von Twann nach Biel über die Höhen des Magglingerberges


Publiziert von Felix , 18. März 2013 um 21:36.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Jura
Tour Datum:14 März 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 785 m
Abstieg: 785 m
Strecke:Twann - Chapf - Tremmel - Schlossflue - P. 662 - Gaicht - P. 756 - Twannberg - P. 927 - Prés de Macolin Derrière (P. 945 - P. 1013 - P. 1018) - P. 1077 - Magglingerberg (P. 1092) - Lothurm - End der Welt - P. 961 - P. 933 - Magglingen - P. 736 - P. 649 - Err. Bl. - Schüss-Kanal - Bahnhof Biel
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis cff logo Burgdorf via Solothurn, Biel nach cff logo Twann
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Biel via Zollikofen nach cff logo Burgdorf, PW nach Wyssachen
Kartennummer:1145, 1125/6

Das dortige Schönwetterfenster - und ein (mehrheitlich) beruflicher Anlass in Burgdorf - lassen mich bis dorthin mitfahren; die Frau an meiner Seite muss zur Arbeit; ich steige in den Zug Richtung Bielersee …

 

In Twann angekommen, könnten die Aussichten nicht besser sein: ein leicht gekräuselter Bielersee, bereits hier knapp die St. Petersinsel erkennbar - und die Rebberge an den Jurahängen unübersehbar. Durch das noch etwas verschlafene Dorf mit Weingeschmack und einigen Kellereien und Restaurants schlendere ich zum Anstieg zu den Rebbergen. Dort folgt mir eine Schulklasse, welche ein Stück des Weges unmittelbar hinter mir hangaufwärts folgt. Durch die weitläufigen Traubenanbaugebiete mit vielen Trockenmauern gewinne ich an Höhe - und an Weitblick: immer eindrücklicher zeigt sich die Halbinsel, wo Jean-Jacques Rousseau gewirkt und gelebt hat - eine superbe Sicht bietet sich mir auf Chapf.

 

Etwas später, in den lichten Wald eintauchend, erkenne ich sofort das herausfordernde Felsband zu meiner Linken - Tremmel. Wäre doch reizvoll, dort drüber zu gehen … der offene Baumbestand (ohne Laub) lässt mich bald eine sehr schwache Spur hinauf erspähen - und flugs befinde ich mich auf dem unproblematischen, nur selten felsdurchsetzten, Gratrücken. Es bereitet mir Freude, nun oberhalb des offiziellen Weges durch den Wald (wo sich die Schüler noch einige Meter weiter bewegen und dann innehalten), unterhaltsam über den meist auf schwacher Spur aufwärts leitenden Kamm emporzusteigen - und dazwischen auf See und Insel genussvoll rückblicken zu können.

 

Teilweise bricht jener auf der einen Seite bis 15 m senkrecht ab, auf der anderen jedoch liegt ein sanfter Waldhang vor, welcher das Fortkommen zum Vergnügen macht. Dergestalt erreiche ich (wenige Meter über ihr wandernd) eine erste kleine Lichtung; steige auf dem Fahrweg ab Richtung nun deutlich ersichtlicher Schlossflue. Die zwar nur kleine Anhöhe weist doch nordwestseitig unüberwindbare Felsstufen auf - ein schmaler, kaum auffallender Pfad schlängelt sich jedoch um die Nordseite herum auf deren höchsten Punkt. Leider ist nur noch ein äusserst bescheidener Rest einer ehemaligen Burg zu erkennen.

 

Auf der folgenden grossen Lichtung biege ich vom Wanderweg ab Richtung Gaicht, welches ich ostseitig auf einer Fahrstrasse umgehe und auf die Strasse gelange, welche zum Twannberg hoch leitet. Bei P. 758 biegt der Wanderweg von der Strasse ab und folgt dieser etwas oberhalb, bevor er etwas steiler durch den Wald zum offenen Gelände unterhalb des grossen, heute geschlossenen, erst in der Vorbereitungsphase für die Saison befindlichen, Komplexes führt.

Bereits hier ist der Wind stärker, noch werfe ich über die Biotope der Anlage einen letzten Blick (für längere Zeit) über den Bielersee, bevor ich auf die Hochebene hinaustrete - und den frostigen Wind noch deutlicher verspüre.

 

Dennoch genussvoll ist das Wandern über das flache, nur leicht schneebedeckte Kulturland - viel Gemüse wird hier wohl im Sommer angebaut resp. geerntet.

An Einzelhöfen vorbei - einer mit einer stattlichen Anzahl Katzen bestückt - wandere ich dem Wald entgegen, welcher mir bei P. 945 etwas Ruhe vor dem durchdringend kalten Wind verspricht.

Nach der kurzen, doch windstilleren Waldpassage, trete ich hinaus in die ruhige, stille Abgeschiedenheit von Prés de Macolin Derrière - ein beschauliches Winterwandern kommt mir nun zu Teil; kein Mensch - nur stimmungsvolles Wolken- und Sonnenspiel auf der typischen Jura-Weide.

 

Den Wanderweg (welcher der Fahrstrasse folgt) verlasse ich bei der Weekendhaus-Ansammlung bei P. 1054 und folge wenigen Spuren über das verschneite Feld Richtung P. 1077; zu diesem führt im Wald eine Spur, welche schliesslich zum eingezeichneten Fahrweg leitet. Auf diesem gewinne ich, stets im offenen Wald, sanft ansteigend, den höchsten Punkt der vorgelagerten kleinen Jura-Kette, den Magglingerberg.

 

Den nicht erkennbaren Gipfelpunkt (ein Meter höher als die Kote auf der LK) verlasse ich, erst weiter der Fahrstrasse folgend, und erreiche das Reservoir (noch im Wald), kurz vor dem sich wieder öffnenden Gelände von Hohmatt. Hier jedoch steuere ich nicht dem geöffneten Ausflugs-Restaurant zu, sondern dem markanten Lothurm, welcher sich etwas oberhalb erhebt.

Von Weitem noch etwas unbestimmt erscheinend, gewinnt er, mit dem Näherkommen, deutlich an Konturen und Charakter: Lothars Spuren sind hier zu einem gelungenem Werk aufgebaut worden - die hölzerne Konstruktion knarrt jedoch etwas unheimlich, als ich in, auf ihr, die 20 Meter zur Aussichtsplattform hochsteige.

 

Von hier aus kann ich zum End der Welt blicken - und sehe, wie sich an der dahinterliegenden Jura-Kette nach wie vor (oder immer stärker) Wolken bilden und wohl sogar leichtes Schneetreiben herrscht - der Chasseral (heute Morgen) und jetzt der Grat über Les Prés-d’Orvin sind (wie auch der Mont Sujet) kaum zu erkennen.

Mehr oder weniger, mit einigen Umwegen auf Pferde-Trails, dem Rücken entlang, steige ich ab zur hier beginnenden überaus grossen Anlage der Eidgenössischen Sportschule und den von Schweizerischen Olympischen Betrieben dicht besiedelten - schönen - Trainings- und Schulungs-Häusern etwas oberhalb meines nächsten Etappenziels.

 

In Magglingen selbst, im Wartsaal des Funics, wärme ich mich, nach dem Abstecher auf die formidable Aussichtsterrasse des Zentrum, etwas auf, bevor ich weiter absteige - es schneit inzwischen leicht. Unterhalb der grossen Parkplatz-Anlage zweigt der Wanderweg nach Biel hinunter ab; diesem folge ich im wiederum sehr offenen Wald, oft neben dem offiziellen Bike-Trail, hinunter zu P. 736; hier schalte ich eine letzte kurze Verpflegungspause ein - und höre von Weitem ein anhaltendes intensives Geräusch einer Forstmaschine; den Abstecher zum Baumresten verschlingenden „Ungeheuer“ leiste ich mir: gewaltige Kräfte wirken da ein!

Am letztendlich relativ direkt zur Stadt hinunterführenden Wanderweg entlang gilt es eine grossflächige, beinahe unzählbare Ansammlung von Erratischen Blöcken zu bewundern, bevor ich aus dem Wald trete und über viele Stufen, durch ein hübsches, wohlhabendes Aussenquartier hinab, zu einem Seitenkanal der Schüss gelange.

Einige Hundert Meter schlendere ich diesem entlang, bewundere hier die noch intakte Einheit von alten kleinen Häusern und wohl einst genutztem Flusslauf, bevor ich ins Zentrum der Stadt - mit einer beachtlich gelungenen Kombination von altehrwürdigen und modernsten Bauten - und zum Bahnhof Biel gelange. 


Tourengänger: Felix


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