über viele Grate - vom Brienzer Rothorn zur Talstation der LSB
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Mit der ersten Bahn (8.15 Uhr) fahren wir bei wechselnden Wolkenverhältnissen (der Brienzergrat ist teilweise eingehüllt) hoch zur Bergstation der LSB Sörenberg Brienzer Rothorn. Bevor wir zur längeren Gratwanderung aufbrechen, gönnen wir uns einen Kaffee - und stellen etwas überrascht fest, dass wir heute nicht mit eindeutig guten meteorologischen Bedingungen rechnen können - die sonst fantastische Sicht auf den Brienzersee hinunter und v.a. zu den Grossen um EMJ ist doch arg eingeschränkt. Der kurze Gang auf den höchsten Luzerner Gipfel, das Brienzer Rothorn, wartet dafür mit bereits schöner Blumenpracht und besserer Sicht in die Zentralschweiz auf.
Gemächlich geht es anschliessend hinunter zum Eiseesattel - der Blick zum in einer weiten Mulde vor den steilen Wänden zum Arnihaaggen liegenden Eisee gefällt uns sehr; ebenso nehmen wir mit Genugtuung zur Kenntnis, dass überraschend wenige Wanderer unterwegs sind. Der See selbst wird sich später, auf dem Weg zum nächsten Gipfel, von oben betrachtet, in seiner Farbe und Klarheit als ganz besonders schön erweisen.
Teilweise sogar seilgesichert am abschüssigen Hang entlang und über ein kurzes, etwas schmaleres, Gratstück setzen wir unseren Weg am östlichen Ende des Brienzergrates fort; doch beachtlich, wie schroff er sich auch hier noch präsentiert - zweimal passieren wir sogar eindrückliche Anrissstellen. Doch dann ist erst der Arnihaaggen, SW-Gipfel und nach einem weiteren, kurzen Anstieg im Grasgelände der Arnihaaggen mit seinem leuchtenden Gipfelkreuz erreicht. Hier lassen wir uns für die fällige Znünipause nieder.
Über die recht steile Ostflanke steigen wir, in der Nähe der markanten felsigen „Schiefen Ebene“ ab, queren deren unteres Ende auf einem Restschneefeld - und setzen unsere Gratwanderung fort. Noch einmal folgt ein kürzerer Anstieg, bevor wir den hübschen Grat an den heute dominierenden Purpur-Enzianen vorbei bei P. 2086 verlassen und in dessen Südflanke einbiegen. Auf diese Weise unterschreiten wir den felsigen Westgrat des Höch Gumme beinahe entlang der Höhenkurve und beschreiten eine attraktive, aus dem Fels heraus gehauene, seilgesicherte Passage, bevor wir zum Rast- und Aussichtspunkt Gibel gelangen.
Nach kurzen Rast und Sightseeing steigen wir hier direkt in den „anregenden“ Südgrat ein, welcher erfreuliches Ansteigen auf dem nicht ausgesetzten Grat bringt; mal auf guten Wegspuren, dann wieder über geneigte Platten, mal - nur kurz leider - mit leichten Kraxelstellen versehen. Erst auf den letzten Metern wird deutlich, dass der Grat teilweise beachtliche, teils senkrechte Felsabbrüche auf der Westseite enthält. Doch nur zu schnell erreichen wir das Gipfelkreuz des Höch Gumme - und beinahe pünktlich zur Mittagszeit lassen wir uns nieder und stärken uns.
Das unbeständige Wetter bleibt uns auch hier treu: mal wärmende Sonne, dann wieder vorüberziehende Wolkenschwaden, und schliesslich, kurz vor unserem Aufbruch, sogar ein kurzer Regenschauer. Doch bereits nach wenigen Meter dringt die Sonne wieder durch und gibt den Blick frei zum unbedeutenden Arnifirst, welchen wir rasch überschreiten, und zu Schafnase und Rossflue. Angenehm und nur sanft abfallend erreichen wir die „Steinfrau“ und den Übergang bei P. 2068. Unter den steil aufragenden, schön geschichteten Felsen ob Wandelen beginnt nun unser langer Abstieg hinab ins Tal der Waldemme.
Knappe 250 Höhenmeter führt uns nun der markierte Bergwanderweg über Steilgras-, dann über Weide-Gelände, hinunter nach Heidenboden, wo wir eine letzte Pause einlegen.
Unter den markanten Felswänden von Rossflue und Schafnase hindurch „stromern“ wir nun gemütlich der kleinen, aussen wie innen, sehr schmucken Kapelle auf Jänzimatt entgegen.
Erst wandern wir weiter, flach übers Weidegebiet Chli Witi, dann steiler hinunter zur Passstrasse bei P. 1317, bevor wir über sumpfige Abschnitte in den Wald hinein schreiten, in welchem wir beinahe bis zur Waldemme hinab gelangen und, ihrem Lauf folgend, die Bödili-Brücke (P. 1229) und kurz darauf den grossen Parkplatz der LSB auf Schönebode erreichen.
Unterwegs mit Manfred, Rocio und Urs
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