Mulhacén (3482 m)


Publiziert von cardamine , 2. März 2022 um 21:52.

Region: Welt » Spanien » Andalusien
Tour Datum:18 Februar 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1380 m
Abstieg: 1380 m
Strecke:25 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pampaneira - Bubión - Capileira - Hoya del Portillo (die letzten 6 sind km Schotterpiste, geht bei trockenen Bedingungen ohne 4x4)
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Poqueira (2500 m)

Der höchste Iberer als Skitourenhighlight 2022 – es sollte nicht sein. Die flache, einfache Tour zum Mulhacén schien mir mit Schnee weitaus spannender zu sein als eine T2-Wanderung im Sommer. Doch leider wollte es das Wetter anders. Mitten im Februar herrschten frühlingshafte Bedingungen bis auf knapp 3500 m. Immerhin war so Strasse zum Hoya de Portilla auf 2150 m schneefrei und ich konnte den Gipfel an einem Tag besteigen.

Die Anfahrt zum Hoya de Portillo war die furchtbarste Autofahrt meines Lebens. Die 35 km lange Straße durch die Alpujarras besteht nur aus Kurven, es gibt keinen einzigen Kilometer gerade Strecke. Und als wäre die Kurverei nicht genug, folgt nach Capileira noch 6 km steinige Schotterpiste, auf der man gehörig durchgeschüttelt wird. Gut, das Sportfahrwerk meines Seat Leon war dabei nicht gerade hilfreich... im Nachhinein würde ich auf jeden Fall jedem empfehlen, vor der Tour in einem der hübschen Bergdörfer Pampaneira, Bubión oder Capileira zu übernachten.

Als ich um 9 am Parkplatz an der Área Recreativa Hoya de Portillo ankam, war ausser mir noch keiner da. In Spanien ticken die Uhren eben anders. Für den Aufstieg wählte ich den markierten Wanderweg zum Rifugio Poqueira. Den ersten Kilometer führt der Weg durch Kiefernwald, dann wird auch schon der Blick auf den flachen Gipfelrücken des Mulhacén II frei. An der Kreuzung des Wanderwegs mit dem Fahrweg zum Rifugio verliess ich den Hüttenweg und stieg auf dem Versorgungsweg hinauf zum Fahrverbot für Fahrräder (ja das gibt’s…). In der Tat wäre diese Tour wohl als Bike & Hike Tour angenehmer. Von der Kreuzung mit den Wegweisern folgte ich dem Pfad den scheinbar endlosen Südrücken des Mulhacén hinauf. Was ich die ganze Zeit für den Gipfel gehalten hatte, entpuppte sich am Ende als Mulhacén II, auch dieser trägt einen Vermessungspunkt. Auf dem Weiterweg zum Hauptgipfel wurde ich dann Zeuge eines ganz besonderen Naturspektakels - plötzlich war die Luft voller Schmetterlinge (Kleine Füchse), die sich mit dem Südwind über die Sierra Nevada treiben liessen. So abgelenkt gingen auch die letzten 100 Höhenmeter zum Gipfel schnell vorbei. Während meiner 1-stündigen Gipfelpause kamen noch zwei Paare zum Gipfel - seltsamerweise alle mit Steigeisen, Pickel und sogar Helm bewaffnet. Wozu die Steigeisen auf den weichen Schneeresten gut sein sollten, habe ich nicht so recht verstanden, genauso wenig wozu man einen Pickel bei max. 15° Hangneigung brauchen könnte. Und der Helm? Naja, Sonnenschutz vielleicht…

Beim Abstieg konnte ich neben diesen Kuriositäten noch zahlreiche Iberische Steinböcke beobachten, die seltsamerweise so überhaupt nicht menschenscheu waren. Im Sommer muss dort wohl mehr los sein. Von der Kreuzung mit dem Fahrverbot wollte ich für etwas Variation den "Gratweg" zurücknehmen und stieg deswegen hinauf zum Alto del Chorillo. Von dort ging ich weglos direkt weiter zur Schotterpiste. Am Collado de Cascajar Negro verliess ich die Piste wieder und stieg noch hinauf Prado Llano. Von dem Gipfelchen hat man einen schönen Ausblick auf das Meer. Von dort führt der Weg hinunter zum Mirador Puerto Molina, ein schön hergerichteter Aussichtspunkt mit Infotafeln. Von dort ging es auf dem Aufstiegsweg zum Parkplatz, wo mittlerweile etwas mehr Autos standen.

Insgesamt habe ich für die Tour inklusive der Gipfelpause 8 Stunden gebraucht. Die Tour geht auch wenig akklimatisiert recht gut, weil sie so flach ist. Attraktiv fand ich die bräunliche Gesteinswüste jedoch nicht wirklich. Ich muss ehrlich gesagt sagen, dass mich so mancher Voralpenhubel mit seiner Aussicht mehr beeindruckt hat!

Tourengänger: cardamine
Communities: Ultras


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