Druesberg (2282m) & Forstberg (2215m)


Publiziert von Linard03 , 1. Oktober 2020 um 07:55.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:15 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Nördliche Muotataler Alpen   CH-SZ   Zürcher Hausberge   Westliche Sihltaler Alpen 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1411 m
Abstieg: 678 m
Strecke:Weglosen - Druesberghütte - Druesberg - Forstberg - Gross Stärnen - Bergstation Sternen, ca. 12.2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per PW bis Weglosen

Nach wie vor muss ich noch ein paar Überstunden abbauen – was mir bei diesem schönen Herbstwetter nicht allzu schwer fällt … ;-)
Bei den bis dato immer noch phantastischen Bedingungen wäre durchaus noch eine grössere Unternehmung möglich gewesen (d.h. 3000 – 4000m). Aber ich hatte heute keinen Bock auf eine lange Anfahrt, weshalb ich mich für das Ybrig-Gebiet entschieden hatte. Druesberg und Forstberg sind zwei Berge, welche schon seit 10 Jahren auf meiner Projektliste standen. Zeit also, eine weitere Pendenz abzubauen.
 
Gegen den ÖV entschied ich mich, da die frühestmögliche Verbindung einen relativ späten Start (09:10 Uhr) bedeutet hätte. Gleichzeitig verhiess die PW-Anfahrt eine Stunde Zeitersparnis gegenüber dem ÖV. So fuhr ich also früh los, um nicht in den Berufsverkehrstau zu geraten.
 
Bereits um 7 Uhr konnte ich in Weglosen, Talstation (1035m) starten. Die «Einlaufstrecke» war mit ein paar Hundert Metern sehr kurz. Gleich danach ging’s im Wald steil aufwärts und ich kam schon ordentlich ins Schwitzen; quasi von «null auf 100» … Die ersten 500 Hm waren eigentlich die Anstrengendsten …
 
Wie schon andernorts berichtet, ist die Bezeichnung «Leiteren» etwas irreführend. Es ist nur eine einzige Leiter vorhanden, und diese kann erst noch auf «normalem» Weg (mit Ketten) problemlos umgangen werden. Eigentlich ist die Leiter an dieser Stelle überflüssig. Der Leiterenweg ist zwar da und dort etwas ausgesetzt, Drahtseile sind jedoch (bei trockenen Bedingungen) nicht notwendig. Das sieht natürlich bei feuchter bzw. nasser Unterlage definitiv anders aus.
 
Der Ausstieg aus dem Leiterenweg hiess gleichzeitig, dass das Gelände ordentlich abflachte. Aus dem Wald und hinauf zur Druesberghütte (1582m). Auch wenn in der Hütte «infolge Krankheit» derzeit ein reduziertes Angebot besteht (Info gemäss Homepage); einen Kaffee gab’s allemal und die Pause war verdient.
 
Weiter über Alpweiden und hinauf zum nächsten Wegweiser, P.1911. Der Geröllaufstieg war nochmals anstrengend, danach war die Druesberglücke (2109m) erreicht. Auch durfte ich jetzt die Sonne geniessen, verlief doch der bisherige Aufstieg im Schatten.
 
Der weitere Aufstieg zum Druesberg versprach spannend zu werden, denn von unten betrachtet sieht das ziemlich schwierig aus … Aber letztlich ist alles halb so wild: mithilfe einiger Ketten wird eine Steilstufe überwunden, danach leitet der Weg «ums Eck». Immer wieder etwas ausgesetzt; ausrutschen sollte man hier nicht. Die letzten Meter sind nochmals ziemlich luftig, dann ist das Gipfelkreuz des Druesberg (2282m) erreicht.
 
Bis hierher keinen Menschen gesehen (ausser natürlich dem Druesberg-Hüttenwart). Selbstredend durfte ich das tolle Panorama auf dem nicht eben geräumigen Gipfel alleine geniessen. Allzu lange wollte ich trotzdem nicht verweilen, es war ja noch ein gewisses Anschlussprogramm geplant …
 
Der Abstieg bereitete keine Probleme, bemühte mich jedoch, weiterhin konzentriert zu bleiben und nicht auszurutschen. Von der Druesberglücke leitet ein Pfad unterhalb des eindrücklichen Vorgipfels hinüber zum Forstberg. Ein kurzer, steiler Aufstieg und der zweite Gipfel des Tages war erreicht: Forstberg (2215m).
 
Erwartungsgemäss war ich hier oben nicht alleine. Zwei Leute waren bereits oben, kurz nach mir folgten weitere sechs Personen. Im Abstieg sollte ich nochmals zwei Personen begegnen, sodass der Forstberg heute wohl von insgesamt ca. 10 Personen erhielt. Eigentlich erstaunlich viel für einen Dienstag …
Und offensichtlich war ich der einzige, welcher von Weglosen aufgestiegen war. Alle anderen bevorzugten, möglichst viele Höhenmeter mit der Bahn zurückzulegen.
 
Nach einer Verpflegungspause und einem gemütlichen Schwatz begann ich mit dem Abstieg. Dieser verläuft zunächst zwar steil, aber auf gutem Wanderweg den Grashang hinab. Bei P.2033 befindet sich eine kleine Anhöhe mit weissem Gipfelkreuz. Kurz danach wird es wieder spannender – ich würde es als Schlüsselstelle bezeichnen. Über teils plattige, jedenfalls abschüssige Felsen geht es abenteuerlich an Ketten entlang hinab. Da alles ziemlich feucht war, nahm ich die Ketten gerne in Anspruch. Diese Passage ist wohl im Aufstieg einfacher zu bewältigen.
 
Danach gewinnt man bald wieder den Grat und es wird wieder etwas gemütlicher. Nochmals eine kurze Kraxeleinlage, dann stand ich auch schon auf dem letzten Gipfel der Tour, dem Gross Stärnen (1968m). Der Rest war auslaufen; bald erreichte ich das Bergrestaurant Sternen (1809m) – gerade rechtzeitig zum Mittagessen (ca. 12.15 Uhr).
 
Die Sonnenterrasse füllte sich bald, viele nutzten offensichtlich das schöne Wetter, um per Bahn hinaufzufahren, ein Mittagessen zu geniessen und wieder hinunter zu fahren; recht so! Nach dem Essen nahm ich ebenfalls den Sessellift, um knieschonend hinunterzugondeln. Die Seilbahn brachte mich schliesslich zurück nach Weglosen.
 
Fazit:
eine tolle Bergtour mit alpinem Charakter. Zudem herrliche Rundsichten. Fast ein "Vormittags-Tüürli" ... An Wochenenden ist hier bei schönem Wetter wohl einiges mehr los.
 
Schwierigkeiten:
eine typische T4-Tour mit ausgesetzten und kettenversicherten Passagen. Schlüsselstelle ist (nach meinem Empfinden) wie im Bericht beschrieben der Abschnitt zwischen P.2033 (weisses Gipfelkreuz) und «Tisch». Die Ketten sind bei dieser Passage sehr nützlich, denn vermutlich ist es dort immer etwas feucht.

Tourengänger: Linard03


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Geodaten
 50169.gpx Druesberg

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Kommentare (2)


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pame hat gesagt: Schöne Tour und schöne Fotos!
Gesendet am 1. Oktober 2020 um 08:49
Das war eine meiner ersten, "richtigen" Touren überhaupt. Lang ist's her :-).
Gruss,
Patrick

aBart hat gesagt:
Gesendet am 4. Oktober 2020 um 13:20
Danke für den Bericht. Habe ich vor zwei Jahren an einem schönen Sonntag gemacht. Da ist man nicht alleine.

Grüsse Andre


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