Mönch - Südwestgrat
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Eigentlich möchte ich vor allem die Stelle, welche letztes Jahr abgebrochen ist, etwas näher bringen.
Der Mönch ist schon ein paar Mal beschrieben, der Südwestgrat auch! Also verschon ich euch mit den amüsanten, literarischen Details.
Wir sind sehr früh aufgestanden, von St.Gallen nach Lauterbrunnen gefahren und dort auf die erste Bahn zum Jungfraujoch. Auch diese Bahn ist schon voll mit Touristen ;-) Wobei wir ja auch welche sind. Und ich ja nicht so viel schreiben wollte ;-)
Nach dem Sphinxstollen gings bald mal links weg auf den Grat. Dort kam, wie auch schon beschrieben, das kurze Kamin als Einstieg. Knackig knackig, so als "lockerer" Einstieg... Aber es geht, auf verschiedensten Varianten: Innen rauf, aussen rauf, etwas rechts rauf, wie einem am wohlsten ist!
Die richtige Herausforderung war später das Stück, wo vor einem Jahr ein ziemlich grosses Felsstück auf den Gletscher gestürzt ist.
Eine Gruppe mit 2 2er Seilschaften war schon da. Sie versuchten, links rum und rauf zu klettern. Es sah aber ziemlich schwierig aus. Und sie brauchten dementsprechend sehr lange. Der in der Literatur erwähnte Hacken ist auch mit ins Tal, also nicht mehr da.Wir entschieden uns dann für die Variante, rechts um den Felsen. Was sich in meinen Augen als die richtigere Variante handelt. Es gibt zu Beginn des Risses Stellen, die man gut mit einem Keil absichern kann. Dann gehts mit den Füssen auf dem Riss bis zur Ecke. Dort rundum. Wieder mit der Technik, die einem am meisten behagt. Nach der Ecke kann man wieder absichern. Und von dort über die Platte rauf zurück auf den Grat.
Im Nachhinein nicht soooo schwierig. Etwas Mut braucht es um die Ecke. Unsere 8 Leute (2 3er Seilschaften und 1 2er Seilschaft) und 4 schwedische Bergsteiger waren oben, die 4 mit der linken Variante erst knapp.
Der weitere Routenverlauf ist wieder oft beschrieben. Mal Gehgelände, mal müssen die Hände zu Hilfe genommen werden. Mal schön auf dem Grat, mal etwas umgehen.
Als wir auf den Schnee/Eis kamen, zogen wir die Steigeisen an. Die ersten paar Meter sind leicht vereist, oben schöner Firn. Was sich aber ja schnell ändern kann.
Was ich nicht unerwähnt lassen möchte, ist der Abstieg. Wenn leute von einem "einfachen" 4000er sprechen, kann ich das gar nicht bestätigen. Der Anmarsch isch kurz, aber das ist auch schon alles. Das war glaub mein drittes Mal, dass ich die Normalroute bestiegen habe. Und es wird immer schwiriger, meine ich.
Der Grat war noch ok, guter Trittschnee. Aber vor allem die folgende Flanke, war im untersten Drittel schon sehr vereist. Wir stiegen sogar retour ab. Das wird wohl nicht besser in den kommenden Jahren!
Danach übernachteten wir in der vollen Mönchsjochhütte. Und es war viel besser als auch schon. Ich glaube, ich hatte einen grossen Schlafraum in Erinnerung. Jetzt waren wir in einem 10er Zimmer. Das Essen, die Hüttencrew, da gabs nichts auszusetzen!
Wir legten uns auch früh schlafen, stand doch ein strenger Sonntag auf dem Programm: Jungfrau - bei besten Bedingungen
Anmerkung für Nachahmer: Für das Nachlaufen von Touren reicht das gramatikalische und inhaltliche Verständnis dieses Berichts nicht unbedingt aus. Nebst Respekt gegenüber der Natur ist auch Grundwissen (z.B. über die Schwierikeitsstufen der T-Skalen oder Lawinengefahrenstufen) und eine seriöse Tourenplanung notwenig: Bin ich der Tour gewachsen? Ist meine Ausrüstung genügend? Lässt das Wetter und die Jahreszeit diese Tour zu?
Falls jemand mit meiner Tourenbeschreibung inhaltlich nicht zufrieden ist (besonders bezüglich Schwierigkeit), soll er sich bitte bei mir per Nachricht oder Kommentar melden! Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten...

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