Es herrscht schönstes Spätsommersommer bei guter Fernsicht in den Bergen und hochsommerlichen Temperaturen – hiess es diese Woche in den Wetterprognosen. So planten wir eine Hochtour aufs Sustenhorn, ein Hochtourenklassiker vom Feinsten. Hoffentlich beschert uns Petrus ein ebenso schönes Wochenende, doch je näher das Wochenende kommt je düsterer präsentierten sich die Wetter-Aussichten.
Wir hielten an unserem Plan fest und machten uns am Freitagmittag auf Richtung Sustenpass, Steingletscher und Parkplatz Umpol (Nähe P2111) wo wir unser Auto parkierten.
So nun heisst es die sieben Sachen zu packen und den steilen Hüttenaufstieg unter die Sohlen zu nehmen. Es ist angenehm warm, nicht zu heiss. Schnell gewinnen wir an Höhe, und schon sind wir auf halber Höhe zur Hütte angelangt. Bei einer kurzen Pause genossen wir die eindrückliche Aussicht auf die umliegenden Gletscher. Ab jetzt, führt der Weg über einige Blockstufen. Ketten erleichtern den Aufstieg und geben Halt. Einige Schweisstropfen kostete der Hüttenzustieg trotzdem. Kurzweilig, mal links, mal rechts, mal auf einem Weg, mal über glattgeschliffene Steinplatten gehts weiter unserem Tagesziel der Tierberglihütte P2795 entgegen. Der Weg wird wieder flacher, noch um einen Felsstufe und ja, schon sind wir da.
Am Samstag ist das Morgenessen auf sechs Uhr angesetzt. Das ist ja ausschlafen, auschlafen in einer SAC Hütte, ja das gibts selten – mir gefällts.
Gemütlich machten wir uns anschliessend auf zum Sustenhorn. Das Wetter? Ach, der Gipfel ist in dicke Wolken gehüllt, da und dort zeigt die Wolkendecke grössere Lücken. Wir hoffen, dass es aufreisst und der Föhn das Seinige dazu beiträgt. Zuerst die Ebene des Steingletschers queren und dann den ersten Aufschwung hoch. Der Schnee hat gute Qualität und bietet zusammen mit den Steigeisen guten Halt. Der Gletscher ist trotz den hohen Temperaturen diesen Sommer und der letzten Tage noch gut eingeschneit.
Nun weiter südostwärts aufs obere Plateau und links (in nordöstlicher Richtung) dem Gipfel entgegen. Wir nähern uns dem letzten Aufschwung. Jetzt noch eine grössere Spalte (ja die gibts alle Jahre dort) umgehen und schon ist das Gipfelkreuz des Sustenhorns P3503 in sichtweite. Leider war uns Petrus nicht sehr wohlwollend gestimmt. Auf die Aussicht ins Wallis, des Berner-Oberlandes, die Gipfel des Furka-Gotthardmassiv mussten wir verzichten, schade!
Die Temperaturen luden ebenfalls nicht zum längeren verweilen ein, so zogen wir es vor, uns nach einer Essenspause den Abstieg in Angriff zu nehmen.
Angekommen bei der Tierberglihütte genossen wir dann ein Stück feine, frische noch warme Apfelwähe – welch ein Schmaus, da konnte ich nicht wiederstehen.
Fazit: Der Hochtouren-Klassiker für Einsteiger und Geniesser mit kurzen Zustiegen. Die Tierberglihütte liegt auf einem Felssporn mitten in der Gletscherlandschaft. Trotzdem ist auf dem Gletscher vorsicht geboten, mit Spalten geizt der Steingletscher keineswegs. Auch wenn ich diesen Gipfel schon x-mal bestiegen habe - ich komme wieder.
Wiederum hat mich Barbara auf diese Tour begleitet – herzlichen Dank. Mir hats Spass gemacht.
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