Pizzo di Claro (2727 m) - im zweiten Anlauf bis zum Gipfel


Publiziert von dulac , 2. Oktober 2013 um 03:28.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:19 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo di Claro   CH-TI   CH-GR 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 2500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus 214 von Bellinzona bis Lumino-Paese, dann Funivia-Lumino
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus 191 von Claro-Ponton nach Bellinzona
Kartennummer:K+F 1:60.000 Tessin Nord und map.geo.admin.ch

nur knapp eine Woche nach dem ersten *Versuch nun das letzte Stück im Gipfelaufstieg über den „Normalweg“. Sehr gern begangen von vielen mit dem Auto ins Calancatal angereisten Hikr´n, die sich auf diese Weise einige Höhenmeter ersparen können. Die Aufstiegsroute von hier ist offensichtlich relativ gut zu finden und mit Steinmännern und zumeist verblassten Markierungen bezeichnet. Beschreibungen finden sich etwa bei ivo66 *hier. In meinem Fall bei Start in Saurù, der Bergstation der Funivia Lumino, bedeutet diese Route allerdings eine Umweg.
 
Bis Passo di Mem aber zunächst wie in der Vorwoche. Nun jedoch nicht weiter entlang dem Grat, sondern hinab in Richtung auf die unterhalb der Ostflanke gelegene Pian del Baitel und der Markierung gefolgt. Es geht ein wenig auf und ab bis ich spätestens am P2280 nach links abbiegen müßte. Da der Abzweig selbst lt. ivo66 aber zunächst wenig ins Auge fällt und ohnehin weiter oben in meine bisherige Richtung führen würde, wollte ich ihn dort direkt ansteuern. Eine Hilfe war mir dabei dieses Foto.
 
Dieser direkte Aufstieg entpuppte sich allerdings als recht anstrengend. Doch bevor ich noch weiter darüber grübeln konnte, ob ich mir dies wirklich antun wollte, traf ich auf das erste Steinmannli. Und da war sie wieder, die Motivation! Obwohl es zunächst weiterhin durch recht steiles Schutt- und Blockgelände nach oben ging.
 
Der Steig machte wie auch schon in anderen Berichten erwähnt einen weiten Bogen nach links. Dann entdeckte ich auch den im *Bericht von Andreas Seeger erwähnten mächtigen Felsen mit großem Steinmann. Doch auch danach zog sich der Weg noch recht in die Länge bis endlich der Gipfelaufbau erreicht war. Hier noch einige wenige Schritte und der Gipfelgrat war in der Nähe des Hauptgipfels erreicht. Über Blockgelände weiter zum wenige Meter niedrigeren Vorgipfel, auf dem sich Gipfelkreuz und Gipfelbuch befinden.
 
Zwei andere Berggänger waren schon da, machten sich allerdings bald an den Abstieg, sie wollten es jetzt über die Via Lumino versuchen. Für mich war Zeit, die prachtvolle Aussicht zu geniessen und mich dabei aus dem Rucksack etwas zu verproviantieren..
 
Ungefähr eine gute halbe Stunde hatte ich für den Aufenthalt eingeplant, denn ich hatte ja noch den langen Abstieg nach Claro vor mir, den ich mit rund 4 Stunden veranschlagte.
 
Kurz vor meinem geplanten Aufbruch erreichten plötzlich zwei weitere Wanderer den Gipfel, wie sich herausstellte Einheimische. Wir kamen ins Plaudern, einer der beiden kannte meine Heimatstadt, er war erst vor kurzem um den Bodensee geradelt und nun erzählte er freudig von seinen Erlebnissen. Es wurde eine nette Unterhaltung und so begann der Abstieg erst ein wenig später.
 
Doch nun durfte ich den Hauptgipfel nicht auslassen!. Zur Zeit allerdings leider kein schöner Ort für einen längeren Aufenthalt. Wie schon Felix *berichtet derzeit voller Hinterlassenschaften von Schafen und Ziegen. Leider ist das hier keine Seltenheit, wie eine Woche später auch auf dem Pizzo di Vogorno erlebt. Vielleicht sollte man doch überlegen, den Gipfelbereich einzuzäunen, wie etwa auf dem Monte Generoso. Off limits für Schafe, Ziegen etc.!!! ;-)
 
In der Schutthalde, in der ich im Aufstieg auf den Steig getroffen war, habe ich nicht den weiter unten vorbeführenden Weg zurück zum Passo di Mem direkt angesteuert, sondern habe mich etwas höher gehalten, mit der Absicht, einige der Zwischenauf- und abstiege abzukürzen.
 
Dabei hatte ich offensichtlich ein wenig übertrieben. Denn als ich einige Zeit später einen kurzen Grat erreichte (P2288 auf der LK), mußte ich erkennen, daß ich zwar nicht mehr weit vom Passo di Mem entfernt war, der markiert Weg hier jedoch mindest 100 Höhenmeter tiefer verlief. Dorthin abzusteigen hatte ich keine Lust. Besser weiterhin weglos, jetzt aber durch die etwas steilere Flanke, teilweise über Blockgelände direkt zum Pass gequert.
 
Vom Passo di Mem wollte ich diesmal eine teilweise andere Abstiegsroute gehen. Nämlich zunächst über den auf der LK eingezeichneten, doch nicht markierten Steig zur Alpe di Gagèrn. Dazu zunächst ein Stück auf dem Steig Richtung Cap. Brogoldone und dann nach rechts auf den gut erkennbaren Abzweig. Durch offenes Wiesengelände hinab zu den teilweise verfallenen Hütten der Alpe und weiter auf angenehmen Weg zu der schon vom Pass gut erkennbaren Alpe di Motto.
 
Hier führt ein markierter Steig weiter zur Cap. Brogoldone. Der Abstieg zur Alpe Domàs dagegen ist nicht markiert und auch nicht mit den üblichen gelben Wegweisern gekennzeichnet. Statt dessen hat es ein weniger auffälliges, an niedrigem Pfosten angebrachtes Holzschild, das den Beginn kennzeichnet. Der Steig zeigt eine deutliche Spur und ist gut zu verfolgen. Der hier vorherrschende weiche Waldboden war übrigens der am angenehmsten zu begehende Abschnitt auf der gesamten Tour. Sehr zu empfehlen!.
 
Ab der Alpe Domàs auf dem schon aus der Vorwoche bekannten Abstieg über Maruso und das Monastero di Santa Maria hinab nach Claro. Dort dann wieder zum Bushalt Claro-Ponton.
 
Fast auf die Minute genau wie in der Vorwoche kam ich dort an. Tatsächlich hatte ich für den Abstieg vom Gipfel bis hierher fast die veranschlagten vier Stunden gebraucht.
 
Zufrieden, die Scharte von der Vorwoche wieder ausgeglichen zu haben, fuhr ich mit dem Bus nach Bellinzona und anschließend mit dem ICN über den Gotthard wieder in den Norden, heimwärts.
 
Nächstes Ziel: Noch einmal auf diesen faszinierenden Berg, dann aber doch über die Via Lumino und mit mehr Zeit für die Gipfelrast.
 

 

Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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