Von Tschlin sind wir muttlerseelenallein auf die Mutter der Berge im Unterst-Engadin gekraxelt


Publiziert von 360 Pro , 18. Juli 2013 um 18:55.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:17 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Muttler Gruppe   CH-GR 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Tschlin, cumün
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Samnaun Dorf, Post

Die Wetterprognose für den heutigen Tag war leider von relativ hohen Regenwahrscheinlichkeitsprozenten geprägt. So fiel denn die Besteigung eines ursprünglich geplanten Kantonshöhepunktes in illustrer Formation aus dem Rennen. Meine minuziös durchgeführten Nachforschungen ergaben aber, dass das Wetter im untersten Unterengadin am längsten halten sollte und eine interessante Bergtour erlauben sollte. Da es mir jedoch nicht gelang alle potentiellen Mitstreiter davon zu überzeugen die z.T. sehr lange Reise ins Unterengadin anzutreten, verblieben einmal mehr Omega3 und ich als die letzten unverwüstlichen Optimisten, um die Mutter der Berge im untersten Unterengadin zu besuchen - nämlich den Muttler. Ursprünglich geplant war eigentlich die Wiederholung von Omaga3's Tour von Ramosch aus via Piz Nair (*click), allerdings glaubten selbst wir nicht 100%-ig an die Niederschlagslosigkeit an diesem Tag und so wiederholten wir anstatt dessen Anna, Stani und Zina's *Tour von Tschlin via Ostgrat nach Samanaun. Wir könnten so im Vergleich zu Omega3's Variante einige Höhenmeter sparen, würden uns bei einem allfälligen Wetterumschwung in weniger heiklem Gelände befinden und zudem war diese Variante auch für Omega3 Neuland.
 
Um 10:15h starten wir unsere Tour im schmucken Dörfchen Tschlin und wandern der Hauptstrasse entlang zu dessen oberen, nördlichen Ende. Dort folgen wir links am Wasserreservoir vorbei dem Wanderweg, welcher nach Nordwesten hoch zum P. 1858 führt. Kurz darauf verlassen wir den markierten Weg und wandern über Wiesen hoch zum Gipfel des Mot Tea Nova, welcher mehr eine Gratkuppe, denn als Gipfel bezeichnet werden muss (Omega3 hat die Schartenhöhe mit 17m bestimmt). Wir machen hier eine längere Pause. 
 
Weiter geht es über die offenen Hänge der Alp Tea Nova zum P. 2762 des Mot da las Amblanas, wo nun der interessante Teil des Aufstieges beginnt. In nördlicher Richtung folgen wir immer der Gratkante, welche unterhaltsames Kraxeln bietet. Der nördlichste Punkt des Mot da las Amblanas ist mit einem Steinmann und Gipfelstock dekoriert. 
 
Nach einer weiteren Pause folgen wir dem schuttigen Grat zum P. 2938, wo wir nun auf den eigentlichen Muttler Ostgrat treffen. Etwas steiler und mit der einen oder anderen hübschen Kraxeleinlage (die Schwierigkeitsbewertung T4/I von Anna und Stani trifft die Sache perfekt), geht es nun die letzten 300 Hm hoch zum Muttler. Zwischendurch gilt es die eine oder andere Wächte zu überqueren oder ihr auch mal kurz zu folgen. So langsam spüren wir die dünnere Luft hier oben und die zurückgelegten Höhenmeter in den Beinen und sind froh den Gipfel nach 4 1/2 Stunden zu erreichen.
 
Das Wetter hält sich äusserst erfreulich. Zwar fliegen ein paar Cumulonimbi in der Luft herum, welche aber noch nicht weiter stören. Von der Aussicht auf dem höchsten Gipfel der Samnaungruppe brauche ich wohl gar nicht erst zu schwärmen, denn es versteht sich von selbst, dass man auf fast 3300m und weit herum dem höchsten Punkt wohl die eine oder andere Alpenperle erblicken kann. Lobenswert gibt es noch zu erwähnen, dass ironknee's "Wunsch" in Erfüllung gegangen ist und die hässliche Radarstation inzwischen zurückgebaut wurde.
 
Das erhoffte 1000Hm Schneeabrutschen zum Rossboden muss dann leider etwas der Ernüchterung weichen, denn der Blick vom Gipfel in die NW Flanke präsentiert sich erstaunlicherweise schon ziemlich aper. In der Mulde unterhalb des Maisasjochs erblicken wir aber doch noch genug der weissen Pracht, sodass wir nicht ganz alles im mühseligen Schutt absteigen müssen. Um dorthin zu kommen steigen wir dem markierten Weg über den SW Grat (ein paar nicht sehr vertrauenswürdige Stahlseile) fast zu P. 3145 ab und gelangen dann durch den Schutt zu den Schneefeldern. Von hier nun rutschen wir vergnüglich zum Rossboden ab und laufen dem markierten Wanderweg entlang das Val Maisas hinunter nach Samnaun. Der Regen ist dann tatsächlich "wie versprochen" auch noch gekommen, allerdings erst beim Umsteigen von Bus zu Bus in Martina :-)

Tourengänger: 360


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