Druesberg 2282m


Publiziert von Bergmuzz , 6. April 2013 um 00:57.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:24 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Nördliche Muotataler Alpen   CH-SZ   Zürcher Hausberge   Westliche Sihltaler Alpen 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1580 m
Abstieg: 1580 m
Strecke:Weglosen - Trittlipass - Kleiner Sternen - Grosser Sternen - Forstberg - Druesberg - Pt. 2109 - Leiteren - Weglosen
Kartennummer:236T Lachen 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo

Endlich sonniges und schönes Sommerwetter und somit wieder einmal Zeit für eine grössere Tour. Mein heutiges Ziel der Forstberg und der Druesberg im Hoch-Ybrig sind dafür genau die richtigen beiden Kandidaten. Da ich die LSB Weglosen bereits in- und auswendig kenne nütze ich sie nicht zur Verkürzung des Aufstiegs und wandere von der Talstation los. Den Aufstieg habe ich bewusst über den Trittlipass und den Kleinen Sternen gewählt. Damit es nicht zu extrem wird bei der aktuellen Wärme. Die Route wird somit zwar einiges länger dafür verteilen sich die Höhenmeter besser und die Gratwanderung vom Kleinen Sternen zum Forstberg will ich auf keinen Fall verpassen.

Der Aufstieg führt auf der Forststrasse hinauf bis zur Wanghütte und von dort weiter über die Skipiste der Talabfahrt hinauf zum Trittlipass. Diese planierte Abfahrt ist also wirklich etwas ganz hässliches und verschandelt die Landschaft schon ziemlich. Ab dem Trottlipass geht es über die Wiese hinauf bis zum Gasthaus Kleinen Sternen, dass im Moment aber noch geschlossen hat. Ebenso fährt die Sesselbahn Sternen noch nicht. Auf dem Kleinen Sternen habe ich dann noch kurz Siesta gemacht und mit einem Powernap meine Batterien wieder aufgeladen. Solche kurzen Schläfchen zwischendruch können Wunder wirken wie ich bereits auf der Tour zum Ortstock erlebte. Auf dem Kleinen Sternen hat man die Wahl zwischen dem Bergweg auf den Druesberg oder dem Alpinen Wanderweg über den Grat zum Forstberg und weiter zum Druesberg. Mein Ziel war natürlich der Alpinwanderweg mit der Gratüberschreitung über den Forstberg auf den Druesberg.

 Mittlerweilen ziehen Wolken auf die aber harmlos aussehen und deshalb mache ich mich jetzt auf den Weg. Der Weg verläuft effektiv auf dem Grat zwischen dem Hoch-Ybrig und dem Muotathal bis zum Fuss des Forstberg Gipfelaufbaus. Jetzt geht es aber zuerst einmal noch über den grossen Sternen. Der Weg hat seine Knackstellen die aber meistens mit Ketten entschärft sind. Dafür gibt es als Belohnung tolle Tiefblicke auf beide Seiten. Schon bald kommt das Gipfelkreuz des Forstbergs in Sicht. Jetzt ist es nur noch ein Katzensprung bis zum höchsten Punkt. Auf dem Gipfel empfängt mich ein massives und sehr mächtiges Kreuz aus Stahl. So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Ein wunderschönes Stahlkreuz und dann noch in dieser Grösse. Ich bin sofort hin und weg und schon fast verliebt in dieses Ding. Kann ich mich jemals wieder davon lösen? Ja, ich kann… denn nach dem obligaten Wipfelschuss verabschiedet sich plötzlich die Kamera aus dem Gorilla und macht sich selbständig auf den Weg den Hang hinunter. „Sch****“ Zuerst dachte ich das war es jetzt. Die Kamera lag sicher 50m weiter unten im Hang. Also der Kamera nach und mal sehen ob sich meine Kleine noch retten lässt. Unten angekommen stelle ich fest, dass der Akku wie auch die Speicherkarte herausgefallen sind. Da scheinbar alle Einzelteile ziemlich Freude daran hatten Versteckis zu spielen haben sie sich auf einer Breite von 30m im Dreck verteilt. Damit es auch ja nicht zu einfach war sie zu finden.. ggrrppff.. (an dieser Stelle müsste ein Smile stehen wo über dem Kopf ein Explosionspilz aufsteigt). Also dann halt Suchen bis Gefunden. Nach 45min (einer gefühlten Ewigkeit in der Disziplin Kamerasuchen) und einigen Nerven weniger ist die Kamera wieder komplett und betriebsbereit. Jetzt nur noch hoch zur Ausrüstung und alles abmarschbereit machen.

Der Abstieg vom Forstberg hat es in sich, da im Gelände auf der Forstberg Ostseite und in der Mulde zwischen beiden Gipfeln noch immer viel Schnee liegt und deshalb die Markierungen noch nicht sichtbar sind. Na ja… was will man machen, deshalb einfach mal so in etwa auf den Druesberg zu halten. Nach dem Abstieg vom Forstberg und der Querung des steilen Schneefeldes kommen schon bald wieder Markierungen in Sicht. Vom Sattel zwischen Forstberg und Druesberg nun wieder 170 Höhenmeter ansteigen bis auf den Gipfel des Druesberg. Auch hier ist eine Felsstufe wieder durch Ketten entschärft. Danach bin ich rasch auf dem Gipfel und kann eine tolle Rundumsicht geniessen. Der Druesberg ist in der Umgebung fast die höchste Erhebung. Daher kaum eingeschränkte Sicht. Vom Twäriberg gesehen wirkt die Ostkante des Druesberg wie der Bug der Titanic.

 Da ich beim Versteckis spielen viel Zeit verloren habe mache ich mich rasch wieder an den Abstieg. Hierfür auf gleichem Weg zurück bis zur Abzweigung zwischen Forstberg und Druesberg. Dort dann aber denn Markierungen folgen die in das Geröllfeld nach unten führen. Nach dem schuttigen und steilen Abstieg folgt noch ein kleines Blockschuttfeld und nach diesem weiter über die Alp an der Druesberghütte vorbei bis zur Verzweigung nach Leitern. Und wie es der Name schon sagt kriegt man es da mit Leitern zu tun. Oder besser gesagt mit einer Leiter… der Weg schlängelt sich schmal und teilweise etwas abschüssig den Wald hinunter durch die Felswand. Er ist aber gut gesichert mit Fixseilen, Ketten und… natürlich Leitern. An einer Stelle hat der Weg schon fast leichten Klettersteig Charakter. Dank der vielen Sicherungen kann ich etwas Gas geben und Zeit aufholen und bin schon bald wieder an der Talstation Weglosen angekommen und kann meinen Heimweg antreten.

Fazit: Man lerne... eine Kamera immer an die Leine nehmen, denn sie könnte sich sonst beim Herumtreiben verstecken. Ansonsten war es eine tolle Tour bei guten Verhältnissen und in völliger Abgeschiedenheit. Ich habe keine Menschenseele angetroffen. Das mag wohl auch damit zu tun haben, dass die Anlagen im Hoch-Ybrig noch nicht in Betrieb waren. In der Summe gesehen würde ich dieser Tour ein T4+ geben in der Schwierigkeit.

Bergmuzzä Tourenbericht
http://www.bergmuzzae.ch/wp4/?p=3517

Tourengänger: Bergmuzz


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