Vergeletto - Pizzo Molinera 2292 m - Someo


Publiziert von basodino , 1. Mai 2013 um 20:26.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 4 Oktober 1997
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Cramalina   Gruppo Rosso di Ribia 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1395 m
Abstieg: 1935 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Locarno via Ponte Brolla ins Centovalli, nach Cavigliano rechts ins Valle Onsernone und nach Russo nach einer Brücke rechts in Val Vergletto bis ans Ortsende von Vergeletto. Auch mit dem Bus möglich, dann aber evtl. Übernachtung in der Cap. Alzasca einplanen.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Someo ist leicht mit Bus oder Auto im Valle Maggia erreichbar. Busverbindungen bis spät abends möglich.
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Alzasca CAS (1734 m), bewirtschaftet

Eine schöne, wenngleich auch sehr lange Tagestour kann man von Vergeletto nach Someo unternehmen, indem man den Pizzo Molinera überschreitet. Man kann sie auch in zwei Tagen unternehmen mit Übernachtung in der Capanna Alzasca CAS (1734 m), sowieso eine meiner Lieblingshütten.
Einen guten Kilometer nach dem Dorfzentrum von Vergeletto (wenn man es so nennen möchte) biegt bei P. 912 eine Straße nach rechts aufwärts ab, der man bis zu Ihrem Ende folgt (ca. 1060 m). Nun rechts des Flüßchen das Tal für eine gute Viertelstunde hintre, bis eine Brücke den Wechsel auf die andere Seite eröffnet (P. 1160). Die Bezeichnung Passo in diesem Tal mutet mir etwas eigentümlich an.
Nun folgt man weiterhin dem guten Weg, eine Abzweigung bei P. 1203 ignorierend, bis zu einer Alpe namens Fümegn (eine häufige Bezeichnung im Tessin). Der Älpler hat die Gebäude vor der Brücke weitestgehend den Tieren überlassen und ist inzwischen offensichtlich auf die andere Talseite gezogen (P. 1338). Der Weg steigt nun wieder rechts des Flüßchen etwas deutlicher an. Der Wegweiser weist am P.1402 den schnellst möglichen Übergang zur Capanna Alzasca via  der Bocchetta di Doia (2054 m), die wir aber nicht gehen wollten. Wir folgten weiter dem Talweg, der noch eine Weile im Schatten des Waldes verläuft, ab P. 1627 über offenes Gelände und schließlich in einen Hang übergeht, der mittels Kehren bis zur Alpe di Categn (1874 m) leitet. T3-, 2 h 45 min.
Damals hörten hier alle Weg mehr oder weniger auf (entgegen der Karte von heute). Wir stiegen ca. 70 Höhenmeter gerade über Wiesen hinauf, um dann nach rechts abzuschwenken und den Felsriegel an seiner Schwachstelle zu durchschreiten. Jenseits nahmen wir wieder unsere nördliche Richtung auf und erreichten über mittelsteile Wiesen, die durch Weidetiere ganz annehmbar gestuft waren die Bocchetta della Molinera (2153 m). Das dies ein Übergang sein soll, ist mir damals so ziemlich entgangen, war es auch nicht von Interesse, denn wir setzen unseren Weg über den leichten Südostgrat zum Gipfel des Pizzo Molinera (2292 m) fort. T4-, 1 h 30 min.
Nach einer ausgiebigen Pause nahmen wir für den Abstieg den Nordostgrat. Dieser ist über Wegspuren, wahrscheinlich eher von Tieren als von Wanderern relativ leicht zu begehen. Einige hohe Stufen mussten mit Vorsicht gegangen werden. Das Gelände ist dort doch sehr steil und der Untergrund oft erdig. In einem unüberlegten Moment zerlegte ich einen Teleskopstock, konnte mich aber noch fangen. Man erreicht einen unkotierten Sattel (ca. 2135 m) und muss sich entscheiden, ob man 45 m Gegenanstieg mit ungewisser Abstiegsmöglichkeit dahinter in Kauf nimmt oder rechts abzweigt. Wir wählten die Route nach rechts, wobei man hierzu nicht generell raten kann/konnte. Damals bestanden die Hänge aus weitreichenden Alpenrosenbüschen (o.ä.), was das Vorankommen erheblich behinderte. Außerdem muss man mindestens eine Felsstufe berücksichtigen, die man nicht einfach hinunterspringen kann. Ob der P. 2181 leichter zu überschreiten ist, kann ich nicht beurteilen.
Schließlich erreicht man flacheres Terrain und kann nach links in eine Senke hineinqueren, die eine kleine Geländestufe oberhalb des Sees (ca. 1920 m) bildet. Von dort gewinnt man links einen Rücken, der sanft neben dem See absinkt und zu P. 1855 führt. Am Abfluss des Sees biegt der Weg links in den Wald, zunächst gerade hinunter, dann in ein paar Kehren, schließlich querend zur Capanna Alzasca (1734 m).  T4+, 2 h 00 min vom Gipfel
An der Hütte ist ein Stop in jedem Fall lohnend. Man erhält Getränke und Kuchen oder kann auch für eine Nacht bleiben. Der Abstieg ins Tal zieht sich zunächst nur mäßig fallend am linken Hang des Tals hinab. Ab Corte di Sotto (1124 m) geht er in eine Steilflanke über, die durch viele Steinstufen gangbar gemacht ist, die aber für müde Beine ganz schon herausfordernd sein kann. Schließlich wird man der Cascata des Soladino (564 m) noch mit einem Wasserfall entschädigt. Über die Brücke hinüber und dem Hang entlang bis ganz hinab in die flache Ebene der Maggia. Wenn man die lange Brücke überschreitet, ist Someo schon ganz nah und man läuft allmählich auf der Felge. T3-, 2 h 45 min.

Wie sehr ich auf der Felge gelaufen bin, konnte ich dann am nächsten Tag erfahren: siehe Pizzo Lucendro.

Tourengänger: basodino


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»