Bödagrat 2952m
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Eine weitere Folge von "bombostische Schlumpfentouren", heute:
"Piz Piot verschoben - Bödagrat als Ersatz - oder wie der Osterhase zum Schneehuhn kam"
Unsere Vision:
Die Wettervorhersage für die geplante Piz Piot-Tour liess gutes für den heutigen Tag verlauten: Im südbündnerischen Teil sollte am Morgen noch eine kleine Störung herrschen, am Nachmittag dann anständiges Wetter mit Sonne und am Abend einsetzender Nordwestwind mit dichtem Gewölk. Das Lawinenbulletin sprach ebenso klare Worte: Die Gefahr war "erheblich" - ein Grund also, "steil ist geil" heute nicht zu praktizieren.
Und hier die Realität:
Nach ein bisschen mehr wie 2 Stunden fuhr das Schlumpfenmobil vom Zürcher Unterland nach Juf - das höchstgelegene ganz Jahr bewohnte Dorf in Europa. Schneller wäre nur noch das Raumschiff Enterprise oder allenfalls Flash Gordon mit seinem Schnur-Raumschiff gewesen - ein Kompliment an meinen "Chauffeur".
Die erhofften Sonnenstrahlen wurden bereits eingangs Avers durch Schneeflocken ersetzt, die leichten Störwolken waren nicht leicht sondern schwerwiegend, und statt dass das Wasser von den Dächern vertikal heruntertropfte, flogen uns teilweise die Schneeflocken horizontal um die Ohren. Viele gute Gründe, um zuerst einmal gemütlich in die Pension Edelweiss in Juf einzukehren, die Skitourenkarte auf den Tisch auszubreiten und einfach nochmals die Köpfe zusammenzustecken.
Mit am Tisch war dann noch die Edelweiss-Wirtin, welche uns mit Ihren Ratschlägen und Vorsichtsinformationen zu den Avers-Touren wertvolle Hinweise lieferte, was uns dann kombiniert mit unserem eher schlechten Bauchgefühl dazu geführt hat, unsere Piz Piot-Tour in eine Ersatztour zu switchen. Als Ersatz standen vorallem das Wengahorn 2849m oder der Bödengrat 2952m zur Verfügung. Touren auf das Gletscherhorn, Tscheischhorn oder eben auch Piz Piot mussten infolge Steilheit oder sonstigen latenten Gefahren in die Zukunft verschoben werden.
Wir entschieden uns für den Bödengrat - eine Aufstiegstour in der Schwierigkeit "L" - mit einer schönen Pulverhänge-Abfahrt Typ "WS". Obwohl der Nussgipfel brav aufgegessen, das Citro bis auf den letzten Tropfen ausgeschlürft und der Kaffee sogar noch vom Löffel abgeschleckt wurde - die Sonne wollte und wollte uns den Gefallen einfach nicht erweisen. Wenigstens hatte Frau Holle zwischendurch eine Pause eingelegt - ihre Kissen hoffentlich auch in anderen Schweizer Gegenden ausgeschüttelt - und uns dadurch immer wieder die Hoffnung gegeben, wenigstens auf dem Gipfel für ein paar Sekunden die Aussicht zu geniessen. Nun ja, hoffen darf man ja. :-)
Also, von Anfang an:
Start in Juppa (Avers) beim grossen Skilift-Parkplatz unten am Bergalgabach, 1982m. Südwärts hinein ins Bergalgatal, immer der Langlaufloipe bzw. Fussweg folgend. Mehrere Hinweisschilder zeigen, dass man keinesfalls die Langlaufloipen zerstören soll - also liebe "Meitli und Buebe" - schön brav mit den Tourenski nebenan laufen, sonst kommt der böse Onkel! :-)
Beim Punkt 2029 richtung Osten (rechts...) und links vom Tscheischabach aufsteigen. Die Route gemäss Tourenführer "Südbünden" (Route 413a) verläuft mehrheitlich südlich dem Bach entlang bevor dann früher oder später südwärts abgebogen und immer leicht steigend aufgestiegen wird. Wir wählten eine eigene - teils sehr direkte und steile Aufstiegsroute, denn wie hat heute
Schlumpf so schön gesagt: "Ufe gats, nöd abe!" - genau. Und es konnte nicht genug rauf gehen - die Höhenluft wurde dünner, der Puls schneller und die Zunge länger... Doch Herren wie wir zeigten natürlich keine Schwäche, spurten weiterhin über unberührte Hänge und steigten weiter hoch in die 2700er-Höhenlinie. Dort mussten wir dann aber doch zuerst einmal ein ganz gutes "Auf den Stein sitzen und ausschnaufen" machen :-) Na ja, man wird halt auch nicht jünger... Uebrigens: es schneite, es schien die Sonne, es schneite, es.... nein! es schneite nochmals und eigentlich schneite es fast immer :-) Nebenbei noch dies: 2 "Wumm-Geräusche" verrieten uns ganz klar, dass die neue Schneeschicht sehr instabil war - wer unseren Spuren folgt, sollte in den weiten steileren Flanken mit Abstand zum Vordermann laufen...
Die wohlverdiente Rast brachte nebst Panetone und Minipic sogar noch die Resten eines Osterhasen zum Vorschein - eine Schande, was der liebe Osterhase im prall gefüllten Rucksack alles miterleben musste - na ja, nächstes Mal spielen wir Puzzle mit den kleinen Schoggi-Teilchen. Auf jeden Fall schneite es noch immer... Nicht mehr stark und zeitweise kam sogar die Sonne soweit zum Vorschein, dass wir nicht nur unser Ziel sahen sondern auch froh darüber waren, den Schoggihasen bereits vertilgt zu haben, denn mit den Sekunden-Sonnenstrahlen stieg auch gleich die Temperatur vehement - eine Oster-Schoggicrème wäre wohl die Folge daraus gewesen.
Nun gut, "ufe gat's, nöd abe!" - deshalb auf ca. 2720m unterhalb des Grates, welcher vom Punkt 2871 herunter kommt die Hänge queren und den Saentapass auf 2799m passieren. Das Ziel liegt nun direkt vor uns, vom Saentapass dauerst es zwischen 20 und 30 Minuten, bis man dann den Steinmann des Bödagrates beim Punkt 2952 erreicht.
Die Aussicht war einfach berauschend, ja traumhaft müsste man sagen: Hinter mir der Steinmann, vor mir der
Schlumpf, rechts grau, links grau, oben grau und unten weiss. Schön oder? :-) Doch nichts konnte uns von unserer guten Laune abhalten - und wenn man das ganze eben mit einer guten Portion Humor trägt, dann hat teilweise sogar der Himmel mit einem Erbarmen und öffnet seine Pforten. Wie schön doch plötzlich die Aussicht ist, wie einladend unsere Abfahrt in diesen unverspurten Pulverhängen glänzt und wie hoch doch alle Berge um uns herum sind... :-) Zur Info: Juppa liegt wie bereits erwähnt auf knappen 2000m, da ist ein beinahe 3000er bzw. 970 Hm halt tatsächlich noch nicht so der "ultimative Kick" - aber egal wie hoch ein Berg ist, es ist immer und immer wieder schön, wenn man oben steht, sich gegenseitig gratuliert und einfach dieses Lachen aufsetzen kann, welches von Glück und Zufriedenheit und vorallem innerer Ruhe geprägt ist. Eben doch traumhaft - sagte ich es doch. :-)
Die Abfahrt (Route 413b) hatte es in sich - zwar nur mit dem "Gütesiegel" WS ausgezeichnet, doch bei dieser teilweise "Null-Sicht" standen wir schnell mal wie auf "Eiern" und da spielte es wohl überhaupt keine Rolle mehr, ob "L", "WS" oder sogar "ZS" - es war einfach ein Blindflug par Excellance. Doch auch hier meinten es die Götter gut mit uns: Zuerst vom Bödagrat pulvrig stiebend südlich des Saentapass runter und östlich den schönen Hang richtung "Uf dä Böda" geniessen. Just in diesem Moment zeigte sich die Sonne und es war dieses Mal wirklich traumhaft schön - der Pulver hätte nicht leichter und stiebender sein können - ein Träumli. Auch ganz schön war die Beobachtung von 2 Schneehühner, welche ich zwar schon mal 1 Stunde vorher vorbei fliegen sah, doch Schlumpf meinte dort, ich sei auf Drogen, weisse Vögel... haha... Nach dieser zweiten Beobachtung mussten wir somit beide auf Drogen sein :-) Uebrigens wusste ich gar nicht, dass die a) fliegen und b) dermassen laut gackern können. Aber logisch, sind ja auch Hühner (deshalb können sie fliegen, ich weiss... ).
Nun wichtig: da sich die Sonne eben wirklich nur ein paar Sekunden gezeigt hatte und anschliessend der Himmel wieder geschlossen wurde, traversierten wir auf der Höhenlinie 2660 nordwärts, immer leicht abfallend. Wichtig ist, dass man in der Mitte zwischen des Lerabellabachs (zugeschneit) und des südlich davon gelegenen Bergbaches (auch zugeschneit) bleibt und so in einer relativ gerade abfallenden Abfahrtsroute direkt nach Olta Stofel 2074m fährt.
Hier hat man nun die Wahl, ob man ohne Felle wieder alles nach Juppa "stöckeln" möchte oder wie wir die Felle nochmals anklebt und so im schnellen Laufschritt ein "Auslaufen" geniesst. Da wir nun ja am Ende unserer Tour waren, schien jetzt auch die Sonne und der Himmel öffnete sich teilweise - danke Petrus, danke Frau Holle.
Das Tourenbier bzw. der Tourenkafi durfte auch nicht fehlen, entsprechend genossen wir diesen in der gemütlichen und urchigen Beiz bei Pürt (ich glaube Pürterhof).
Fazit: ein Ersatztüürli "all inclusive" - das hat man ja auch nicht alle Tage :-) Mir hat's gefallen und ich freue mich schon heute, wenn wir bei besserem Wetter unser eigentliches Ziel, den Piz Piot , besteigen und uns dann garantiert nochmals über die heutige Tour amüsieren werden.
Tour mit Roger
Schlumpf - danke für die Tourvorbereitung (Piz Piot), den Chauffeurdienst und natürlich die Kameradschaft - ein wichtiger Teil einer gemeinsamen Tour. "Ufe gats, nöd abe!" :-)
Fotos aufgenommen von
Schlumpf, besten Dank.
Bericht von
Schlumpf: www.hikr.org/tour/post6265.html
"Piz Piot verschoben - Bödagrat als Ersatz - oder wie der Osterhase zum Schneehuhn kam"
Unsere Vision:
Die Wettervorhersage für die geplante Piz Piot-Tour liess gutes für den heutigen Tag verlauten: Im südbündnerischen Teil sollte am Morgen noch eine kleine Störung herrschen, am Nachmittag dann anständiges Wetter mit Sonne und am Abend einsetzender Nordwestwind mit dichtem Gewölk. Das Lawinenbulletin sprach ebenso klare Worte: Die Gefahr war "erheblich" - ein Grund also, "steil ist geil" heute nicht zu praktizieren.
Und hier die Realität:
Nach ein bisschen mehr wie 2 Stunden fuhr das Schlumpfenmobil vom Zürcher Unterland nach Juf - das höchstgelegene ganz Jahr bewohnte Dorf in Europa. Schneller wäre nur noch das Raumschiff Enterprise oder allenfalls Flash Gordon mit seinem Schnur-Raumschiff gewesen - ein Kompliment an meinen "Chauffeur".
Die erhofften Sonnenstrahlen wurden bereits eingangs Avers durch Schneeflocken ersetzt, die leichten Störwolken waren nicht leicht sondern schwerwiegend, und statt dass das Wasser von den Dächern vertikal heruntertropfte, flogen uns teilweise die Schneeflocken horizontal um die Ohren. Viele gute Gründe, um zuerst einmal gemütlich in die Pension Edelweiss in Juf einzukehren, die Skitourenkarte auf den Tisch auszubreiten und einfach nochmals die Köpfe zusammenzustecken.
Mit am Tisch war dann noch die Edelweiss-Wirtin, welche uns mit Ihren Ratschlägen und Vorsichtsinformationen zu den Avers-Touren wertvolle Hinweise lieferte, was uns dann kombiniert mit unserem eher schlechten Bauchgefühl dazu geführt hat, unsere Piz Piot-Tour in eine Ersatztour zu switchen. Als Ersatz standen vorallem das Wengahorn 2849m oder der Bödengrat 2952m zur Verfügung. Touren auf das Gletscherhorn, Tscheischhorn oder eben auch Piz Piot mussten infolge Steilheit oder sonstigen latenten Gefahren in die Zukunft verschoben werden.
Wir entschieden uns für den Bödengrat - eine Aufstiegstour in der Schwierigkeit "L" - mit einer schönen Pulverhänge-Abfahrt Typ "WS". Obwohl der Nussgipfel brav aufgegessen, das Citro bis auf den letzten Tropfen ausgeschlürft und der Kaffee sogar noch vom Löffel abgeschleckt wurde - die Sonne wollte und wollte uns den Gefallen einfach nicht erweisen. Wenigstens hatte Frau Holle zwischendurch eine Pause eingelegt - ihre Kissen hoffentlich auch in anderen Schweizer Gegenden ausgeschüttelt - und uns dadurch immer wieder die Hoffnung gegeben, wenigstens auf dem Gipfel für ein paar Sekunden die Aussicht zu geniessen. Nun ja, hoffen darf man ja. :-)
Also, von Anfang an:
Start in Juppa (Avers) beim grossen Skilift-Parkplatz unten am Bergalgabach, 1982m. Südwärts hinein ins Bergalgatal, immer der Langlaufloipe bzw. Fussweg folgend. Mehrere Hinweisschilder zeigen, dass man keinesfalls die Langlaufloipen zerstören soll - also liebe "Meitli und Buebe" - schön brav mit den Tourenski nebenan laufen, sonst kommt der böse Onkel! :-)
Beim Punkt 2029 richtung Osten (rechts...) und links vom Tscheischabach aufsteigen. Die Route gemäss Tourenführer "Südbünden" (Route 413a) verläuft mehrheitlich südlich dem Bach entlang bevor dann früher oder später südwärts abgebogen und immer leicht steigend aufgestiegen wird. Wir wählten eine eigene - teils sehr direkte und steile Aufstiegsroute, denn wie hat heute

Die wohlverdiente Rast brachte nebst Panetone und Minipic sogar noch die Resten eines Osterhasen zum Vorschein - eine Schande, was der liebe Osterhase im prall gefüllten Rucksack alles miterleben musste - na ja, nächstes Mal spielen wir Puzzle mit den kleinen Schoggi-Teilchen. Auf jeden Fall schneite es noch immer... Nicht mehr stark und zeitweise kam sogar die Sonne soweit zum Vorschein, dass wir nicht nur unser Ziel sahen sondern auch froh darüber waren, den Schoggihasen bereits vertilgt zu haben, denn mit den Sekunden-Sonnenstrahlen stieg auch gleich die Temperatur vehement - eine Oster-Schoggicrème wäre wohl die Folge daraus gewesen.
Nun gut, "ufe gat's, nöd abe!" - deshalb auf ca. 2720m unterhalb des Grates, welcher vom Punkt 2871 herunter kommt die Hänge queren und den Saentapass auf 2799m passieren. Das Ziel liegt nun direkt vor uns, vom Saentapass dauerst es zwischen 20 und 30 Minuten, bis man dann den Steinmann des Bödagrates beim Punkt 2952 erreicht.
Die Aussicht war einfach berauschend, ja traumhaft müsste man sagen: Hinter mir der Steinmann, vor mir der

Die Abfahrt (Route 413b) hatte es in sich - zwar nur mit dem "Gütesiegel" WS ausgezeichnet, doch bei dieser teilweise "Null-Sicht" standen wir schnell mal wie auf "Eiern" und da spielte es wohl überhaupt keine Rolle mehr, ob "L", "WS" oder sogar "ZS" - es war einfach ein Blindflug par Excellance. Doch auch hier meinten es die Götter gut mit uns: Zuerst vom Bödagrat pulvrig stiebend südlich des Saentapass runter und östlich den schönen Hang richtung "Uf dä Böda" geniessen. Just in diesem Moment zeigte sich die Sonne und es war dieses Mal wirklich traumhaft schön - der Pulver hätte nicht leichter und stiebender sein können - ein Träumli. Auch ganz schön war die Beobachtung von 2 Schneehühner, welche ich zwar schon mal 1 Stunde vorher vorbei fliegen sah, doch Schlumpf meinte dort, ich sei auf Drogen, weisse Vögel... haha... Nach dieser zweiten Beobachtung mussten wir somit beide auf Drogen sein :-) Uebrigens wusste ich gar nicht, dass die a) fliegen und b) dermassen laut gackern können. Aber logisch, sind ja auch Hühner (deshalb können sie fliegen, ich weiss... ).
Nun wichtig: da sich die Sonne eben wirklich nur ein paar Sekunden gezeigt hatte und anschliessend der Himmel wieder geschlossen wurde, traversierten wir auf der Höhenlinie 2660 nordwärts, immer leicht abfallend. Wichtig ist, dass man in der Mitte zwischen des Lerabellabachs (zugeschneit) und des südlich davon gelegenen Bergbaches (auch zugeschneit) bleibt und so in einer relativ gerade abfallenden Abfahrtsroute direkt nach Olta Stofel 2074m fährt.
Hier hat man nun die Wahl, ob man ohne Felle wieder alles nach Juppa "stöckeln" möchte oder wie wir die Felle nochmals anklebt und so im schnellen Laufschritt ein "Auslaufen" geniesst. Da wir nun ja am Ende unserer Tour waren, schien jetzt auch die Sonne und der Himmel öffnete sich teilweise - danke Petrus, danke Frau Holle.
Das Tourenbier bzw. der Tourenkafi durfte auch nicht fehlen, entsprechend genossen wir diesen in der gemütlichen und urchigen Beiz bei Pürt (ich glaube Pürterhof).
Fazit: ein Ersatztüürli "all inclusive" - das hat man ja auch nicht alle Tage :-) Mir hat's gefallen und ich freue mich schon heute, wenn wir bei besserem Wetter unser eigentliches Ziel, den Piz Piot , besteigen und uns dann garantiert nochmals über die heutige Tour amüsieren werden.
Tour mit Roger

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