Unterwegs auf dem Danielkamm: vom Pitzenegg über den Plattberg zum Pfuitjöchle


Publiziert von maxl , 27. August 2013 um 18:43.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:22 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zwischen Lermoos und Bichlbach geht's nach Norden in den Ort Lähn. Am Bahnhof nur geringe Parkmöglichkeiten, lieber ein Stück weiter westlich. Dort beginnt auch der Weg bergwärts (zur Zeit Baustelle)
Unterkunftmöglichkeiten:Jausn in der Bichlbacher Alpe

Diese Zeilen sind gewissermaßen die Fortführung derer vom bohmoh, der an diesem Tag leider mit den Spätfolgen einer kräftigen Erkältung zu kämpfen hatte. Eigentlich war ja geplant, zu viert einen Teil des Danielkamms zu überschreiten - auf dem Plattberg (oder auch der Hochschrutte) waren wir dann nur noch zu zweit, auf's Pfuitjöchl bin ich dann noch schnell alleine hoch, wenn man schon mal da ist. Auf dem Rückweg haben wir uns freilich alle wieder an der netten Bichlbacher Alm getroffen, eine schöne Jausnstation, an der man die Gipfel noch mit einem leckeren Radler (oder zwei) begießen kann.

Für den ersten Teil der Tour, dem Aufstieg von Lähn auf's Pitzenegg, sei also auf Fabians Beschreibung verwiesen. Wie dort schon zu ersehen, ist das Gelände im oberen Teil erstaunlich ursprünglich, obgleich einem das Kartenmaterial das Vorhandensein luxuriöser Wege suggeriert. Durch Latschen und Steilgras steigen wir also wie vom Fabian beschrieben dem Pitzenegg auf's Haupte, einem recht ruhigen Gipfel, der wohl nur im Winter zuverlässig gut besucht ist.

Dasebst trennt sich also die Spreu vom Weizen. Während der Weizen die gleiche Route wieder absteigt, um unten zur Bichlbacher Alp zu queren, gehen Fabians Onkel Jürgen - ein Blumenkenner erster Güte - und ich nun auf dem aussichts- und abwechslungsreichen Grat hinüber zum Plattberg. Zunächst steigen wir steil an sehenswerten Platten durch gute Grastritte hinab (T4-), danach ist ein kleiner Felsriegel an der ausgesetzten Nordseite zu abzuklettern. Nicht schwer (I), aber durchaus luftig - besonders im Abstieg ist hier Konzentration erforderlich. Danach wird's gemütlicher und es geht in's Wiesjoch hinein, dem tiefsten Punkt zwischen Pitzenegg und Plattberg. Gut 200hm geht's nun den schönen, teils etwas plattigen Westgrat zur Hochschrutte hinauf (T3+), kurzweilig und stets mit beeindruckenden Tiefblicken in die Nordflanke. Nach ca. 40min stehen wir am GK - mannomann, da haben sie mal wieder nicht gegeizt, was für ein Trum.....

Nach einer guten halben Stunde Gipfelrast nehmen wir den Ostgrat der Hochschrutte unter die Sohlen. Zunächst einfach hinab, danach wird's etwas abschüssig (T4-). An zwei Stellen finden sich sogar vernachlässigte Versicherungen, von deren Benutzung ich doch eher abraten würde. Die Drahtseile hängen mit viel Spiel an den nicht mehr ganz zuverlässigen Verankerungen, das weckt nicht eben höchstes Vertrauen. In der Scharte zwischen Plattberg und Pitzenegg trennen sich unsere Wege. Jürgen steigt sofort hinab gen Bichlbacher Alm, ich beschließe, den kleinen Abstecher hinüber zum Pfuitjöchl auch noch mitzunehmen. Laut Karte knickt der Pfad hier nach Süden ab - mir wird die Suche nach den alten, verblassten Markierungen aber bald zu doof, und ich steige in dierekter Gratlinie dem Gipfel entgegen. Nur der letzte Aufschwung ist etwas schwieriger, aber durchweg gut zu steigen, ganz am Ende können wahlweise zwei schärfere Gratstückchen überkraxelt werden (optional T4,I). Eine gute halbe Stunde ab dem Plattberg steh ich auf dem Pfuitjöchl, dem dritten und letzten Gipfel für heute. Auch eine recht beliebte Skitour übrigens, im Sommer wohl eher von Schafen bevölkert.....

Also dann: kurz ein paar Photos geschossen, und nix wie hinab. Ich wähle den gleichen Weg zurück in die Scharte zwischen Hochschrutte und Pfuitjöchl. Dort hat sich sogar jemand die Mühe gemacht, ein paar deutlich rote Kleckse anzubringen. Sie führen einen auf dürftigen Spuren einen zunächst recht steilen Grasrücken hinab. Bald wird's flacher, der Rücken breiter und die Spuren verschwinden gänzlich. Ich bleibe aber auf dem Rücken, wühle mich durch einige Vierbeiner (edle Rösser und bedingt edle Kühe weilen hier in Harmonie Seite an Seite - mei, is des schee!!) und stoße schließlich an dem Alpenrosensteig auf ein Schild. Dort wiederum geradeaus und erst durch ein paar Latschen, später auch durch schönen Mischwald hinab zu einem Forstweg. Diesen schlage ich nach links ein. Nach zwei weit ausholenden Kehren leitet er bis knapp unter die Bichlbacher Alm, wo ich wieder auf den Rest der Gruppe treffe. Vom Pfuitjöchl zur Alpe ist's eine gute Stunde, im oberen Bereich gerade so  eben T3, danach T2, unten dann T1.

Schnell noch ein paar Radler gekippt, dann geht's in's Tal. Um wieder am Bhf in Lähn herauszukommen, wo unsere Autos stehen, schlendern wir erst ein kleines Stück den Fahrweg zurück und wählen dann den ersten Steig, der nach links richtung Lähn abzweigt. Er führt durch schönen Wald, einmal an einem Hüttchen vorbei, in angenehmen Gefälle zurück zum Aufstiegweg, auf den wir kurz vor Lähn treffen. Nach einer dreiviertel Stunde sind wir also wieder im Tal - mit unterschiedlichem Programm zwar, aber sichtlich zufrieden, das schöne Tagerl doch ganz gut ausgenutzt zu haben. Außerdem laufen die Berge ja nicht weg, was bei der Hochschrutte auch von Vorteil ist: denn den aussichtreichen Gipfel, eher ruhig und mit Überschreitungsmöglichkeit, kann man uneingeschränkt empfehlen. Das Pfuitjöchl hat eher den Charakter einer Zugabe, die Gratüberschreitung vom Pitzenegg zum Plattberg hingegen durchaus ein wenig alpinen Anspruch, auf jeden Fall aber hohen Abwechslungsgehalt! Die Gesamtgehzeit liegt also bei gut 6 1/2 h, wir kommen samt reichlicher und ausführlicher Pausen erst nach 8 1/2 h am Auto an. Sieben sollte man sicherheitshalber schon einplanen, bei AKW natürlich mehr...!!!

Tourengänger: maxl


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