Auf den Murtaröl um Oel für meine Motoren zu tanken


Publiziert von michi1003 , 21. August 2013 um 10:02.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:20 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:Zernez - Murtaröl - Zernez
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug oder PW Zernez
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel, Gasthäuser in Zernez und Umgebung
Kartennummer:1218

In Zernez auf dem Bahnhof folgt schon einmal die erste Entscheidung. Es geht auf den Murtaröl. Doch welchen Weg soll ich wählen? Ich entscheide mich für die kürzere Variante, 3 1/4 h, rechter Hand, Richtung St. Moritz, was doch sage und schreibe 15 Minuten weniger ist, als links herum. Aber wie gesagt, 15 Minuten können lebensentscheidend sein.

Unterwegs treffe ich auf folgende markante Begebenheiten, die ich der Reihe nach hier aufzählen möchte. Autos auf der Hauptstrasse zwischen Pontresina und Scuol. Ein Biker, der mich freundlich grüsst (zum Glück der letzte auf dieser Tour bis auf den Schluss) ((nichts gegen Biker, solange sie nicht mir keuchend und Velostossend den Hang entgegenkommen)) eine Frau mit einem GROSSEN HUND, Gämsen linker Hand, 1 Edelweiss am linken Weg und dann gleich nachfolgend 3 Edelweiss auf der rechten Seite, 4 neue Holzpfähle für die Wegmarkierung, 1 einsamer Vogel, 1 französisch sprechendes Ehe?paar mit einem kleinen hund, 2 Wachtelähnliche Vögel. 1 velolosen Biker der mitten in Zernez verloren den Weg sucht und mich dabei fast über den Haufen läuft. Dazwischen viel Natur, herrliche Wander Wege, schöne Landschaften, eine herrliche Stille, ausser der Bise (Föhn), der bläst.

Also vor mir stehen 1100 Höhenmeter, welche ich durch den wunderschönen Wald hinauf nach Murtaröl (2579) bezwingen möchte. Nach gut 1,5 Stunden kommt eine weitere wegentscheidene Gabelung, rechts geht es weiter auf den Murtaröl, links zur Hütte Bellavista. Ich entscheide mich erneut für rechts und passend dazu hat es nach ein paar Hundert Metern einen umgeknickten Baum zum Rasten um sich zwischenzuverpflegen, Wasser für die Kühlung, die Karten zu studieren und ein paar Fotos vom Tal zu machen.

Zwischendurch mache mir Gedanken, wie lange wohl Eierschalen brauchen, bis sie wieder in den Kreis der Natur sich wiedergefunden haben, also deutsch kompostieren, da irgendwelche Vorgänger, oder besser gesagt, Vorläufer, das sind Leute, welche vor mir diesen Weg gegangen sind, Eier gegessen haben und die Schalen noch dort beim Baum liegen. Sicherlich weiss hier Wikipedia  die Antwort, da ich aber Internet los unterwegs bin, muss die Antwort warten.

Uebrigens noch ein Tip meinerseits. Liebe Männer, falls ihr so klug seid und denkt, ihr könntet Gämsen und Video machen und Gehen auf dem Weg in einem Zug absolvieren, lasst euch raten, lasst die Finger davon. Der Mann ist nur eindimensional veranlagt. Sonst geht es euch wie mir, dass ihr vom Weg abkommt. (Das Video davon könnt ihr bei mir einsehen).

Nach gut 3 Stunden erreiche ich dann den Murtaröl. Oben beim Steinhaufen mache ich Mittagsrast und schaue mir die Gegend an. Verschiedene Täler sieht man, verschiedene Berge, eine herrliche Rundsicht hinunter nach Zernez, zum Ofenpass hinüber, auf die andere Talseite, bis zum Piz Kesch und weiter und weiter und vor allem, keine Menschenseele weit und breit. Herrlich. Wunderschön. Ich geniesse.

Dann geht es weiter hinunter, diesmal den Grat hinab, bald komme ich wieder an die Baumgrenze und schon bald folgt die einsame Hütte Bellavista, die man übrigens für sage und schreibe nur sfr. 20.00 pro Nacht mieten kann. (Inklusive Holz und Wasser). Wieder folgt eine Rast auf dem Bänkli, wo ich mich an der Sonne erwärme. Unten im Wald folgt dann noch ein Rätsel in einem Baumstrumpf, ein grünes Hemd auf einem Baum, das irgendjemand vermutlich verloren hat, (ich denke mal, es war nicht der Förster), und Eisen an einem Baum, da wären die Baumbeschützer oder Retter gefragt, die diesen Baum vom Eisen befreien sollten (übrigens die Preise für Altmetall steigen). Fast am Ende des Weges dann wieder die Entscheidung, linker Hand nach Zernez oder rechter Hand nach Zernez, da ich schon am Anfang mit rechts gut beraten war, nehme ich erneut rechts, Hauptsache Zernez.

Wie gesagt, das Ganze kann man auch andersherum laufen oder dann vom Val Cluozza, von der Naturparkhütte her bewältigen. Eine empfehlenswerte Wanderung für alle jene, die sich nach Natur, sportlicher Bestätigung und schöne Rundsichten sehnen.

PS. nicht zu vergessen, beim Bahnhof gibt es eine Beiz, wo man (sorry Mann oder Frau) zum Abschluss der Wanderung ein herrlich frisches Calanda trinken kann. Sehr empfehlenswert, der Zug ist nur ein Sprung entfernt.
PSII. der Piz Linard  hat sich natürlich wie üblich fast die ganze Zeit hinter einer Wolke versteckt.

Tourengänger: michi1003


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Kommentare (3)


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Henrik hat gesagt: Erfrischender Bericht mit
Gesendet am 21. August 2013 um 10:25
Pepp! Insbesondere gewisse Beobachtungen am Wegesrand...

Herzlich Willkommen

mong hat gesagt: I like it
Gesendet am 22. August 2013 um 00:41

Wer mag es?

mong

Falke hat gesagt: Motorenöl
Gesendet am 22. August 2013 um 05:45
Man muss schon fast nicht mehr selbst hingehen, um sich ein perfektes Bild diese Wandertrips zu machen.
Weiter so!


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