Sein erster 4000er! ... das Breithorn


Publiziert von MicheleK , 21. August 2013 um 23:18.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:13 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zermatt-kl Matterhorn retour 50 CHF (mit halbtax)
Unterkunftmöglichkeiten:http://www.gandegghuette.ch/home.html HP ab 70 CHF, Huette ist gemuehtlich und privat von Bergfuehrer Richi gefuehrt. Sehr empfelenswert!

Vor ein Paar Wochen fragte mich mein Sohn ob wir zusammen einen 4000er machen koennten. Als er dann vom Tauchurlaub zuerueck kam haben wir den Trip nach Zermatt organisiert. Das Timing war perfekt, konnte ich mich so zusaetzlich auch noch fuer meine bevorstehende Monte Rosa Tour akklimatisieren.

Nathan, 13 anni, mi chiede se possiamo fare un 4000 insieme, la sua prima escursione in alta quota.

Tag 1:
Anfahrt ueber Basel, Bern, Loetschberg nach Taesch. Nach einer feinen Roesti beim Bahnhof in Randa und der kurzen Zugfahrt nach Zermatt. poschten wir in der Zermatter 5th Avenue noch die letzten Sachen und gehen um 15 Uhr auf die Gondel und schweben so in 20 Minuten zum Trockenen Steg auf 2900m. Wir laufen direkt weiter zur schoen gelegenen Gandegghuette die wir in 30 Minuten erreichen. Wir merken etwas den allzu raschen Bahnaufstieg und nach dem obligaten Kuchen (gnamm) sind wir muede und legen uns auf die Kissen in der Nachmittagsonne etwas aufs Ohr: Lounge Feeling auf 3000m. Die Aussicht ist von da oben phantastisch - sieht man doch alle um Zermatt liegenden 4000er... insbesondere die imposante Breithorn N-Wand und der zerfurchte Teodulgletscher  steigern den bevorstehenden Abenteuerwert ('...was da hoch gehen wir? .... ehmmm nein nicht wirklich sondern ...') dramatisch. Nach einem feinen Znacht ist um 9 Uhr Bettruhe.

Tag 2:
nach einer einigermassen guten Nacht (inkl. obligates Schnarch- und F Konzert, das gehoert halt auch dazu) stehen wir um 6:15am zum Sonnenaufgang auf. Nach dem feinen Fruehstueck mit Muesli und allen notwendigen Ritualen (eincremen, Materialkontrolle, Marschtee, usw.) steigen wir ab zum Trockenen Steg wo wir um 7.30am die Seilbahn aufs Kleine Matterhorn besteigen, zusammen mit Skifahrer, Bergsteiger, Skilift Angestellten und weiteren 'Exoten'. Oben herrscht schon viel Betrieb und draussen seilen wir an und laufen gemuetlich auf das Breithornplateau raus: ein genialer fast wolkenloser Tag! Schnell ist man dem Trubel entschwunden und bewegt sich auf der gleissenden weissen Flaeche - Hochgebirge pur und die Lifte und all das Zeugs laesst vergisst man schnell angesichts der steilen Breithornflanke. Man quert zuerst nach O und dann NO. Unterhalb der Flanke wo die Spur ansteilt. werden die Steigeisen montiert, das Seil wird verkuerzt, natuerlich etwas trichen, was kleines essen und hopp jetzt geits obsi, jetzt gilt es ernst!
 
Die Spur ist natuerlich ideal angelegt - ein regelrechter Weg im Schnee - und im Moment noch mit guten Bedingungen, nur an ein Paar stellen trat Eis hervor - sonst um 8 Uhr morgens alles griffiger harter Schnee. Ein angenehmes Aufsteigen im Schatten des Breithorns geht es in 2 Kehren hoch. Es war ein super Gefuehl die Seilschaft mit meinem juengeren Sohn auf ueber 4000m fuehren zu duerfen und ihm so etwas das hochalpine Zen Tourenfeeling zu vermitteln. Der Aufstieg ist zwar kurz aber man merkt doch die Hoehe, die Steilheit der Flanke ist mit 35 Grad praesent und man sollte wenn moeglich nicht stolpern oder irgendwie aus dem Rythmus kommen. Irgendwann kurz vor dem Gipfel kommen wir in die Sonne und erreichen den hoechsten Punkt uebergluecklich. 

Gratuliere Nathan zu deinem ersten 4000er!

Die Aussicht ist phenomenal, sonnig, fast windstill und ich schaue zum ersten mal auch rueber auf den Monte Rosa wo ich ein Paar Tage spaeter noch einiges geplant habe. Da es relativ viele Leute hat, die meisten Seilschaften mit Bergfuehrer, lassen wir uns von einem Zermatter Bergfuehrer das obligate Gipfelphoto schiessen. Nach 20min machen wir uns, mein Sohn voraus am kurzen Seil, auf den Abstieg auf der gleichen Route. Nochmals konzentriertes Steigeisen gehen in der Spur, nicht zu schnell, jetzt mit massivem Gegenverkehr. Wir laufen bis aufs Plateau und seilen dort  aus. Es ist alles noch sehr gut eingeschneit. Es scheint jetzt das halbe Zermatt und Cervinia da hoch zu wollen, teilweise mit schon sehr exotischer Ausruestung; auch ein Skituuereler treffen wir und 2 Polen mit voller 30 kg Biwakpackung die Richtung Castor wollen... das gehoert hier alles zum Programm.

Wir hatten beide keine Hoehenprobleme, aber nun, seltsamerweise, erst wenn wieder am Kl. Matterhorn angekommen, bekommen wir beide etwas Kopfweh. Also gehen wir mit den Massen mit der naechsten Bahn runter nach Zermatt wo wir den super Tag mit einer Portion Raclette abschliessen, bevor wir voll zufrieden das Mattertal genau 24h nach unserer Ankunft, wieder verlassen.

Tourengänger: MicheleK


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