Moléson Spezial: Über zwei Zähne


Publiziert von Zaza , 22. Juni 2013 um 18:33.

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum:22 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-FR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 750 m
Kartennummer:1245

Zwischen den Zähnen findet man ja normalerweise am ehesten Speisereste. So auch im Greyerzerland - auf der Route um den Sattel "Entre deux Dents" findet sich zumindest im Sommer jede Menge Kraut und Gemüse. Immerhin vegetarische Kost...

Das grosse Kreuz auf dem kleinen Zahn (P. 1535) ist von Neirivue aus gut sichtbar und ist auch auf der Landeskarte eingetragen. Das macht Lust auf einen Besuch und so zimmere ich daraus einen speziellen Aufstieg zum Moléson, dem Freiburger Symbolberg.

Vom Bahnhof in Neirivue folgt man zunächst kurz dem Sentier des Comtes ins Dorf und geht dann rechts weg, um auf Wegen und Fahrstrassen den Hof Les Poutys (968 m) zu erreichen. Auf einem deutlichen Pfad Richtung Norden in den Wald, wo man bald auf die Fahrstrasse stösst. Bei einer Verzweigung wählt man die steilere Variante, erreicht nach einer Kehre P. 1162 und folgt der Forststrasse Richtung SW, bis man den bewaldeten Grat genau westlich oberhalb der Chapelle de l'Evi erreicht. Der Südgrat des kleinen Zahnes ist steil, aber leicht. Er ist mit abgeschnittenem Holz übersät (Sturmschäden?) und weist auch verblasste blaue Markierungen auf. Im oberen Teil wird er felsig und führt zum Kleinen Zahn, der am grossen Kreuz auch ein Gipfelbuch (mit wenigen Einträgen) aufweist.

Der direkte Abstieg nach Norden in den Sattel ist ohne Abseilen nicht ratsam. Vom Gipfel zieht Richtung SE ein hohes Felsband runter, so dass man auch nicht einfach traversieren kann. So geht man vom Zahn durch ausserordentlich steilen Wald Richtung SE runter (bei nassem Grund nicht ratsam), bis man auf ca. 1420 m auf gelbe Zeichen an den Bäumen kommt, welche nach links zu einer mit einer Kette gesicherten Passage führen, über die man das Felsband überwinden kann. Eine kurze Querung führt bei einer Kehre auf dem Pfad, der von Neirivue her kommt. Auf diesem steilen Weg ist in Kürze der Sattel erreicht, am Fusse des kleinen Zahnes. Über den stark bewachsenen Grat folgt man nun einer Spur über P. 1545 hinweg zum Felsaufbau des grösseren Zahnes. Den Felsgurt überwindet man auf gut erkennbarer Route von links nach rechts, danach hält man sich besser etwas rechts des Grates, um das ärgste Gestrüpp zu vermeiden.

Die einfachste Lösung bestünde nun darin, zum Sattel zurück zu gehen, um dann auf dem Weg nach Neirivue abzusteigen, pünktlich zum Mittagstisch in der netten Auberge de la Tour einzutreten und so eine schöne Halbtagestour abzurunden. Man kann aber auch bereits vor P. 1545 nach Westen in einer steilgrasigen Waldschneise absteigen, um so nach einer kurzen Querung die Hütte L'Orausa zu erreichen. Wenn man hier der Verlockung der nahen Buvette in La Challa widerstehen kann, geht man nun auf einem wenig ausgeprägten Pfad in nördlicher Richtung aufwärts zur Hütte Tsermon (1545 m), um von hier den Grat und dann den Vorsprung der Vudalla zu erreichen. Die Überreste der einstigen Seilbahn sind vor ein paar Jahren abgebaut worden.

Nun geht man über den Grat zurück und weiter bis zum Chalet Gros Moléson, von wo man den Gipfel auch auf einem Wanderweg in der Südflanke erreichen könnte. Wer aber die anspruchsvolleren Routen der steilen Nordseite im Visier hat, der quert Richtung Plan Francey und steigt hier auf dem Weg zu den  Klettersteigen bis etwas unterhalb der ersten Felsen auf. Man quert nun über sehr steiles Gras nach rechts, oberhalb eines Abbruches mit rötlichem Fels, bis man an ein Eck kommt (diese Stelle kann auch direkt von P. 1463 durch verbuschtes, steiles Gelände erreicht werden).

Der Chemin des Chamois würde nun direkt weiter hinauf steigen. Für das Nordcouloir hält man rechts, bis man leicht hinein queren kann. Es ist am besten dann zu ersteigen, wenn noch Trittschnee drin liegt. Bei Hartschnee sind Steigeisen nötig, denn die mittlere Neigung ist um 45 Grad. Wenn (wie heute) zum Teil noch Schneefelder in der Rinne liegen, weicht man links oder rechts auf die Ränder aus. In den steinigen Passagen muss man drauf achten, keine Steine loszutreten, da weiter unten ein Wanderweg verläuft. Schliesslich erreicht man offene Grashänge, von wo man nach links zum Petit Moléson oder nach rechts zum NW-Grat quert, um in Kürze den Gipfel und dann die tiefer gelegene Seilbahn zu erreichen.

Der lange Anmarsch lohnt sich, hat man doch vom Moléson eine ausserordentlich weite Aussicht, unter anderem auf den Genfersee, den Neuenburgersee und den Lac de la Gruyère. Und der knieschonende Abstieg ist auch nicht zu verachten (CHF 11.- bis Moléson Village).

Tourengänger: Zaza
Communities: Freiburg


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Kommentare (1)


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silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 23. Juni 2013 um 07:53
"Zwischen den Zähnen......vegetarische Kost..."

Kurzes Feuerwerk mit grossem Schlussbouquet!


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