Grosser Mythen 1898m


Publiziert von Bergmuzz , 17. August 2013 um 18:18.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:16 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Mythengruppe   CH-SZ   Alptaler Berge 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 640 m
Abstieg: 950 m
Strecke:Holzegg - Schafweg - Mythenmatt - Rot Grätli - Grosser Mythen - Holzegg - Brunni
Kartennummer:236T Lachen 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo

Über den Schafweg und das Rotgrätli zum Gipfel

Nach dem es am 1. August nicht geklappt hat mit dem Schafweg stand heute der 2. Versuch auf dem Programm. Das letzte Mal kamen wir nur bis Kehre 22 bereits dort waren alle Wasserreserven aufgebraucht. Doch heute war es nicht ganz so heiss und es blies etwas Wind. Im Weiteren muss ich sagen habe ich ein sehr angespanntes Verhältnis zu dieser Route. Nach dem ich nun bald 1,5 Jahre Tourenberichte und SAC Führer dazu gelesen habe hatte ich doch etwas bedenken. Nach dem Studium von gewissen Tourenberichten hätte man meinen können man besteige hier das Matterhorn. Wie sich nun heute herausstellte waren die sorgen für nichts. Denn der Schafweg ist höchstens T4+ und das Rot Grätli T5. Ich empfehle allen die durch die Tourenberichte ebenfalls verwirrt sind den SAC-Führer (Alpinwandern/Gipfelziele Zentralschweiz). Diese Beschreibung der Route stimmt in der Schwierigkeitsbewertung sehr genau.

Wir starteten dank der Kürze dieser Tour erst um 11:00 auf der Holzegg. Nun war Höhenmeter vernichten angesagt auf dem Grüeziweg. Leider nur 24 Mal gegrüezt bis zur Kehre 22. Heute war nicht so ein Betrieb wie an einem Wochenende. Von der Kehre 22 zweigt man ab und steigt die Runse hoch bis kurz vor dem Block mit dem blauen Pfeil. Dort links hinauf auf Pfadspuren durch das Gras und auf diesen bis zu den untersten zwei Tannen bei P. 1675. Dort beginnt die Stahlseil- und Kettenpassage. Diese Passage ist zwar ausgesetzt aber sehr gut gesichert und das macht die Begehung angenehmer da man etwas zum festhalten hat. Danach geht es auf einem guten Pfad und an weiteren Seilen und Ketten hinunter unter den Wyss Nollen wo man auf das Nollenbrünneli trifft einer Wasserquelle. Im Spalt oberhalb des Nollenbrünnelis hat es ein Routenbuch.

Vom Nollenbrünneli geht man auf einem sehr guten Weg bis zur Bachrunse und quert diese hart an der Kante an einem weiteren Fixseil und auf einem ausgesetzten Band. Danach über eine Felsplatte aufwärts zur Mythenmatt. Die Mythenmatt ist die grosse markante Grasplangge auf der Südwest Seite des Grossen Mythen. Die steigt man am unteren Ende auf guten Trittspuren und blauen Markierungen hoch bis zu den Tannen. Im Moment blüht es auf der Mythenmatt in allen Farben. Ein richtiger Genuss.

Bei den Tannen beginnt der als Rot Grätli bezeichnete Nordwestgrat des Grossen Mythen. Das Rot Grätli gliedert sich in zwei Steilaufschwünge und ist von der Schwierigkeit T5. An sich hat es keine direkte Schlüsselstelle es ist einfach ein ausgesetzter Aufstieg auf dem Grat. Es hat meistens gute Tritte und immer etwas zum Zupacken und festhalten. Im oberen Teil wird das Rot Grätli felsiger. Nach dem ersten Steilaufschwung quert man fast waagrecht zum Ansatz des Gipfelaufbaus. Nun weiter über Felsen und Schrofen den blauen Punkten folgend hinauf zu einer Felsspalte. Dort sind ein paar gezielte Kletterzüge von Nöten. Beim Einstieg ist auch eine Kette vorhanden. Danach unschwierig zum Gipfel hinauf den man bei der Fahne betritt.
 
Fazit: eine sehr schöne Alpinwanderung zwischen T4+ und T5 die keine direkte Kletterei benötigt. Auf keinen Fall sollte das ganze bei Nässe oder Schnee angegangen werden. Ein Pickel kann bei Unsicherheit im steilen Grass gute Dienste leisten. An vielen Stellen hat es Ketten und auch immer mal wieder Haken an denen eine Sicherung möglich wäre. Die ganze Route ist durchgehend mit blauen Punkten markiert. Den Schafweg und das Rot Grätli habe ich sicher nicht zum letzten Mal absolviert. Übrigens auf dem Gipfel unbedingt einen Nussgipfel probieren. Die sind einfach extrem fein.

Bergmuzzä Tourenbericht:
http://www.bergmuzzae.ch/wp4/?p=216

Tourengänger: Bergmuzz, Robi


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Kommentare (4)


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1Gehirner hat gesagt: Schöner Bericht!
Gesendet am 17. August 2013 um 22:14
Ich kann dein Empfinden bzgl. der anderen Hikr-Berichte nicht nachfühlen, auf mich machen sie einen ähnlichen Eindruck, was die Schwierigkeiten angeht. Danke für die tollen Bilder, sie zeigen einige Stellen, die bisher unfotografiert blieben :) Vielleicht kann ich mich irgendwann auch mal dazu überwinden... reizen würd's mich ja sehr ;)

Bergmuzz hat gesagt: RE:Schöner Bericht!
Gesendet am 18. August 2013 um 14:38
Ja das war eher eine Kopfsache. Wenn man gewisse Berichte liesst und da was von Vertrauensschritten und extrem abschüssig geschrieben wird dann kommt man schon ins Grübeln. Aber wie ich vermutet hatte im Vorfeld. Für uns war diese Route locker zu schafen. Denn wir machen ja immer mal wieder T5 und T6 Touren. Zumal der Schafweg bis zum Rot Grätli T4+ sicher nicht übersteigt und gut gesichert ist.

Aber ich denke für dich wäre es gut zuerst den Kleinen Mythen und allenfalls den Haggenspitz zu besteigen und dich dann am Rot Grätli zu versuchen. Bis zum Vorgipfel hast du es ja schon geschafft. Viel fehlt also nicht mehr. Hast du mal den Normalweg auf den kleinen Mythen versucht? Der umgeht den Vorgipfel und somit den Abstieg in die Scharte zum Hauptgipfel und verläuft durch die Ostflanke R.659 im Clubführer Zentralschweizer Voralpen. Das scheint gemäss Führer die leichteste Route zu sein.

1Gehirner hat gesagt: RE:Schöner Bericht!
Gesendet am 18. August 2013 um 18:46
Der Weg zum Kleinen Mythen wird aber, wenn ich mir die Hikr-Berichte anschaue, nach dem Vorgipfel erheblich schwieriger, oder täusche ich mich? Der T5-Bereich soll ja erst dahinter anfangen. Die Route um die Felsen herum haben wir "live" beobachten können, als wir dort oben waren, sah ziemlich spannend aus...

Bergmuzz hat gesagt: RE:Schöner Bericht!
Gesendet am 18. August 2013 um 20:40
Das ist so. Aber ich habe das Gefühl, dass das anspruchsvollste Stück für dich der Abstieg vom Vorgipfel des Kleinen Mythen wäre. Die Normalroute trifft erst nach diesen Stellen auf die Aufstiegsroute. Der Aufstieg auf den Kleinen Mythen beinhaltet zwar auch noch ein zwei kleine kurze Kraxelstellen aber nichts schlimmes. Vor allem ist der Fels am Kleinen Mythen einfach traumhaft überall tolle und gute Griffe und Tritte in rauen Mengen. Dazu kommt, dass die Kraxelstellen nicht so ausgesetzt sind und du dazwischen immer wieder kleine Podeste hast auf diesen du dich ausruhen kannst. Gut wäre halt, du hättest jemand der den Gipfel kennt und dich begleiten könnte und zur not auch sichern könnte.


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