Pizol (2.844 m) ab Weisstannen über Batöni


Publiziert von dulac , 3. August 2014 um 12:40.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 1 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 9:45
Aufstieg: 2400 m
Abstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 432 von Sargans-Bahnhof bis Weisstannen-Oberdorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus Nr. 429 von Wangs-Pizolbahn nach Sargans
Kartennummer:SLK 1:25.000 Pizolgebiet

Das dritte Jahr in Folge zieht es mich auch an diesem 1. August auf den Pizol. Warum gerade dieses Datum so ideal für ausgedehnte Touren im Pizolgebiet ist, dazu später mehr.

 

Den Zustieg von Weisstannen über Batöni kannte ich bisher noch nicht. Die starken Regenfälle der letzten Wochen liessen überdies erwarten, dass auch die Wasserfälle am Talschluss ein eindrückliches Bild abgeben würden. Allerdings musste ich ebenfalls damit rechnen, dass auch die Wege darunter gelitten haben dürften.

 

Am Morgen mit dem ersten Bus ab Sargans war ich quasi im Einzeltransfer bereits um 07.40 am Ausgangspunkt Weisstannen-Oberdorf. Das Wetter eher trüb.

 

Der Aufstieg entlang des Gufelbachs nach Batöni war - wie erwartet - stellenweise sehr matschig. Zumindest eine Bachdurchquerung dabei war eher T3 als T2.

 

Die Wasserfälle bei Batöni dann tatsächlich so eindrücklich wie erwartet. Nur direkt vor Ort leider nicht alle auf ein Foto zu bekommen. Auch die wolkenverhangene, trübe Stimmung trug wenig Positives bei.

 

Hier am Talschluss wendet sich der Aufstieg Richtung Lavtinasattel nun nach links, passiert wenig später eine Engstelle und führt danach hinauf in die langgestreckte offene Grasflanke von Oberlavtina.

 

Eigentlich hatte ich geplant, auf etwa 2.400 m den von kik in ihrem *Bericht erwähnten direkten Zustieg zum Pizol zu nehmen. Doch leider hatte es mittlerweile zu regnen begonnen und die von Südwesten heranziehenden dunklen Wolken liessen noch Schlimmeres erwarten. Es schien mir keine gute Idee, bei diesen Bedingungen auf einer nach Westen exponierten Flanke weiterzugehen, nur um anschliessend auf dem Gipfel in den Wolken zu stehen.

 

Stattdessen schien es mir sinnvoller, zumindest die restlichen gut 150 Höhenmeter noch bis zum Sattel aufzusteigen. Dort angekommen noch schnell auf den Hochwart – zumindest ein Gipfel sollte es heute doch sein ;-). Und dann hätte ich eigentlich an einer geschützten Stelle gerne meine Mittagspause eingelegt. Eine geschützte Stelle, hier leider Fehlanzeige.

 

Deshalb erst einmal weiter bis zur Wildseeluggen. Und tatsächlich auf der Ostseite nur wenige Meter unterhalb und abseits des Wegs boten einige grosse Felsen den gesuchten Wind- und Regenschutz.

 

Am Ende der Rast hatte sich mittlerweile auch eine leichte Wetterbesserung durchgesetzt. Doch zunächst zog es mich erst einmal hinab zur Pizolhütte auf einen Kaffee.

 

Danach war es mittlerweile kurz vor 2 Uhr.  Blauer Himmel und Sonnenschein! Was nun also tun mit diesem angebrochenen Tag?

 

Eigentlich war es schon etwas spät, jetzt noch auf den Pizol. Doch warum nicht? Zeit genug dafür hätte ich ja. Und jetzt komme ich auf die Eingangsbemerkung zurück, weshalb der 1. August so ein gutes Datum ist: An diesem Tag ist die erste Sektion der Pizolbahn, die von Wangs nach Furt volle 1000 Höhenmeter überwindet, bis in den späten Abend (heuer bis 23.00) in Betrieb. Viel Spielraum also für ausgedehnte Touren, bei denen man am Ende nicht noch weitere 1.000 Höhenmeter absteigen muss! Und als Tüpfelchen auf dem I ist an diesem Abend die Bahnfahrt traditionell sogar noch gratis.

 

Und so war es schnell entschieden: Hoch zum Pizol! Diesmal entsprechend der Warnung an der Pizolhütte allerdings weder im Auf- noch im Abstieg über den Gletscher sondern in der zeitraubenderen, östlich den Gletscher umgehenden Variante über den Grat.

 

Der Gipfel war schlussendlich um 16.20 erreicht. Ein Logenplatz jetzt nur für mich allein und mit exklusivem Ausblick auf die eindrücklichen Wolkenspiele ringsum.

 

Ein paar Schluck aus der Flasche, Fotos, der Eintrag ins Gipfelbuch, allzu lange konnte ich den Aufenthalt am Gipfel heute leider nicht geniessen, denn dazu war die Wettersituation doch zu labil.

 

Auf dem Abstieg wäre ich gerne noch in der Pizolhütte eingekehrt. Doch die war längst geschlossen. So musste das Bier noch bis Furt warten.

 

Noch ein Nachsatz:

Zu dem von kik erwähnten, aber nicht begangenen, direkten Aufstieg zum Pizol, konnte ich hier noch keinen Bericht finden. Die erste, offensichtlich neue, Markierung am Abzweig könnte überdies darauf hindeuten, dass er wieder durchgehend markiert ist.

Zumindest einen Versuch könnte es wert sein. Am besten in einem Jahr, wieder am 1.August. Dann aber zuvor im Aufstieg von Schwendi über den Grat – eine Variante, die mir ein Einheimischer heute sehr ans Herz gelegt hatte.

Wer sich für die vorjährige Variante mit Aufstieg von Gigerwald über Tersol interessiert, hier der *link dazu.


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Kommentare (8)


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Kik hat gesagt:
Gesendet am 3. August 2014 um 21:17
Das ist ja eine grossartige Leistung, und dass Du das bei diesem unsicheren Wetter gewagt hast! Der Aufstieg vom Gigerwald durch das Tersol steht auch noch auf meiner Projektliste, da hast Du letztes Jahr so prächtige Bilder gemacht.
Weiter gute Saison und viele Grüsse Kik

dulac hat gesagt:
Gesendet am 3. August 2014 um 22:59
So wagemutig war ich eigentlich gar nicht. Denn im Wetterbericht war mehr von Restbewölkung die Rede gewesen, die sich im Laufe des Vormittags auflösen sollte. Dass es dann zeitweise anders kam, Künstlerpech. Am meisten habe ich bedauert, dass ich deshalb keine Möglichkeit hatte, den direkten Aufstieg zum Pizol auszuprobieren, von dem ich erst am Vortag aus Deinem Bericht erfahren hatte. Für diesen Hinweis noch herzlichen Dank! Muss ich halt am nächsten 1. August einen erneuten Versuch machen!

Den Aufstieg von Gigerwald über Tersol kann ich Dir sehr empfehlen. Auch dafür eignet sich der 1. August mit der späten Abstiegsmöglichkeit per Pizolbahn ideal.

Vielleicht ergibt sich dann ja sogar ein mini-hikr-Treff auf dem Gipfel: Du von Tersol, ich von Schwendi über die jetzt verpasste Route. :-)

LG und auch für Dich weiterhin eine gute Saison

Wolfgang

Felix hat gesagt:
Gesendet am 7. August 2014 um 13:50
sehr spannend, deine Route - und die weiteren Varianten! Merk ich mir - Danke und

lg Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 7. August 2014 um 15:44
Ja, es hat viele spannende Routen am Pizol. Auch für mich gibt es da noch viel zu entdecken, u.a. etwa den *Abstieg, den faku vor kurzem beschrieben hat.

LG Wolfgang

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. August 2014 um 19:42
Danke auch für diesen Hinweis - tönt auch spannend :-)

lg Felix

Tom83 hat gesagt:
Gesendet am 9. August 2014 um 09:57
Danke für den Eintrag, ich war gestern in der Gegend: bin von Weisstannen zum Gafarrabüel und über den Heugrout zum direkten Zustieg auf 2400m. Der Weg ist gut markiert, allerdings nicht begehbar. In einer steilen Rinne hat ein Erdrutsch alles verschüttet, ein Weitergehen war mir zu heikel. Nach unten kann man nicht ausweichen, nach oben vielleicht durch die Felsen. Das haben wir aber nicht ausprobiert weil es vermutlich viel Zeit gekostet hätte, so sind wir über den Lavtinasattel weiter. Beim Rückweg dann über Batöni zurück zum Ausgangspunkt.

dulac hat gesagt:
Gesendet am 10. August 2014 um 11:43
Besten Dank für diese wertvolle Info zum aktuellen Wegzustand: Schade dass der direkte Zustieg zum Pizol zwar gut markiert, aber zumindest derzeit nicht mehr gangbar ist.

dulac hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2014 um 22:12
Zu diesem Weg eine weitere aktuelle Info in diesem *Bericht von matt


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