endlich - nach vielen Aufenthalten in Claro - auf dem Pizzo!


Publiziert von Felix , 23. September 2013 um 17:17. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Misox
Tour Datum:11 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo di Claro   CH-GR   CH-TI 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:P. 1640 - Pian del Poz - P. 1849 - P. 2023 - Mot Ciarin - P. 2270 - Pizzo di Claro - Gipfelkreuz - P. 2280 - P. 2270 - Alp di Stabveder - P. 1640
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Zell, Autobahn Sursee - Bellinzona Nord, Grono, Arvigo nach P. 1640; die Strasse ausgangs Dorf durch den Wald hoch zu diesem Punkt ist werktags gesperrt - gegen 5 Fr. Gebühr lässt sich die Schranke öffnen (Waldarbeiten bis Mitte Oktober)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW via Arvigo, Grono, San Vittore, Autobahn Bellinzona Nord - Faido
Unterkunftmöglichkeiten:siehe hier, Ostello dei Cappuccini, Faido
Kartennummer:1293/4

Die „I“ bezieht sich auf den Aufstieg zum Mot Ciarin; die gesamte übrige Tour geht nie über ein T3 hinaus.

Seit meiner Tätigkeit im Bündnerland, während welcher wir in Claro ein einfaches Ferienhaus gemietet hatten, stand der Pizzo di Claro auf meiner Wunschliste - heute nun konnten wir ihn „geniessen“!

 

Oberhalb des Dorfes Arvigo stehen - welch Schreck - eine Verbotstafel und eine Schranke. Bis Mitte Oktober sei die Strasse wochentags wegen Waldarbeiten gesperrt - jene öffnet sich jedoch nach dem „Füttern“ des Automaten mit 5 Fr. - die Fahrt kann so bis zu P. 1640 fortgesetzt werden. Hier ist jedoch für heute Schluss: unmittelbar danach sind die Forstarbeiter mit grossen Maschinen am Werk.

Auf markiertem Weg schreiten wir im Wald an bis zur Pian del Poz; hier gabelt sich der Weg - wir folgen Wegweiser Richtung Alp de Mem. Im Wald geht’s weiter bis nach Piazzola P. 1849; der Weg flacht hier ab, und wir dürfen offenere Lärchenwälder begehen. Bei Mottone und P. 2023 erreichen wir erstmals offenes Gelände - und blicken in die Weite.

 

Während links der Weg zur Alp de Mem, rechts derjenige zur Alp di Stabveder abzweigt, folgen wir - hier kaum bemerkbaren - Spuren direkt dem Gratrücken hoch. Auf ca. 2100 Metern Höhe lassen wir uns auf einem aussichtsreichen und hübschen flacheren Abschnitt nieder und halten kurz Rast. Oft weglos folgen wir anschliessend dem Kamm, welcher über einige Felsen, so man|frau denn will, zum Gipfelaufbau des Mot Ciarin leitet. Dieser ist auf der SE-Seite unproblematisch zu erreichen - hingegen scheint uns der Abstieg in der steilen NW-Flanke zu gefährlich, sind doch einige der felsigen Stellen mit Wassereis überzogen.

 

So steigen wir auf derselben Route wieder ab und folgen der Wegspur auf der SW-Seite, und gewinnen so wieder die Fortsetzung des Gratrückens. Auf diesem gelangen wir zur Sella P. 2270; überschreiten anschliessend den (die) Rià de Ciarin, und machen ein letzte kurze Pause vor dem längeren Schlussanstieg. Für diesen wenden wir uns vom markierten Weg ab und steigen im steilen Geröll-Grashang hoch zu einer Spur direkt unter dem Ausläufer des Torrone Rosso’s - auf der LK nicht eingezeichnet, jedoch von (einheimischen) Wanderern uns vorgezeigt. Teilweise etwas abschüssig passieren wir die beinahe senkrechte Felswand und erreichen, wieder auf Schrofe ngelände, das Val Granda. Hier wechseln wir auf die andere Seite, ins ausgedehnte Geröllfeld, welches nun weiter, relativ steil hinaufleitet - wieder auf die teilweise markierte oder mit Steinmännern versehene offizielle Wegspur treffend.

 

Je näher wir unserem Gipfelziel kommen, desto grösser wird die Hangneigung - der Weg ist nun jedoch ausgeprägter. Von den letzten Regengüssen her ist dieser teilweise etwas rutschig, ausgewaschen - doch stets recht gut begehbar. Kurz unterhalb des Gipfels gewinnen wir einen Blick in die beinahe senkrechte Nordflanke; hier sind viele dekorative Eiszapfen-Skulpturen zu beobachten. Auf dem Gipfelgrat angekommen, wenden wir uns erst dem Pizzo di Claro | Visagno zu - der ist jedoch derart mit Schaf- oder Geiss-Exkrementen überdeckt, dass nicht an eine Rast zu denken ist. So begehen wir sogleich den felsigen Gipfelgrat bis zum Pizzo di Claro | Visagno, Gipfelkreuz, von welchem wir nun eine unglaubliche Tiefsicht bewundern können: beinahe 2500 Meter unter uns können wir Claro und die städtische Agglomeration um Bellinzona erkennen, vis-à-vis den neuen Bergsturz von Cima d’Aspra, darüber der früher begangenen Gaggio und der „projektierte“ Pizzo di Vogorno; und zudem leuchtet blau unter uns der Lago di Canee.

 

Zwar hat sich das Wetter allmählich leicht verschlechtert, Wolken sind aufgezogen und die Temperaturen sind von kühlerer Art - doch wir geniessen die Gipfelrast. Anschliessend steigen wir auf derselben Route ab bis ins Val Granda; nun folgen wir jedoch dem offiziellen Weg relativ steil hinunter nach Bivio Val Granda.

 

Hier folgen wir dem ausgeschilderten Weg zurück zur Sella P. 2270; danach, hatten wir vormittags doch die erwähnten Berggänger nach hier von der Alp di Stabveder aufsteigen sehen, können wir die gut markierte Wegspur (auf der LK nicht eingezeichnet) erblicken, welche auf direktem Weg und problemlos zur grossen, von wohl gut Hundert Geissen bevölkerten Alp hinunter leitet.

 

Auch andere Vierbeiner sind unterhalb der Alp di Stabveder am Grasen: kräftige Kühe mit einigen Jungtieren - allesamt sehr friedlich (!) - erfreuen uns auf der Wegsuche hinunter und zurück zu unserem Ausgangspunkt. Noch einmal dürfen wir lauschige Wald- und Geländeabschnitte passieren, bevor wir zurück zur Weggabelung auf Pian de Poz, und nach kurzer Zeit nach P. 1640 gelangen. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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