Monterosahütte - Gandegghütte - Breithorn 4164m


Publiziert von fricker , 30. August 2014 um 00:52.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:15 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 19:00
Aufstieg: 2457 m
Abstieg: 1688 m
Strecke:29.84 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gornergratbahn nach Rotenboden
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Luftseilbahn von Zermatt

Geplant war eine 3-Tagestour, jedoch relativ unklar wieviel wir davon laufen und welchen Weg wir gehen werden, da Steigeisen, Pickel, in einer Seilschaft laufen für alle bis auf einen Erfahrenen Neuland für uns war.

1. Tag
Am Freitag machten wir uns auf den Weg Richtung Zermatt. Von dort erreicht man nach einer guten halben Stunde Fahrt mit der Gornergratbahn die Station Rotenboden. Ein sehr gut angelegter Wanderweg führt in der Höhe folgend am Gornergletscher entlang bis unterhalb des Hohtälli.
Dort wird der Weg ausgesetzt, man steigt über Leitern herunter zum Gletscher. Der Gornergletschter konnten wir gut ohne Steigeisen überqueren, da es bereits Nachmittag war und man guten Halt auf dem Eis hatte. Der Weg ist ebenfalls super markiert.
Linkshaltend verlässt man den Gletscher und steigt ca. 300 Höhenmeter auf bis zur Monterosahütte. Die Hütte ist sehr geräumig gebaut, das Essen schmeckt vorzüglich und dank 6er Zimmern hat man einen ruhigen Schlaf.
Zeitbedarf: 3.5 h

2. Tag
Man konnte um 2 oder um 7 Uhr frühstücken. Die Entscheidung war relativ einfach, wir wollten ja nicht auf die Dufourspitze, sondern lediglich zur Gandegghütte.
Zuerst galt es das Stück Weg vom Vortag auf den Gletscher zurückzulaufen.
Anschliessend montierten wir die Steigeisen, mehr um einmal darauf gestanden zu sein, als dass wir sie dort benötigten. Für manche Spalten waren sie dann trotzdem Hilfreich.
Wir liefen den Gornergletscher hinunter einige auf der Mittelmoräne, einige auf dem Gletscher bis ca. auf Höhenlinie 2350. Dort bogen wir von der Mittelmoräne kurz vor dem Tal links ein, überquerten zwei Bäche auf dem Gletscher. Danach folgte ein mühsames traversieren an der Hangseite, den direkt unter dem Geröll war Eis, auf welchem man ständig abrutschen konnte. Links des Baches liefen wir das Tal, in welchem der untere Theodulgletscher liegt nach hinten, bis auf ein Plateau P. 2500, wo der Bach sehr breit wird. Dort ist es am einfachsten die grossen Wassermassen irgendwie zu überqueren. Wir hielten uns rechts am Gletscher vorbei, über die Felsen folgte für uns eine kleine Kletterpartie. Schon bald gibts kleinere Trampelpfade durchs Geröllfeld, bis man direkt unterhalb der Hütte auf einen sehr gut angelegten Weg kommt, der durch die Felsen hinauf zur Gandegghütte führt.
Die Gandegghütte ist eher ein Hüttenfeeling als in der Monterosahütte. Sie bietet einen sehr schönen Sitzplatz mit grossen Liegekissen und Holztischen und Bänken. Jedoch ist sie viel zu klein für einen Bergsteigerandrang wie an jenem schönen Tag. Die Hütte war überbucht, ich hatte das Vergnügen am Boden auf einer Matratze neben einer kalten Wasserleitung zu schlafen und dies für 80 Fr. als Halbpension. Um sich zu waschen und Zähne putzen gab es ausserhalb der Hütte einen Trog mit Wasserhahn für geschätzte 60 Leute.
Zeitbedarf: 7.5 h

3. Tag
Geplant war um halb 4 aufzustehen um vor der ersten Bahn auf dem kleinen Matterhorn anzukommen und somit ohne grossen Andrang aufs Breithorn zu steigen.
Da wir vom Vortag noch angeschlagen waren entschieden wir uns dann die erste Bahn von Trockener Steg aufs kleine Matterhorn zu nehmen. Von der Gandeggütte waren es 15 Minuten zum Trockener Steg.
Vom kleinen Matterhorn aufs Breithorn war dann ein richtig grosser Menschenandrang. Da auf halben Weg alle nach links auf den Westgipfel zogen, hielten wir uns rechts auf den Mittelgipfel. Eine sehr gute Entscheidung, denn wir konnten den Aufstieg ohne andere Bergler geniessen und wir waren alleine auf dem Gipfel. Infolge grosser, gefährlich aussehenden Schneewächten wollten wir dort jedoch nicht lange verweilen und zogen bald über den auf beiden Seiten steilabfallenden Grat Richtung Westgipfel. Die Menschenmenge, die uns entgegenkam, auf dem Gipfel stand und noch hinauf wollte war gewaltig, geschätzte 150 Nasen. Juhuuu, mein erster 4000er :)
Zurück beim kleinen Matterhorn gönnten wir uns eine kurze Pause. Von dort stiegen wir westlich zwischen den Felsen hindurch ab auf den Gletscher Plateau Rosa, auf welchem wir den Bahnen entlang liefen bis zum Punkt wo der Gletscher sich teilte. Über den Fels ging es zurück zur Gandegghütte, um das dortgelassene Material einzupacken und weiter zum Trockener Steg. Zu unserem grossen Glück konnten wir mit der letzten Seilbahn um 17:15 mit dem Personal hinunterfahren.
Zeitbedarf: 8 h

Ein weiteres Mal erlebte ich eine super Zeit in den Bergen mit genialen Leuten.
In Gedanken an die gewaltigen Eismassen, wunderschönen Gletscherstrukturen  und Wasserläufen, die sich durchs Eis ziehen, fuhr ich im Zug nach Hause.

Tourengänger: fricker


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