Kalkriffe im Donautal - Besuch von Bandfelsen und Burg Wildenstein


Publiziert von alpstein , 25. März 2020 um 18:06.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:25 März 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 420 m
Abstieg: 420 m
Strecke:8,3 km
Kartennummer:WK "Donau-Heuberg" 1:25.000

Das Kontaktverbot in Corona-Zeiten halte ich im eigenen Interesse strikt ein. Besucht wird derzeit auch nur die Natur. Nach den in Deutschland geltenden Regelungen sind Sport und Aktivitäten an der frischen Luft ausdrücklich erlaubt. Weder schon geäußerte moralische noch solidarische Gedanken gebieten es dem Einzelnen, bei uns wohlgemerkt, derzeit davon abzusehen. Wer in den von Corona heimgesuchten Regionen hätte was davon. Wie es in ein oder zwei Wochen bei uns aussieht, muss man sehen. Dass keine riskanten Touren unternommen werden sollten, versteht sich von selbst, wenn die Rettungsdienste in der Region aktuell auch in keiner Weise überlastet sind. "Das Freizeitverhalten sollte so angepasst werden, dass die Einsatzzahlen für den Bergrettungsdienst möglichst gering gehalten werden" (Hompage einer südbadischen Bergwacht).

Heute habe ich mich etwas weiter weg von der Haustüre gewagt. Das nahe Donautal habe ich aber rasch erreicht. Von einem kühlen Ostwind und knapp über Null Grad wurde ich am Startpunkt bei der ÖV-Haltestelle "Maurus" empfangen. Mit einem Flaum Schnee in Schattenlagen in Talnähe habe ich allerdings nicht gerechnet. Zügiges Gehen war die Devise, um bald in den windgeschützten Tobel zwischen Bandfelsen und Burg Wildenstein zu kommen. Mächtige Felswände ragten zu meiner Linken auf. In der vegetationsarmen Zeit kommen diese besonders gut zur Geltung. Überall gab es auch Durch- und Tiefblicke zwischen den Bäumen.

Ein erster Höhepunkt der Wanderung ist die imposante Felsengalerie, welche meinen Zustieg vom Leibertinger Tobel trennt. Über einen schönen Steig mit Abzweig am WW Oberer Tobel habe ich ihn aber doch erreicht. Zwischen Oberer Tobel und Bandsteig Süd kürzte ich beim Aufstieg die Route ab. Über schöne Waldpassagen und das Waldplateau erreichte ich schließlich den tollen Aussichtspunkt auf dem Bandfelsen. Der Tiefblick auf die Donauen weiß immer wieder zu gefallen. Jenseits der Donau leuchtete der Eichfelsen in der Morgensonne. Auch die Burg Wildenstein strahlte im hellsten Weiß.

Für eine längere Rast war es definitv zu kühl. Daher gönnte ich mir nur eine kurze Teepause und schon ging ich weiter, d.h. zum Wegweiser Bandsteig Süd zurück. Von dort hieß es nochmals 70 Höhenmeter zur Burg Wildenstein aufzusteigen, wo man an den Aussichtspunkten Ost und West mit schönen Panoramen belohnt wird. Die Jugendherberge ist derzeit aus den aktuellen Gründen geschlossen. Daher gab es hier auch nichts zu trinken. So machte ich mich auch bald an den Abstieg, der über einen schönen Waldpfad die steile Ostflanke hinunter wieder zur Felsengalerie führt.  Ab hier ging es mehr im Schlendermodus den Tobel zur Donau hinaus. Auf unter dem Blätterteppich verborgenen Steinen sollte man dabei nicht umknicken.

Noch gut in der Zeit, machte ich noch einen Abstecher zur frisch sanierten St.-Maurus-Kapelle. Ein Schild "Benediktushöhle" weckte dort meine Aufmerksamkeit. Statt direkt zum Ausgangspunkt zurück, musste ich erst wieder auf einen Waldhügel hochsteigen. Ein steiler Felszahn throhnte oben, wohl das Käpfle. Am Fuß verborgen traf ich auf die schlichte Höhle. Schließlich habe ich noch einen Aussichtspunkt mit Blick auf eine Staustufe in der Donau entdeckt. Die nächstbeste Gelegenheit nutzte ich für den Abstieg, welche nicht die einfachste war. Ein schmaler Pfad, im Sommer stellenweise wahrscheinlich ziemlich zugewachsen, brachte mich in wenigen Minuten zum Auto an der Landstraße zurück.

Fazit: Ein toller Ausflug mit neuen Entdeckungen. Sicher werde ich in nächster Zeit noch öfters im Donautal auftauchen, sofern es die aktuelle Lage erlaubt. Alle Ecken dort sind noch nicht abgegrast. Wanderungen im Donautal lassen sich über mehrere Felsköpfe und einem Wechsel der Talseiten ausdehnen.

Meine Wanderungen im Donautal

Tourengänger: alpstein


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Kommentare (7)


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Westfale hat gesagt:
Gesendet am 25. März 2020 um 19:46
Schöne Gegend, die durch die Fotos toll in Szene gesetzt wird.
Ist mir als Donauanrainer leider bislang noch fremd..

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. März 2020 um 20:18
Besten Dank!

Am Bodensee wohnhaft, und am Quellfluss Breg aufgewachsen, zieht es mich immer mal wieder in das nahe Donautal.
Die Gegend ist wirklich sehr schön. Das felsengesäumte Tal ist relativ lang und bietet daher einige Möglichkeiten. Es ist ja auch für Kletterer sehr interessant.

Beste Grüße
Hanspeter

Felix hat gesagt:
Gesendet am 26. März 2020 um 08:59
echt eine wunderschöne Gegend!

gut auch dein Eingangsvermerk, Hanspeter

lg Felix

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. März 2020 um 11:18
Vielen Dank, Felix

Ich schätze diese Landschaft sehr und jetzt umso mehr!

Das mit dem Eingangsvermerk konnte ich mir einfach nicht verkneifen.

Herzliche Grüße
Hanspeter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. März 2020 um 12:10
da bin ich dir dankbar, hast du dies festgehalten; ich werde es beim heute erscheinenden Bericht (von der Wanderung vom vergangenen Dienstag, 24. März 2020) ähnlich formulieren.

hg Felix

Kauk0r hat gesagt:
Gesendet am 26. März 2020 um 21:13
Danke dir für die ganzen schönen Touren "um die Ecke", auch wenn ich bislang nicht dazugekommen bin sie nachzugehen. Wenn ich eine lokale Anregung brauch, dann weiß ich wo ich suchen muss ;)

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. März 2020 um 08:21
Vielen Dank, Kauk

Sind wir froh, solch schöne Ecken vor der Haustüre zu haben.
Falls Du noch Informationen brauchst, weißt Du wo Du Dich hinwenden kannst.

Grüße
Hanspeter


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