Pizol at last - von Weisstannen via Gilbistock


Publiziert von 360 Pro , 25. Juli 2013 um 19:37.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:24 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Weisstannen, Oberdorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Pizolhütte

Meine Bildungslücke "Pizol" wollte ich schon ewig lange schliessen, das letzte Mal vor knapp 4 Monaten, als ich mich Alpin_Rise auf dessen *Tour anschliessen wollte. Damals legte mich allerdings ein Darminfekt flach und ich musste leider kurzfristig passen. Einen konkreten Sommerplan hoch zum Pizol trug ich wohl auch schon mehr als 5 Jahre lang mit mir rum und zwar jener von Weisstannen aus via den Gilbistock-Westgrat. Die ursprünglich angedachte "grandiose Tour", mit Abstieg via Zanaihorn oder ev. sogar Hörner, musste ich schlussendlich aber wegen schlechtem Wetter nach dem Gipfel des Pizols abbrechen. Auch so wurde es eine durchaus empfehlenswerte und im Vergleich zu den Normalaufstiegen sehr einsame Route auf den Pizol.
 
Von cff logo Weistannen, Oberdorf folge ich dem markierten Weg zum Batöni. Dieser Talabschluss ist sehr imposant, denn 3 eindrückliche Wasserfälle (Plitschina-, Säss- und Mutten-bachfall) sowie zwei weitere Flüsse (Guetental- und Lavtinabach) vereinen sich hier zum Gufelbach. Die Steilstufe hoch zum Säss überwinde ich auf dem gut ausgebauten Weg zwischen Guetental- und Muttenbach) in südwestlicher Richtung. Kurz vor dem Säss (P. 1813) verlasse ich jedoch den Weg, quere zum nördlichen Rücken des Piltschnabüchels und folge diesem bis ca. 1900m, bevor ich kurz absteigend den Piltschinabach überquere. 
 
Ich steige nun über den steilen Wiesenhang in nordöstlicher Richtung zum Westgrat des Gilbistock auf und treffe knapp unterhalb 2200 auf diesen. Dieser ist zuerst komplett grasig und wird erst auf etwa 2450m felsig-schuttig. Die wenigen etwas anspruchsvolleren Abbrüche werden am einfachsten südseitig umgangen oder aber direkt überklettert. Kurz vor dem eigentlichen Gipfel wird die Sache etwas mühsam, da der Grat schiefrig-plattig wird, die Felsqualität aber sehr leidlich ist und zudem noch viel loses Material herumliegt und die Platten unangenehm rutschig macht. Kurze Zeit später stehe ich aber auf dem Gipfel des Gilbistocks (insgesamt T4+/I)
 
Leider hat der frühmorgendlich-stahlblaue Himmel inzwischen einem komplett wolkenbedeckten Platz gemacht und viele der umliegenden Berge sind eingenebelt. Vom Gilbistock gelange ich via P. 2718 und P. 2712 auf den blau/weiss markierten Weg, welcher von der Alp Tersol kommt und folge diesem zum Pizolsattel und dem Gipfel. Eigentlich habe ich hier oben mit Unmengen von Leuten gerechnet und bin deshalb etwas erstaunt, dass ich weit und breit der einzige bin und auch keine Menschenseele in Sicht ist. Nun denn, so geniesse ich den Gipfel "halt" für mich alleine und statte dabei dem etwas tieferen nördlichen Vorgipfel auch noch einen Besuch ab.
 
Das Wetter verschlechtert sich leider zusehends und mein Plan von hier via NW-Grat zum Zanaihorn aufzusteigen muss ich - da ich vernünftig sein will - fallen lassen. Anstatt dessen beschliesse ich den Normalabstieg (blau/weiss markiert) zur Pizolhütte unter die Füsse zu nehmen und danach knieschonend mit den Bahnen ins Tal zu rauschen. Unterhalb Delta's "Gletscherchens" bäumt sich überraschenderweise nochmals ein kurzes Schönwetterloch auf und ich bereue schon fast, nicht doch zum Zanaihorn aufgestiegen zu sein. Während diesem Schönwetterfenster (etwa 30 Minuten) erlebe ich dann noch ein Naturschauspiel der besonderen Art, denn mitten in der Geröllwüste laufe ich urplötzlich in eine "Horde" Schneehühner. Etwa 25-30 (!) Schneehühner, "gackern" (knarrende Rufe sind wohl eine treffendere Bezeichnung) dort munter vor sich hin und lassen sich durch mich praktisch nicht aus der Ruhe bringen. Ich beobachte dieses Spektakel eine ganze Weile und ziehe danach von dannen.
 
Bei der Wildseeluggen übernehmen dann wieder dicke Wolken und Nebel das Zepter und die Sichtweite beträgt nur noch wenige Meter. Dank den unzähligen nun rot/weissen Markierungen finde ich den Weg zur Pizolhütte aber verhältnismässig einfach. Auf dem Sessellift hinunter ins Tal wird die Sicht wieder etwas besser, es fängt aber an zu regnen, was mich natürlich bestätigt den richtigen Entscheid gefällt zu haben. Die Bildungslücke Pizol ist nun aber endlich geschlossen!

Tourengänger: 360


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Kommentare (2)


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marmotta hat gesagt: Schöne Tour...
Gesendet am 25. Juli 2013 um 21:44
...und (wie immer bei Dir) tolle Fotos! Allerdings habe ich die ganze Zeit studiert, wo denn dieser GIBLIStock ist. Kann es sein, dass der in Tat und Wahrheit GILBIStock heisst? :-)

LG
marmotta

360 Pro hat gesagt: RE:Schöne Tour...
Gesendet am 25. Juli 2013 um 22:03
Danke! In der Tat ist es kein Giebel sondern ein vergilbter gelber Gipfel. Ist korrigiert. Da habe ich zu fest auf den Wegpunkt, anstatt auf die Swissmap geschaut...


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