen werden überwunden, jedesmal denkt man "Das ist bestimmt die letzte", aber nein, es geht noch weiter...
In Ganne kamen wir dann genau pünktlich für den Postbus nach Brione, der uns 30min auf der Asphaltstrasse ersparte :) Die Postbusse fahren hier leider sehr unregelmässig, so dass uns das nochmal besonders gefreut hat.
Die von wanderland.ch errechnete Laufzeit von 7:15h ist realistisch bis knapp. Wir haben insgesamt fünf Pausen gemacht, davon einmal 30min auf dem Gipfel, sonst 10-15min. Wir waren gut drauf, nicht langsam unterwegs und haben trotzdem etwas länger gebraucht. Üblicherweise sind die Tessiner Zeiten sonst für unser Wandertempo plus Pausen ziemlich genau.
Tourengänger:
1Gehirner

Communities: Ticino Selvaggio
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