Dürrmiesing (1863m) über Südplatten


Publiziert von pete85 , 10. April 2013 um 23:20.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:10 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1070 m
Abstieg: 1070 m

Ich wollte mir schon lange mal die Platten an der Südseite des Dürrmiesings aus der Nähe ansehen. Abgesehen davon, war ich dieses Jahr noch nicht wirklich klettern (abgesehen vom Eisklettern) und dachte hier könnte man unter Umständen zwei Sachen verbinden.

Ich bin also allein um kurz nach 5 Uhr in München losgefahren. Es regnete und dies fast bis Osterhofen. Nun sind das Südseitig zwar Platten und die trocknen schnell - ich befürchtete aber Schnee im oberen Bereich (kam dann auch so...).
Um 6:30 Uhr bin ich am Seilbahnparkplatz in Osterhofen losgelaufen, 1:45 h später war ich am Soinsee. Ab da gab es leider etwas Neuschnee, was auch auf die Platten zutraf.
Ich bin von der Abzweigung bis kurz unter die Platten mit Schneeschuhen gegangen. Bis zum Soinsee ist das WT1, danach wird es steiler, bis ca. 25-30°. Kurz unter der Wand musste ich dann auch die Schneeschuhe ausziehen, da der Firn zu fest war und ich sonst womöglich ein gutes Stück "abgerutscht" wäre.
Etwas unterhalb der Wand habe ich wegen der Steinschlaggefahr meinen Helm aufgesetzt.

An der Wand angekommen wollte ich eigentlich direkt in Falllinie hindurchklettern. Doch weiter oben waren Gämsen und lösten immer wieder kleine Steinschläge aus. Auch lag noch Schnee in der Wand und sie war großteils brüchig, auch wenn es Lichtblicke gab. So bin ich dann nach 15 Metern in Falllinie nach rechts weiter geklettert und konnte so gut den Rest der Wand begutachten, bevor ich durch den rechten Plattenteil nach oben hinauskletterte.
Die klettertechnische Schwierigkeit lag bei II-III. Das eigentlliche Problem lag eher daran festes Gestein zu finden. ;)
Auch sind die meisten Löcher mit Gemüse vollgestopft.

Oben ging es dann schnell Richtung Gipfel (10:40 Uhr), bevor ich mich süd-östlich haltend wieder an den Abstieg machte (13:15 Parkplatz in Osterhofen).
Der Abstiegsweg ist sicher für mehr Leute interessant: Klettern muss man nicht und die Schwierigkeit sollte bei etwa T4 liegen, ich denke eher darunter als darüber. Bei guten Schneeverhältnissen kann man sicher auch mit Schneeschuhen in WT3 Gelände bis zum Gipfel. Aber dafür ist mittlerweile der Firn zu hart und im Winter ist der Gipfel wohl gesperrt (Naturschutz, hat ich irgendwo mal gelesen. Sonst wär ich schon eher hoch.)
Die besten Verhälntisse hat man jetzt, wo man sich keinen Latschenkampf liefern muss, sondern einfach im Firn darüber hinwegstapft. ;)


Fazit:  Schöner einsamer Gipfel, bei Firnlage gut zu meistern. Die nächsten Wochen also noch sehr empfehlenswert!!!

Tourengänger: pete85


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Kommentare (11)


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Hade hat gesagt:
Gesendet am 11. April 2013 um 21:18
ein doch relativ selbsständiger Berg auf den absolut kein Weg oder auch nur Pfad führt... das reizt mich schon auch und im Frühling wollte ich die hikr Ersbesteigung machen aber jetzt kommst du mir doch tatsächlich bei diesen Verhältnissen zuvor :) Respekt!
Später im Jahr wirds dann wohl ein ziemlicher Latschenkampf aber vom Schnee reichts mir. Die Überschreitung vom Hochmiesing zum Steilenberg schwebt mir vor, aber dazu warte ich lieber noch ein bisschen.

VG Daniel

pete85 hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2013 um 22:10
Hi Hade,
genau diese Überschreitung könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, da noch das einzig lohnende am Dürrmiesing (Nordseite ist zu flach für Rinnen und südseitig gibt es vielleicht die Möglichkeit für eine Kletterroute im Allgäu-style - aber wirklich lohnend ist das alles nicht....). Aber mach doch die Überschreitung vom Steilenberg zum Hochmiesing, ist wohl eher zu empfehlen. ;)
Mir scheint außerdem, dass es eine kurze Steilstufe zwischen Steilenberg und Dürrmiesing gibt. Konnte von Süden nicht ausmachen, ob man das nordseitig umgehen kann. Also möglicherweise hat meine eine Stelle mit Kraxelei/Klettern drin. Oder hast du genaue Infos hinsichtlich einer Begehung und der Schwierigkeiten?
Sonst kann ich nur noch sagen, dass du durch den Firn nicht bei jeder Krüppelkiefer einsinkst, wenn du zeitig genug losgehst und es noch schön hart ist. Auch durch das bergaufgehen (Steilenberg-Hochmiesing) brichst du seltener durch die Schneedecke. Beim Runtergehen bin ich dafür dann einmal bis zur Brust eingebrochen....und sehr häufig bis zum Knie....
Es wäre also von Vorteil vom Hochmiesing abzusteigen. ;)
Auf alle Fälle würde ich mich über einen Bericht sehr freuen. Kannst mir ja eine PM schicken. ;)

Hade hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2013 um 23:04
Ich bin mir nicht ganz sicher, in welche Richtung die Überschreitung besser ist, eine Kraxelstelle kommt so oder so im Abstieg und wenn ich nicht mehr weiter komm hab ich wenigstens den Hochmiesing :)
Informationen habe ich nämlich auch nicht wirklich gefunden aber die Steilstufe dürfte ein IIer sein, der schlecht zu umgehen ist. Das sollte aber auch nicht nötig sein :) irgendwo habe ich das mal gelesen. Aber sogar der AV-Führer tut den Berg einfach als uninteressant ab und wenn sogar da nichts zu finden ist...
aber das hier dürfte die von dir gesehene Schlüsselstelle sein:
http://www.roberge.de/yabb/index.php?topic=2383.msg21848#msg21848
und hier die zwischen Hoch- und Dürrmiesing:
http://www.hikr.org/gallery/photo579216.html?post_id=39816#1
ich werd mir des Ganze einfach mal anschauen und notfalls einfach nach Süden absteigen :)
Ein Bericht kommt dann auf jeden Fall :)

pete85 hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2013 um 23:13
Ja, ist wohl die Schlüsselstelle. Sieht gut machbar aus.
Aber den Berg als uninteressant abzutun finde ich falsch. Die Aussicht ist besser als vom Hochmiesing aus, da es kein so großes Gipfelplateau gibt, das alles verdeckt. Und er ist nicht überlaufen. In meinen Augen wird ein Berg nicht schöner, wenn oben 20 Leute auf mich warten, eher im Gegenteil.....

Hade hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2013 um 23:19
ich meine ja nur, wenn im AV-Führer nix zu finden ist, wird es schwer überhaupt irgendwo Infos zu bekommen :) uninteressant ist der Berg sicher nicht! is noch ein Hauch von Abenteur und mir is es umso lieber, je weniger los ist :)

pete85 hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2013 um 23:43
"ich meine ja nur, wenn im AV-Führer nix zu finden ist, wird es schwer überhaupt irgendwo Infos zu bekommen :) uninteressant ist der Berg sicher nicht"

Hat ich schon so verstanden, war auf den Führer bezogen. ;)

pete85 hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2013 um 23:20
Hab grad noch den zweiten Link zur Hochmiesing-Schlüsselstelle gesehen: ich glaube nicht, dass die ein großes Problem darstellt. Besonders nicht aktuell bei der guten Firnlage. ;)

Hade hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. April 2013 um 00:01
Vom Schnee reichts mir aber jetzt und die andere Steilstufe könnte bei Schneeauflage problematisch werden, zumindest für mich. Ich wart liaba noch a paar Wochen, bis der Weiße Dreck weg is :)

DHM123 hat gesagt: Interessant ...
Gesendet am 12. April 2013 um 15:23
... das da kletterbare Platten sind, ist mir noch gar nicht aufgefallen - dachte immer, dass da nur übler Schutt ist
Hat ja gar nicht mehr so viel Schnee wie gedacht :)
LG

pete85 hat gesagt: RE:Interessant ...
Gesendet am 12. April 2013 um 15:54
Hi DHanke,
das meiste ist wirklich Schutt der übelsten Sorte, aber 2-3 vernünftige Linien meine ich gesehen zu haben. Die Schwierigkeit wird darin bestehen einen Stand zu bauen, der nicht Steinschlaggefährdet ist. Denn der Nachsteiger möchte sicher keinen großen Brocken abbekommen, der durch die Seilbewegung ausgelöst wurde.
Aber wer da vorbeikommt und die Platten sieht UND einen hochauflösenden Photoapparat hat, der möge doch bitte ein Bild für mich machen. ;)

Chiemgauer hat gesagt:
Gesendet am 20. April 2013 um 22:04
Super Beschreibung! Habe mir das Ganze auch vor wenigen Wochen auf meiner Hochmiesingtour angesehen und jetzt kenn ich dann für meine Runde nächsten Spätwinter auch den Abstiegsweg.
Rauf durch die Südrinne in die Scharte zwischen Hochmiesing und Dürrmiesing und über deine Variante wieder runter, wobei ich meine es könnte auch der direkte Abstieg zur Schellenbergalm möglich sein.


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