Mönch, 4107m via SW-Grat
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Auftakt zu einer Berner Oberland-Tour der Superlative. Auf dem Mönch war ich zwar bereits einmal vor 2 Jahren - notabene bei perfektem Wetter. Besser kann es also nicht werden; oder etwa doch?
Wir (d.h. 2 Bergführer & 4 Gäste) trafen uns zum vereinbarten Zeitpunkt in Lauterbrunnen und ruckelten gemütlich auf’s Jungfrau joch hinauf. Die Vorfreude stieg natürlich enorm, als bei bestem Wetter das berühmte Dreigestirn auftauchte – und damit auch unser erstes Gipfelziel.
Auf dem Jungfraujoch (3454m) angekommen wühlten wir uns durch die (mehrheitlich) asiatische Menschenmasse und gelangten so zum Stollenausgang. Um ca. 11.15 Uhr waren wir abmarschbereit – und machten eigentlich genau das, was man tunlichst vermeiden sollte: von „0 auf 4000“ bzw. vom Flachland anreisen und ohne Akklimatisation auf einen 4000er steigen - es sollte sich jedenfalls bald rächen … (leider hatten sich die roten Blutkörperchen vom Dom bereits wieder verflüchtigt ...)
Unsere zwei 3er-Seilschaften harmonierten von Beginn an sehr gut, was ja auch nicht selbstverständlich ist, wenn man sich nicht bereits kennt. Und es ging gleich zur Sache: nach wenigen Minuten war der Einstieg zum SW-Grat erreicht und die Kletterei konnte beginnen.
Eines vorweg: es herrschten idealste Verhältnisse; warmer, trockener Fels – ein wahrer Kletter-Genuss! Wir waren ziemlich schnell unterwegs; zu schnell für mich. Eine Seilschaft (verm. eine SAC-Sektion), welche sich weit über uns befand, holten wir nämlich bald ein. Ich schnaufte wie eine Dampflok und hatte bald schon das Gefühl, übersäuerte Beine zu haben … Jedenfalls war ich froh, durch den mehrmaligen Stau etwas Verschnaufpause zu erhalten ;-).
Auch die Platte (Schlüsselstelle, III+) meisterten wir ohne Probleme. Viel zu schnell war aber der Kletterspass vorbei und wir erreichten den Firngrat. Steigeisen anziehen und dem Himmel entgegenstapfen. Nach knapp 3 Std. hatten wir den Gipfel des Mönch (4107m) erreicht. Ein eher seltenes Ereignis, dass ich 2x auf demselben Gipfel stehe … Ich bin dankbar, dass ich dieses Gipfelerlebnis zum zweiten Mal bei schönstem Wetter erleben darf!
Der Platz auf dem Gipfel ist beschränkt, weitere Seilschaften kamen nach und so fiel unsere Rast ziemlich kurz aus. Den Abstieg auf der Normalroute bewältigten wir ohne Probleme. Das steile Firnfeld unterhalb des Vorgipfels war allerdings bereits ziemlich aufgeweicht, ein Mix aus Sulz und Eis - die Tritte nicht mehr so ideal. Unsere Bergführer sicherten uns deshalb mittels der vorhandenen Stangen.
Auf der Normalroute begegnen einem teilweise kuriose „Gestalten“; Leute, welche sich sonst ganz offensichtlich nicht in derart steilem und exponiertem Gelände bewegen und total überfordert sind. Dementsprechend ist dann auch deren „Ausrüstung“ … (siehe auch am Schluss dieses Berichtes unter „Bemerkungen“).
Der Rest ist schnell erzählt: das Überkraxeln einiger Felsen ging problemlos vonstatten (die Felsen zogen wir dem losen Geröll vor) und so erreichten wir nach ca. 2 Std. Abstieg die „Autobahn“, welche das Jungfraujoch mit der Mönchsjochhütte (3650m) verbindet. Doch etwas ausgepowert erreichte ich die Hütte um ca. 16.15 Uhr.
Etwas differenzierter (bzw. negativer) als bei meinem ersten Bericht fällt das Urteil über die Mönchsjochhütte aus: Heidi ist zwar eine liebenswürdige Person, sucht den persönlichen Kontakt mit dem Begrüssen; trotzdem gehört die Mönchsjochhütte nicht zu meinen Favoriten …: der Schlafraum war diesmal total eng und ohne Ablageflächen, zudem voll belegt (weshalb öffnet man nicht zusätzliche Räume, um die Leute etwas zu verteilen?), es ist viel zu lärmig im Ess-Saal (da müssten mal ein paar Lärm-isolierende Decken montiert werden!), das Essen war diesmal leider nur „ok“ …
Aber wer will da schon rumnörgeln nach diesem wunderschönen, ersten BO-Hochtourentag?
Fazit:
Eine superschöne Tour bei diesen Verhältnissen!
Bemerkungen:
Ich mag falsch liegen, aber der Mönch ist wohl der meist unterschätzte 4000er; dies vermutlich aufgrund der leichten Erreichbarkeit durch die Jungfraubahn und der relativ kurzen Aufstiegsdauer. Trotzdem, sowohl die Normalroute als auch andere Aufstiegsrouten sind anspruchsvoll!
Schwierigkeits-Bewertung:
Ich hielt mich an den neusten SAC-Führer, welcher den SW-Grat mit ZS, III+ angibt (vorher ZS+)
Zeiten:
Aufstieg via SW-Grat: 2 Std. 50 Min. inkl. Pausen
Abstieg via Normalweg: 2 Std. inkl. Pausen + div. Stau's ...
Wir (d.h. 2 Bergführer & 4 Gäste) trafen uns zum vereinbarten Zeitpunkt in Lauterbrunnen und ruckelten gemütlich auf’s Jungfrau joch hinauf. Die Vorfreude stieg natürlich enorm, als bei bestem Wetter das berühmte Dreigestirn auftauchte – und damit auch unser erstes Gipfelziel.
Auf dem Jungfraujoch (3454m) angekommen wühlten wir uns durch die (mehrheitlich) asiatische Menschenmasse und gelangten so zum Stollenausgang. Um ca. 11.15 Uhr waren wir abmarschbereit – und machten eigentlich genau das, was man tunlichst vermeiden sollte: von „0 auf 4000“ bzw. vom Flachland anreisen und ohne Akklimatisation auf einen 4000er steigen - es sollte sich jedenfalls bald rächen … (leider hatten sich die roten Blutkörperchen vom Dom bereits wieder verflüchtigt ...)
Unsere zwei 3er-Seilschaften harmonierten von Beginn an sehr gut, was ja auch nicht selbstverständlich ist, wenn man sich nicht bereits kennt. Und es ging gleich zur Sache: nach wenigen Minuten war der Einstieg zum SW-Grat erreicht und die Kletterei konnte beginnen.
Eines vorweg: es herrschten idealste Verhältnisse; warmer, trockener Fels – ein wahrer Kletter-Genuss! Wir waren ziemlich schnell unterwegs; zu schnell für mich. Eine Seilschaft (verm. eine SAC-Sektion), welche sich weit über uns befand, holten wir nämlich bald ein. Ich schnaufte wie eine Dampflok und hatte bald schon das Gefühl, übersäuerte Beine zu haben … Jedenfalls war ich froh, durch den mehrmaligen Stau etwas Verschnaufpause zu erhalten ;-).
Auch die Platte (Schlüsselstelle, III+) meisterten wir ohne Probleme. Viel zu schnell war aber der Kletterspass vorbei und wir erreichten den Firngrat. Steigeisen anziehen und dem Himmel entgegenstapfen. Nach knapp 3 Std. hatten wir den Gipfel des Mönch (4107m) erreicht. Ein eher seltenes Ereignis, dass ich 2x auf demselben Gipfel stehe … Ich bin dankbar, dass ich dieses Gipfelerlebnis zum zweiten Mal bei schönstem Wetter erleben darf!
Der Platz auf dem Gipfel ist beschränkt, weitere Seilschaften kamen nach und so fiel unsere Rast ziemlich kurz aus. Den Abstieg auf der Normalroute bewältigten wir ohne Probleme. Das steile Firnfeld unterhalb des Vorgipfels war allerdings bereits ziemlich aufgeweicht, ein Mix aus Sulz und Eis - die Tritte nicht mehr so ideal. Unsere Bergführer sicherten uns deshalb mittels der vorhandenen Stangen.
Auf der Normalroute begegnen einem teilweise kuriose „Gestalten“; Leute, welche sich sonst ganz offensichtlich nicht in derart steilem und exponiertem Gelände bewegen und total überfordert sind. Dementsprechend ist dann auch deren „Ausrüstung“ … (siehe auch am Schluss dieses Berichtes unter „Bemerkungen“).
Der Rest ist schnell erzählt: das Überkraxeln einiger Felsen ging problemlos vonstatten (die Felsen zogen wir dem losen Geröll vor) und so erreichten wir nach ca. 2 Std. Abstieg die „Autobahn“, welche das Jungfraujoch mit der Mönchsjochhütte (3650m) verbindet. Doch etwas ausgepowert erreichte ich die Hütte um ca. 16.15 Uhr.
Etwas differenzierter (bzw. negativer) als bei meinem ersten Bericht fällt das Urteil über die Mönchsjochhütte aus: Heidi ist zwar eine liebenswürdige Person, sucht den persönlichen Kontakt mit dem Begrüssen; trotzdem gehört die Mönchsjochhütte nicht zu meinen Favoriten …: der Schlafraum war diesmal total eng und ohne Ablageflächen, zudem voll belegt (weshalb öffnet man nicht zusätzliche Räume, um die Leute etwas zu verteilen?), es ist viel zu lärmig im Ess-Saal (da müssten mal ein paar Lärm-isolierende Decken montiert werden!), das Essen war diesmal leider nur „ok“ …
Aber wer will da schon rumnörgeln nach diesem wunderschönen, ersten BO-Hochtourentag?
Fazit:
Eine superschöne Tour bei diesen Verhältnissen!
Bemerkungen:
Ich mag falsch liegen, aber der Mönch ist wohl der meist unterschätzte 4000er; dies vermutlich aufgrund der leichten Erreichbarkeit durch die Jungfraubahn und der relativ kurzen Aufstiegsdauer. Trotzdem, sowohl die Normalroute als auch andere Aufstiegsrouten sind anspruchsvoll!
Schwierigkeits-Bewertung:
Ich hielt mich an den neusten SAC-Führer, welcher den SW-Grat mit ZS, III+ angibt (vorher ZS+)
Zeiten:
Aufstieg via SW-Grat: 2 Std. 50 Min. inkl. Pausen
Abstieg via Normalweg: 2 Std. inkl. Pausen + div. Stau's ...
Tourengänger:
Linard03

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