Galenstock 3586m
|
||||||||||||||||||||
Eigentlich hatte ich die Skitourensaison ja bereits abgeschlossen. Doch angesichts der aktuellen Traumverhältnisse packte mich der Virus erneut. Bei meiner ersten Skihochtour überhaupt wollte ich - entgegen meinen Gepflogenheiten - nicht alleine losziehen. So begleitete ich Kollege Mike, der heute zu seiner 99. (!) Saisontour auflief. Und ich dachte immer, die grössten Freaks fänden sich auf hikr.org...
Eher spät starten wir beim Belvédère (2271m), was sich für die Abfahrtsverhältnisse als richtige Entscheidung herausstellen sollte. Der prinzipiell eintönigen Marsch über den harten, ruppigen Rhonegletscher (es hatte am Samstag stark reingeregnet) erlebe ich als aufregend, handelt es sich doch um meinen ersten richtigen Gletscherkontakt seit meiner Jugendzeit.
Für den Aufstieg zum Galengrat folgen wir nicht der Normalroute via Galensattel, sondern ziehen stattdessen der nördlichen Felswand entlang (s. Karte). Hier scheint bereits die Sonne, wobei die Harsteisen trotzdem im Dauereinsatz stehen. Nach der etwas heiklen Querung auf den Grat hoch nehmen wir in zunächst angenehmer Steigung die letzten 250Hm in Angriff. Erst kurz vor dem Gipfel wandern die Bretter auf den Rucksack und gut fünf Minuten später stehen wir auf dem Galenstock (3586m). Das Panorama an diesem Sommertag ist schlicht grossartig.
Die Abfahrt präsentiert sich oben noch hart, aber kaum ruppig. Auf dem Galengletscher aber folgt bester Sulz, der keine Wünsche offen lässt (wir fahren in etwa die Aufstiegsroute entlang der Felswand ab). Erst auf dem Rhonegletscher wird die Unterlage faul. Wie gut, dass meine Bretter gerade aus dem Saisonendservice kommen und deshalb ansprechend laufen.
Ausser Plan: Unglücklicherweise breche ich auf dem Rhonegletscher mit einem Bein hüfttief ein. Glücklicherweise bleibt's dabei und ich kann mich selber wieder befreien - doch der Ski ist weg. Er liegt etwa 3m tief in der engen Spalte. Wir diskutieren ein paar Minuten, wobei wir genau wissen, dass es nur zwei Lösungen gibt: a) Den Ski zurücklassen b) In die Spalte steigen. Doch ich verspüre keine Lust, mit einem Ski den halben Rhonegletscher abzufahren und mir eine neue Ausrüstung anzuschaffen. Also Steigeisen montieren und auf geht's mit der Spaltenrettung der etwas anderen Art. Die Spalte ist bereits oben schmal und wird gegen unten noch enger. Das hat den Vorteil, dass ich bei einem Abrutscher nicht im Nirvana landen würde. Aber den Nachteil, dass ich nicht bis ganz zum Ski runterkomme. Mit Biegen und Brechen gelingt es mir schliesslich, die Schlaufe des umgekehrten Skistocks um den Ski zu wickeln und ihn nach oben zu hieven. Ein solches Erlebnis auf meiner ersten Skihochtour hätte nicht sein müssen. Doch ich sehe mich bestätigt in der Ansicht, selbst harmlosere Gletscher nie alleine zu betreten.
Besten Dank an Mike für die Begleitung und die Unterstützung bei der "Spaltenrettung"
Eher spät starten wir beim Belvédère (2271m), was sich für die Abfahrtsverhältnisse als richtige Entscheidung herausstellen sollte. Der prinzipiell eintönigen Marsch über den harten, ruppigen Rhonegletscher (es hatte am Samstag stark reingeregnet) erlebe ich als aufregend, handelt es sich doch um meinen ersten richtigen Gletscherkontakt seit meiner Jugendzeit.
Für den Aufstieg zum Galengrat folgen wir nicht der Normalroute via Galensattel, sondern ziehen stattdessen der nördlichen Felswand entlang (s. Karte). Hier scheint bereits die Sonne, wobei die Harsteisen trotzdem im Dauereinsatz stehen. Nach der etwas heiklen Querung auf den Grat hoch nehmen wir in zunächst angenehmer Steigung die letzten 250Hm in Angriff. Erst kurz vor dem Gipfel wandern die Bretter auf den Rucksack und gut fünf Minuten später stehen wir auf dem Galenstock (3586m). Das Panorama an diesem Sommertag ist schlicht grossartig.
Die Abfahrt präsentiert sich oben noch hart, aber kaum ruppig. Auf dem Galengletscher aber folgt bester Sulz, der keine Wünsche offen lässt (wir fahren in etwa die Aufstiegsroute entlang der Felswand ab). Erst auf dem Rhonegletscher wird die Unterlage faul. Wie gut, dass meine Bretter gerade aus dem Saisonendservice kommen und deshalb ansprechend laufen.
Ausser Plan: Unglücklicherweise breche ich auf dem Rhonegletscher mit einem Bein hüfttief ein. Glücklicherweise bleibt's dabei und ich kann mich selber wieder befreien - doch der Ski ist weg. Er liegt etwa 3m tief in der engen Spalte. Wir diskutieren ein paar Minuten, wobei wir genau wissen, dass es nur zwei Lösungen gibt: a) Den Ski zurücklassen b) In die Spalte steigen. Doch ich verspüre keine Lust, mit einem Ski den halben Rhonegletscher abzufahren und mir eine neue Ausrüstung anzuschaffen. Also Steigeisen montieren und auf geht's mit der Spaltenrettung der etwas anderen Art. Die Spalte ist bereits oben schmal und wird gegen unten noch enger. Das hat den Vorteil, dass ich bei einem Abrutscher nicht im Nirvana landen würde. Aber den Nachteil, dass ich nicht bis ganz zum Ski runterkomme. Mit Biegen und Brechen gelingt es mir schliesslich, die Schlaufe des umgekehrten Skistocks um den Ski zu wickeln und ihn nach oben zu hieven. Ein solches Erlebnis auf meiner ersten Skihochtour hätte nicht sein müssen. Doch ich sehe mich bestätigt in der Ansicht, selbst harmlosere Gletscher nie alleine zu betreten.
Besten Dank an Mike für die Begleitung und die Unterstützung bei der "Spaltenrettung"
Hike partners:
Bergamotte
Minimap
0Km
Click to draw, click on the last point to end drawing
Comments (3)