Naturpark "Obere Donau" - Von Felskopf zu Felskopf


Publiziert von alpstein , 26. Mai 2013 um 18:52.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:26 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:ca. 21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Stockach nach Leibertingen - PP Burg Wildenstein
Unterkunftmöglichkeiten:JHB Burg Wildenfels
Kartennummer:Wanderkarte "Donau-Heuberg" 1:25.000

Nur 1 l Niederschlag pro Quadratmeter für heute Vormittag kann man in diesem Frühjahr schon als günstige Wetterprognose werten. Warum also in der Stube hocken, wenn es fast vor unserer Haustüre so vieles zu entdecken gibt. 2 Wochen ist es her, dass ich eine Rundtour im Naturpark „Obere Donau“  ab Beuron absolvierte. Dabei wurde mein Interesse geweckt, mich mal über weitere Felsköpfe in östlicher Richtung vorzutasten.

Als Ausgangspunkt habe ich heute die Burg Wildenstein (810 m) gewählt. Dort bot sich mir an einem Aussichtspunkt schon mal ein toller Blick auf den Bandfelsen (805 m), den ich als ersten Felskopf nach einem durchaus T2-würdigen Ab- und Aufstieg durch den Leibertinger Tobel erreichte.  Der Tiefblick auf die über 200 Hm tieferliegende Donau (600 m) darf durchaus als respekteinflößend bezeichnet werden, geht es doch über eine Felswand über 100 m senkrecht hinunter.  Interessant ist nicht nur die Aussicht, sondern auch die spezielle Vegetation auf den Felsköpfen, die unter Naturschutz steht.

Auch zwei sympathische Wandersfrauen aus Konstanz, die ich unterwegs ein paar Mal traf, waren von dem Ambiente des Donautales sichtlich angetan. Es bedurfte der Veröffentlichung einer Wanderroute in unserem Südkurier diese Woche, um sie erstmals vom Bodensee hierher zu locken. Den zweifelhaften Wetterprognosen hatten wir es zu verdanken, dass wir heute fast alleine in dieser schönen Landschaft unterwegs sein durften. Dabei waren die Verhältnisse gar nicht mal so schlecht. Die Regenjacke musste ich jedenfalls erst nach ca. 3 Stunden aus dem Rucksack holen.

Der Hohle Fels (780 m) und der Bischofsfelsen (786 m) waren weitere schöne Aussichtspunkte auf der Südseite des Donautales. Besondere Aufmerksamkeit weckte bei mir ein gestrichelt kartierter Pfad, der westlich des Bischofsfelsen zwischen den Felsen hindurch an die Donau runter zu führen schien. Deutlich sichtbaren und rot markierten Pfadspuren folgend,  habe ich aber leider wohl in einem Bereich, wo Holzmacher am Werk waren, den Abzweig zwischen den Felsen hindurch verschlafen und bin so auf einem Forstweg gelandet, der mich etwas weit ausholend nach unten brachte.

2 ½ Stunden war ich schon unterwegs und es stellte sich mir die Frage, ob mein Programm, noch auf Schloss Werenwag  (781 m) und zum Eichfelsen (786 m) aufzusteigen, nicht doch ein wenig zu ambitioniert, d.h. zu lang ist. Dabei muss man wissen, dass immer wieder Zwischenab- und Aufstiege zu absolvieren sind. Aber da ich schon mal hier war, wollte ich die noch mit 10 km angeschrieben Strecke bis zur Burg Wildenstein hinter mich bringen. Am Parkplatz westlich von Langenbrunn führte der Wanderpfad in den Wald hinein, den ich aber gleich an einem kleinen Hinweisschild "Nur für Bergsteiger" wieder verließ. So unterquerte ich zunächst den Fels, auf dem Schloss Werenwag thront.

Auf Werenwag fing es dann an zu regnen und er hörte auch nicht mehr auf, was mich nicht besonders störte. Das Einzige, was nervte, war die ab nun ständig beschlagene Brille und die Bergschuhe haben sich auf den auch immer mal wieder zu beschreitenden Forstwegen auch nicht als besonders günstig erwiesen.  Geht’s nur rauf oder runter sind sie okay, aber auf flacheren Passagen geht die Gangart doch gewaltig an das Knochengerüst, da man den Fuß nicht wirklich geschmeidig abrollen kann. So war ich froh zum Schluss noch mal 200 Hm durch den wildromantischen „Leibertinger Tobel“ an der Felsengalerie vorbei und über ein Sporn zur Burg Wildenstein aufsteigen zu dürfen, wo die Rundtour nach ca. 5 Stunden Gehzeit ihr Ende nahm.

Fazit: Das Donautal hat viel zu bieten. Die aus der Zeit des Jurameers vor 140 Mio Jahren stammenden Felsköpfe sind auf jeden Fall wieder mal einen Besuch wert. Dann werde ich die Route wohl aber eher so planen, dass zumindest ein Abschnitt mit dem Naturpark-Express oder mit dem Bus zurückgelegt werden kann. Von Beuron über den "Rauhen Stein", Eichfelsen, Burg Wildenstein, Bandfelsen....bis Hausen im Tal bietet sich z.B. als attraktive Wanderroute an. Wenn man etwas Glück hat, sieht man vielleicht  auch hier beheimatete Gämsen.

Herzliche Grüße noch an die Konstanzer Wandersfrauen, falls sie hier vorbeischauen sollten ;-)

Route: siehe Karte Foto 1 mit Bildunterschrift


Tourengänger: alpstein


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Kommentare (7)


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Fraroe hat gesagt:
Gesendet am 26. Mai 2013 um 19:04
Na, zum Glück warst du an der Donau unterwegs. in der Innerschweiz war das Rigi- Dächli mit Margrit und Pius Rausch verdächtig. In Vino veritas! Und erst das Kafi mit!?!
LG Franz und Rösly

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Mai 2013 um 19:11
Hallo Rösly und Franz,

die Berge haben heute nach dem Blick in die Webcam keine besondere Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Auf derartige geistige Getränke musste ich heute verzichten. Im Berghaus Knopfmacherfelsen haben wir gestern aber Kafi mit Baleys zu uns genommen ;-)

LG
Hanspeter & Esther

maawaa hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Mai 2013 um 22:51
Im Berghaus Knopfmacher gibt`s auch einen ( örtlich eher eine Seltenheit... ) ganz guten Espresso :)

Schöne Tour habt Ihr gemacht, die Bilder sprechen für sich !

Viele Grüsse,
Marco

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Mai 2013 um 06:34
Hallo Marco,

danke, die Gegend hat es mir irgendwie angetan. Das nächste Mal komme ich mal im Winter. Da müsste die Felslandschaft in den unbelaubten Wäldern auch gut zur Geltung kommen. Ich glaube auch, dass es den ein oder anderen Interessanten Pfad abseits der Wanderwege noch zu entdecken gibt. In den Karten sind ja welche eingestrichelt.

Beste Grüße
Hanspeter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Mai 2013 um 19:42
dieser dein Bericht hat es mir auch sehr angetan - und einmal in diese Gegend, welche sich so reizvoll präsentiert, zu kommen und interessante Pfade und Landschaften kennenzulernen!

lg, Felix

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Mai 2013 um 19:57
Die Landschaft ist auf jeden Fall sehr reizvoll und nicht nur für Wanderer, sondern auch für Botaniker und Kletterer interessent. Gämsen gibt es dazu auch noch, wenn ich auch noch keine gesehen habe. Solltet Ihr den Weg vom Emmental hierher mal auf Euch nehmen, könnten wir ein gemeinsames Unternehmen starten. Dafür böte sich vor allem das Frühjahr oder der Herbst an oder so Wochenenden, wo in den Bergen mal wieder richtiges Huddelwetter ist. Am Sonntag habe ich in dem sonst gut frequentierten Gebiet lediglich 6 Wanderer angetroffen.

LG
Hanspeter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Mai 2013 um 20:03
gern doch - einmal miteinander!

lieber Gruss

Felix


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