(fast) Hohgant West


Publiziert von kredor , 19. April 2013 um 19:45. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:17 April 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 920 m
Abstieg: 920 m
Strecke:Habkern Säge - Blossmoos - Trogenalp - Hohgant West bzw. Pt. 2033
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Habkern links richtung Skilift, weiterfahrt bis Säge, kleiner PP vor dem Fahrverbot

Da noch eine halbe Woche schönes warmes Wetter angesagt war, und dann ein Kälteeinbruch und allerlei Niederschläge am Wochenende, beschloss ich, am Mittwoch einen Ferientag zu beziehen und nochmals eine Tour zu machen. Ich hatte den ganzen Winter unter anderem auch Habkern im Kopf, die Tour von mazeno *Habkern-Trogenalp-Haglätsch-Widegg-Habkern, und dachte eigentlich, dass ich mal schauen könnte, wie weit der Frühling dort gediehen ist.  Am Montag bin ich auf die Tour von tef *Hohgant West (2063m) gestossen, worauf ich überhaupt erst auf die Idee kam, dass mein Ziel nicht die Rundtour sein könnte, sondern ab der Trogenalp der Abstecher zum Gipfel Hohgant West. Ich hätte mir das nicht zugetraut, wäre die Route nicht als besonders lawinengünstig und gut machbar beschrieben worden. Für mich sind ja schon die 920 Höhenmeter etwas eine Herausforderung. Da brauche ich nicht noch anderen Kitzel.

Nun, was tef so locker als Halbtagestour beschreibt, ist für mich natürlich ein Ganztagesprojekt
:-)

So bin ich also am Morgen in Habkern Säge gestartet. Am Anfang führt es über einen geteerten Weg. Nach kurzer Zeit war ich schon im Schnee... Ich realisierte: nichts mit Frühling, diesmal. Einen Moment lang musste ich etwas mit der Motivation ringen, mich voll auf Schnee einzulassen, aber dann gelang es mir den inneren Jahreszeitenschalter umzudrehen und ich hatte Spass. Der Weg führt bald an einem Felsenband vorbei, welches meines Erachtens ein bisschen Beobachtung der Verhältnisse benötigt. Im tiefen Winter ist alles schön angefroren, heute war der Schnee bereits unten, dafür rieselte ab und zu ein Stein nach unten. Nicht tragisch, aber etwas Aufmerksamkeit.

Danach führt der Weg, wie es tef beschreibt, etwas langweilig durch den Wald. Aber diese kleine Anlaufstrecke wird mehr und mehr durch Weite und Aussicht belohnt. Das Trogenmoos ist wunderschön und tiefwinterlich verschneit. Vor dem Grünenbergpass geht es geradeaus weiter richtung Trogenalp. Von dort hat man einen wunderbaren Gesamtüberblick über die Berner Alpen, den Hohgant (Ost), die Sieben Hengste und Güggisgrat, sowie das Trogenhorn, das ich links liegen lassen werde. Auf der Trogenalp mache ich eine Pause, um mich für weitere 400 Höhenmeter zu wappnen. Ich verlasse nun den offiziellen Schneeschuhtrail. Nun kann man frei aufsteigen, wobei ich immer die flachste Variante gewählt habe. Etwas aufpassen muss man, besonders wenn es nicht mehr so viel Schnee hat, wegen den Löchern im Karstgebiet. Ich habe einmal kurz einen Stein geküsst... :-) Dann kommt links das Tälchen, mit Sicht auf die Spitze des Trogenhorns. Eh ich michs versehe bin ich fast auf gleicher Höhe wie das von unten noch sehr hoch erscheinende Trogenhorn. Ein kleiner Halt auf einem Stein, weil es doch fast sommerlich warm und anstrengend ist. Die Ausblicke richtung Trogenalp und die Berner Alpen sind traumhaft.

Dann kommt ein kurzes steileres Stück, dem ich jedoch rechts durch die Bäume ausweichen kann. Sonst würde mich der nasse seifige Schnee und die Schwerkraft meines nicht so kleinen Gewichts unbarmherzig nach unten ziehen. Mit dieser cleveren Routenwahl :-) verhindere ich ein vorzeitiges Ende der Tour.

Nun kommt bereits der Wysschrüztgrat in Sicht. In der Chrinde darf ich erste Ausblicke gegen Eriz und das Mittelland hin geniessen. Noch ein kurzes Stück, und ich bin oben auf der Krete, wo ich den Hohgant (Ost), die Schrattenfluh und links davon mein Zielgebiet, Hohgant West erblicken kann.
Bei Pt. 2033, dem Vorgipfel, bemerke ich, dass der Hohgant West, die letzten 30 Höhenmeter, für mich unpassierbar sind. Es ist mir zu steil und zu heikel wegen Schneeverwehungen. Ich kann das Gipfelkreuz und den Gipfel mit dem Fotoapparat besuchen. Aber meinen Füssen bleibt er leider vorderhand vorenthalten. Ich bin jedoch sehr stolz auf das Erreichen der Anhöhe und freue mich an der trotzdem sehr eindrücklichen dreiviertel-Rundsicht :-)

Ich mache eine ausgiebige Pause bei Pt. 2033 mit hunderten von Fotos, bevor ich glücklich und gestärkt den gleichen Abstieg unter die Schneeschuhe nehme, wie beim Aufstieg.

Auf der ganzen Tour durfte ich die Stille und die Natur ganz alleine für mich geniessen. Erst kurz vor Habkern Säge habe ich einen Menschen getroffen.

In Anbetracht dessen, dass es momentan wieder 80 cm Neuschnee geben soll, wird diese Tour wohl noch eine Weile machbar sein.... leider ;-)

Tourengänger: kredor


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