Zugspitze - Aufstieg via Höllental


Publiziert von hgu , 23. Juli 2013 um 19:19.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:22 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1600 m
Unterkunftmöglichkeiten:Höllentalangerhütte

http://www.alpenverein.de/bergsport/sicherheit/sicher-wandern-und-bergsteigen/zugspitze_aid_12915.html

Vorab möchte ich den Hinweis auf diese Seite des DAV geben, in der ordentlich über die Zugspitze und ihre Aufstiegsmöglichkeiten berichtet wird.


Zugspitze durch das Höllental:
Ich bin gestern abend völlig erschöpft und leer vom Jubiläumssteig gekommen und durch das Matheisenkar abgestiegen. Kurz vor 18:00 Uhr bin ich an der Höllentalangerhütte angekommen.

Abends und nachts habe ich mich ein wenig regeneriert und den Vorsatz gefasst:
"Ganz ruhig und gemütlich steige ich jetzt durch das Höllental wieder zur Zugspitze auf und schließe damit meine Rundtour ab."
 
Am Samstag war ich ja von Ehrwald über den  Stopselzieher erstmals hinauf gestiegen und am Sonntag folgte der Jubigrat bis an den Fuss der Alpspitze und hinab zur Höllentalangerhütte.
Nun steht also ein gemütlicher Rückweg hinauf zur Zugspitze und per Bahn hinab nach Ehrwald auf dem Programm. 

 
Von der Hütte, welche nun ihre letzte Saison erlebt und ab September einem schönene Neubau weichen wird, führt der Weg sachte ansteigend über das Höllentalanger bis zur ersten Steilstufe.
Hier wartet die Leiter auf die Aspiranten, welche von dem so genannten Brett abgelöst wird. Ein leichter Klettersteig, anfangs die Leiter steil hinauf und dann über Stifte eine glatte Wand traversierend. Spannend aber nicht wirklich schwer.
Über den "Grünen Buckel" geht es wanderend dem Höllentalferner entgegen. Geröll erschwert das Vorankommen und kostet Kraft - aber schließlich ist der Ferner erreicht.
Es brauchte nichts an Gletscherausrüstung; mit Turnschuhen und Spazierstock ließe sich dieser Ferner zur Zeit bezwingen.

Ich habe aber zwei Tage Steigeisen, Pickel und Equipment im Rucksack und im Schweiße meines Angesichts umhergetragen und beschließe nun die Steigeisen wenigsten einmal zu nutzen.
"Vllt. verlasse ich ja die Spur und wähle die Direttissima", kommt mir so in den Sinn.
Es ist heiß und der Schnee weich und ich bleibe in der Spur und erreiche den Einstieg in den oberen Klettersteig.

Die Randkluft ist bei einem knappen halben Meter leicht zu überwinden und schon geht es über die Eisen gespickte Spur hinauf, die letzten 500 hm  zum Gipfel, der immer wieder in der gleißenden Sonne sein goldenes Kreuz zeigt.

Viele schöne Passagen machen diesen Aufstieg zum Genuss. Das Ambiente ist toll, der Fels fest, die Spur spannend und der Blick zum Jubigrat vielfach im Dunste der Sommersonne mystisch und geheimnisvoll.
Verträumt schaue ich mehrmals hinauf, auf den gestrigen Weg und versuche die Passagen abzugleichen, die ich hier auszumachen glaube!

Nach knapp fünf Stunden stehe ich (sehr kurz) auf dem Gipfel und gratuliere einem Berggänger, mit dem ich die letzten 20 Minuten gemeinsam dem Ziel entgegen gestiegen bin.

Ich habe seine Leichtigkeit und seine Ruhe im Aufstieg bewundert und konnte beobachten, wie er jeden Schritt genau planend und bedacht wählte und dabei eine außerordentliche Gleichmäßigkeit in der Aufwärtsbewegung -also im Hub- erzielte.
Mein späterer Blick in sein Gesicht verriet mir dann, hier ist ein älterer Berggänger am Werke und ich konnte mir die Frage nicht verkneifen.
Seine Antwort: "75 Jahre, und heuer ertsmals hier oben aber sonst schon sehr oft!"

Ich konnte den Trubel auf den Plattformen und Terrassen ca. 15 Minuten ertragen. Dieser Rummel ist einfach nichts für meines Vaters Sohn, der im Übrigen sicher schmunzelnd von irgend einer Wolke mein Tun beobachtet.

Wenig später bin ich mit der Tiroler Zugspitzbahn nach Ehrwald hinunter und habe in dem dortigen Familienresort eine leckere Kaltschale genossen, meine Sachen gepackt und am Abend zu Hause den Blick auf den Kölner Dom genossen!  

 

 


Tourengänger: hgu


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