Alcazaba, 3370 m


Publiziert von sqplayer , 10. Juli 2013 um 01:24.

Region: Welt » Spanien » Andalusien » Granada
Tour Datum: 6 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Shuttle-Bus von Capileira nach Alto de Chorillo (vorher reservieren im Tourismusbüro Capileira!)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit dem Shuttle-Bus von Capileira nach Alto de Chorillo (vorher reservieren im Tourismusbüro Capileira!)

 
verspürte ich noch genügend Energie, um auch noch den dritthöchsten Berg der Sierra Nevada, den Alcazaba (arabisch "Festung"), 3371 m,  zu besteigen. Meine Füße waren schon wieder etwas mehr geheilt, so dass ich hoffte, einen Wandertag in leichten Laufschuhen durchhalten zu können.
 
Diesmal war mit dem Mountainbike nichts zu machen, da der Alcazaba doch recht abseits liegt und von der Hochebene Alto de Chorillo auf 2700 m der Weg doch schon recht lang ist (4-5 Stunden).
 
Glücklicherweise konnte ich noch einen Platz im Shuttle-Bus auf die Alto de Chorillo auf 2700 m ergattern, und das einen Tag vorher! Um 8:30 fuhr der Kleinbus vollbeladen mit Wanderern los und um 9:30 waren wir auf 2700 m.
 
Sogleich ging ich los, diesmal mit 3 Liter Wasser im Rucksack. Zunächst ging der Pfad bzw. die alte Straße auf dem Mulhacen-Südrücken wie bei der Mulhacen-Besteigung bis auf ca. 3050 m, bis 100 m hinter einen rechts liegenden, weithin sichtbaren Haufen von Felsen. In einer Serpentinenkehre auf dem östlichen Rand des Rückens war eine Markierungsstange, die zuammen mit mehreren Steinmännchen die Abzweigung des Weges Richtung Siete Lagunas und Alcazaba verriet. Ein geschriebenes Schild vermisste man jedoch.
 
So ging es zunächst wieder etwas abwärts, ich querte ein oder zwei ungefährliche Altschneefelder und stand plötzlich an einem Hang über der "Laguna Hondeira", einem hübschen, alpin wirkenden See, neben dem auch viele Zelte standen. Ich ging  einen steilen Trampelpfad 100 m den steilen Hang hinunter und fand mich auf 2900 m neben dem See wieder, um den herum eine Graslandschaft war. Diese war östlich vom bröckelig wirkenden Alcazaba und westlich vom mächtigen Mulhacen eingerahmt, ein sehr schönes Fotomotiv.
 
Ich durchquerte die Grasebene  und zwei kleine Bäche, die aus der Laguna Hondeira gespeist werden. Weiter auf ca. 2900 m geht es südlich des Alcazaba entlang. Es gibt zwei Wege, die zum Gipfel führen: einen eher westlichen Weg die steile Westwand hoch und südöstlichen, langgezogenen Rücken. Ich entschied mich beim Aufstieg für den weniger steilen, sehr langgestreckten Ostrücken, zu dessen Fuß ich erstmal eine halbe Stunde auf gleicher Höhe (2900 m) wandern musste.
 
Am Fuß des Ostrückens ging es dann weglos diesen hinauf durch eine steppenartige Vegetation. In der Mittagssonne war das sehr beschwerlich, da sie gnadenlos herunterbrannte. Vorbei an einem kleinen Berg zwischen West- und Ostrücken ging es dann über Steinplatten und Schutt durch eine kleines Hochtal mit Scheefeldern dorthin, wo der Pfad des steilen westlichen Anstiegs  (diesen nahm ich später runter) das Hochtal erreicht. Von hier ging es weiter in einem großen Bogen in nordwestlicher Richtung über ein ca. 200 m langes Schneefeld (ungefährlich, max. 30 Grad Neigung, kein Eis) bis ca. 80 m unterhalb des Gipfels. Der Schlussanstieg erfolgte dann weglos über Schuttplatten.
 
Ich machte eine ausgiebige Gipfelrast und genoß das Gefühl, die drei höchsten Berge der Sierra Nevada bestiegen zu haben. Ich aß ein paar Bananen und ein Baguette mit meiner geliebten spanischen Pamplona-Salami für 1 € von Mercadona.
 
Der Abstieg führte wieder bogenförmig über das Schneefeld zum Einstieg den steilen Pfad die Westwand des Alcazaba hinunter. Diese Flanke ist sehr bröckelig und steil. Der rutschige Schotterpfad windet sich in engen Kehren nach unten. Hatte aber den Vorteil, dass man sehr schnell unten ist und nicht die lange Kurve über den Ostrücken machen muss. 
 
Unten ging es dann durch die "Siete Lagunas", eine hübsche terrassenförmige Seelandschaft mit einigen Schneefeldern wieder bis zur großen Laguna Hondeira, wo diverse Wanderer auf den idyllischen Kuhwiesen zelteten. Ab dort über einige fiese Gegenanstiege wieder den Südrücken des Mulhacen hinauf über dessen östliche Seite und auf 3050 m wieder die vom Mulhacen kommende alte Straße herunter bis zur Alto de Chorillo.

Der Bus zurück hatte leider Verspätung (wir mussten in der Bullenhitze 20 Minuten länger warten), brachte mich dann aber zuverlässig nach Capileira zurück.

Von den drei Touren Veleta, Mulhacen und Alcazaba war diese die landschaftlich schönste, aber auch anstrengenste wegen des langen Aufstiegs und der Gegenanstiege.

---------------------------------

Übersicht der zusammengehörigen Touren:

Pico del Veleta - http://www.hikr.org/tour/post66988.html 
Mulhacen - http://www.hikr.org/tour/post66989.html

Tourengänger: sqplayer


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»