La Palma - Vom Refugio El Pilar nach Fuencaliente

Vom Refugio El Pilar folgt man stets den Wegweisern richtung Los Canarios (Fuencaliente). Da direkt nebeneinander scheinbar neuere und ältere Schilder stehen, variieren die Entfernungsangaben. Auf welchen man sich jetzt verlassen sollte kann ich nicht sagen, ist aber auch nicht wirklich weiter interessant, da es sich bei dieser "Tour" eher um einen längeren Spaziergang handelt.
Nach etwa 4 km erreicht man den Rücken, welcher die Ostseite von der Westseite La Palmas trennt. Bis etwa 3 km vor Los Canarios verlässt man diesen nicht mehr. Man hat von hier oben eine phänomenale Rundsicht über die Vulkane der Insel und über das Meer bis zu den umliegenden Inseln Teneriffa, La Gomera und El Hierro. Im Norden hat man bis zum höchsten Punkt der Wanderung, dem Volcan Deseada auch noch ständig die Caldera de Taburiente im Blick. 
Als wir auf dem Rücken ankommen, beschließen wir noch einen kurzen Umweg auf uns zu nehmen, um das Phänomen der absinkenden Wolken auf La Palmas Westseite besser einsehen zu können. Blöderweise waren die Wolken auf der Ostseite noch nicht hoch genug und so konnten wir es nur erahnen.
Auf dem Deseada legen wir eine längere Mittagspause ein. Heute weht kein Wind und in der Sonne ist es sehr warm. Danach geht es mit kurzen Gegenanstiegen ständig bergab. In den Lapillifeldern ist es sehr angenehm hinab zu "rutschen", aber auch ein bisschen nervig, da einem ständig kleine Steine in den Schuh springen. Ungefähr ab 1100m Höhe befinden wir uns wieder in bzw. unter den Wolken. 
In Fuencaliente angekommen gibt es extra einen Stand, an dem Taxen auf einen warten. Mit diesen kann man für 37 € wieder zurück zum Refugio fahren. Da man auch nicht der einzige ist, der diese Wanderung unternimmt, sind weitere Leute, mit denen man sich das Geld teilen kann schnell gefunden.
Bei der Autorückfahrt vom Refugio hinein in die Wolkensuppe, beschließen wir noch einen Abstecher auf den Aussichtspunkt der Caldera de Taburiente zu machen, da es aussieht, als ob dieser genau an der Wolkengrenze liegt. Am Parkplatz dort angekommen befinden wir uns noch in den Wolken, können aber erahnen, dass es wenige hm höher nicht mehr so ist. Da sich der Tag dem Ende neigt, sprinten wir in 2 Minuten etwa 100 hm hinauf und erleben einen phänomenalen Sonnenuntergang. Die Sonne geht genau in der westlichen Öffnung der Caldera unter, und in ihr selber liegt ein Wolkenmeer, einfach klasse.
Die Caldera selber ist übrigens gar keine. Sie ist stattdessen das Ergebnis eines gewaltigen Landslides, welcher vor etwa 700000 Jahren stattgefunden hat.
Angesichts der Tatsache, dass wir während unseres Kanarenaufenthalts in den 2 Wochen zuvor gerade mal 2 Tage hatten, von denen man behaupten kann, dass es ein wirklich schöner und sonniger war, sind wir dankbar, dass wir wenigstens noch einen Traumtag auf La Palma hatten.