Zugspitze 2962m


Publiziert von schwarzert , 17. August 2022 um 22:19.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum: 4 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 200 m

Der bayerische Klassiker - vor über 30 Jahren zum ersten Mal begangen: ohne Klettersteigausrüstung, wie "man" damals eben ging. Spärliche Erinnerungen sind geblieben: an den Firn auf dem Gletscher, die gesicherte Passage im oberen Drittel.
Was damals tragisch hätte enden können (Rückweg mit Querung via Jägersteig, dann wilder Abstieg im Gewitter ins Reintal und unter Sturzbächen durch die fast nächtliche Parnachklamm), soll sich nicht wiederholen: ganz kommod schweben wir mit der neuen Seilbahn zum Eibsee hinunter. Doch zuerst zum Aufstieg: an einem Werktag in den Sommerferien Start in Hammersbach am oberen Parkplatz (Höllentalklamm). Durch die Klamm in 2 h zur Höllentalangerhütte. Dort wird auf einem Schild darauf hingewiesen, dass der Höllentalferner nur mit Steigeisen begangen werden könne - zu Recht, wie wir später feststellen. Die ersten kehren hier bereits um. Nach einem Kaffee machen wir uns auf den weiteren Weg und erreichen nach der ersten steilen Wand (mit dem berühmten "Brett") und weiterem Aufstieg die Zunge des weitgehend aperen Gletschers, dessen eisige Oberfläche angetaut ist. Ich habe nur Spikes dabei und schaffe es so gerade, ohne allzuviel Abrutschen an Höhe zu gewinnen. Mein Bergkamerad geht mit Grödeln (Halbsteigeisen), die durch die längeren Zacken mehr Halt geben (beim nächsten Mal würde ich meine richtigen Steigeisen einpacken). Ein paar Meter uns wirft ein Bergsteiger entnervt seine kaputt gegangenen Steigeisen von sich. "Wie soll ich da jetzt wieder runterkommen?" Der mitgebrachte Pickel ist ihm keine große Hilfe, sofort kommt er ins Rutschen und schlittert auf dem Hosenboden den Auslauf des Gletschers hinunter - gut, dass das nicht weiter oben passiert ist! Da bei ihm alles in Ordnung zu sei scheint, setzen wir den Aufstieg fort, der uns mäßig steil zwischen den beiden Spaltenzonen hindurchführt. Weiter oben hat es noch einen Rest Firnauflage, was das Gehen etwas einfacher macht. Wir queren zum Rand des Gletschers, wo sich noch vor einer Stunde ein Stau im Übergang zum Fels gebildet hatte. Die Randkluft ist momentan mit einem kleinen Schritt problemlos zu überwinden, es hat auch genügend Platz, um bequem die Steigeisen wieder auszuziehen. Allerdings hat eine junge Frau aus den Staaten mentale Probleme mit den Stufen, die die fast senkrechte Wand hinaufführen, während ihr Begleiter am parallel verlaufenden, ziemlich lose hängenden Drahtseil emporklettert. Mit etwas Unterstützung klappt aber auch das, und wir begeben uns in den Aufstieg durch fast durchgehend versichertes, steiles Gelände bis zum Gipfel. Das hatte ich  weniger anstrengend in Erinnerung. ;-)
Am Gipfel müssten Platzkarten verteilt werden: zu denen, die es aus eigener Kraft geschafft haben, gesellen sich zahlreiche Bergbahntouristen, die unbedingt ein Selfie am Gipfelkreuz wollen.
Die Seilbahn bringt uns zum Eibsee zurück, wo wir uns wegen des übermäßigen Andrangs bei der Zahnradbahn dazu entschließen, den Rückweg nach Hammersbach zu Fuß anzutreten: nochmal 5,5 km, größtenteils durch den Wald.


Tourengänger: schwarzert


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