beste Verhältnisse - bei der Wintertour aufs Mäggisserehore
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Nach dem gestrigen „Misserfolg“ wetter- und tourenmässig, zeichnet sich heute bereits auf der Anfahrt ein traumhafter Tourentag ab; und wie wir beim Gasthaus Springebode starten, laufen wir zwar noch im Schatten der Niesen-Kette los (der Skilift ist noch nicht in Betrieb) – doch vor uns strahlen die Gipfel der Cheibe-, Wirie- und Seehore bereits um die Wette.
Erst wandern wir mit unseren verschiedenen Wintersportgeräten gemütlich der Piste resp. des Winterwanderwegs entlang leicht aufwärts, bevor wir das zugeschneite Strässchen bei P. 1522 verlassen und auf einer guten Spur zu Widbodme ansteigen.
Nun geht es erst, immer noch im Schatten der Bergkette, noch einfach weiter hoch; doch erstmals wird das Gelände unter den Felsen westlich des P. 2108 (Ausläufer des W-Grates des Ochse) etwas anspruchsvoller: hier sind einige Nassschneerutsche zu übersteigen – deren verfestigte Schneebrocken machen das Vorwärtskommen etwas anstrengender.
Gleichzeitig steilt der Hang auf – so ist es denn ein schönes Hinaustreten auf die Fläche des Mittel Mechlistall; hier kurz entlang des lieblichen Pletschebächlis.
Nach einer wieder etwas flacheren Passage erreichen wir die nächste Steilstufe: noch immer nicht lässt der niedrige Sonnenstand (und der hohe Grat der Kette) den Sonneneinfall in die Ebene zu – doch immerhin liegt nun der westliche Ausläufer des Ochse in der Sonne; knapp unterhalb können wir ein grosses Rudel Gämsen entdecken. Friedlich ist’s, sie aus der Ferne beobachten zu können; weniger friedlich endete im etwas kräfteraubenden folgenden Aufstieg das Leben eines „Federviehs“ – möglicherweise war’s ein Schneehuhn, welches hier, unter Zurücklassung einer grossen Anzahl schönster Federn das Leben lassen musste …
Wenige Meter vor Erreichen von Ober Mechlistall treten wir endlich in von der Sonne beleuchtetes Gelände hinaus – und welch grossartiges Ambiente bietet uns die Ebene hinter den beiden schmucken Alpgebäuden! Eindrücklich erhebt sich hinter der schneereichen Fläche unser Gipfelziel (wir konstatieren auch unsere letzte zu bewältigende Steilstufe – immer noch im Schatten liegend); imponierend zeigen sich auch die felsigen, schroffen NW- und NE-Grate des Schmelihores.
Grosse Freude macht sich breit angesichts des weiteren Routen- und Tourenverlaufs – so sehen wir uns während unserer Verpflegungs-Pause satt am Rundblick; weil die exzellent gelegene Rastbank der oberen Hütte bereits besetzt ist, lunchen wir bei der an der Route gelegenen Alp (mit schönsten Trockenmauern).
Bald einmal haben wir die Ebene traversiert – hier kommen wir ins Gespräch mit (dem auf www.bergtour.ch bestens bekannten) Urs Wenger; er wird, mit seinen Begleitern zusammen, nach der Erreichung des Hores die Nordflanke abfahren und auch noch das Tschipparällehore besteigen … alle Achtung.
Mit zunehmender Dauer scheint nun Gioia, Kas „Fido“, Schmerzen zu verspüren – doch nach Erreichen des letzten Abschnittes des steilen schattigen Aufstieges, scheint es ihr an der Sonne wieder besser zu gehen … auch wir streben nun frohen Mutes den besonnten, teilweise arg abgeblasenen Gipfelhang empor; zusammen mit einigen andern Tourengängern (viele werden später noch aufsteigen).
Welche Freude, welch eine phänomenale Aussicht auf dem Gipfel des Mäggisserehores! Wir können kaum genug der Eindrücke, der Gipfelschau gewinnen – und suchen uns trotz des hier zügigen, frostigen Windes eine einigermassen akzeptable Stelle, um uns zu verpflegen und den Gipfelwein zu geniessen. Doch, nach umfassender Rundsicht (und vielen Fotos) streben wir auf demselben Weg zurück – die obere Hütte auf dem darunter liegenden flachen Alpgelände verlockt zu einer weiteren, wohl gemütlicheren Rast …
Während wir drei Schneeschuhgänger die Aufstiegsroute zum Abstieg benutzen (gelegentlich lässt es sich im Steilhang sogar abrutschen), wenden sich die beiden Skifahrer dem Westhang des Gipfels zu: hier, nach der Traverse, finden sie bereits eine schwungvolle Spur im sehr steilen Abfahrtshang. Herrlich, ihnen aus der Entfernung zuzuschauen, wie sie neben jener zwei kunstvolle weitere Schlangenlinien in den Hang zaubern – skifahren müsste man können …
Wir treffen uns, wie vereinbart bei der oberen Hütte auf Ober Mechlistall, und geniessen die Nachmittagssonne, den Blick auf Erreichtes (und evtl. Zukünftiges), die gemütliche Runde – das Glück, dermassen in der Natur unterwegs sein zu können!
Danach trennen sich die Wege der Schneeschuhgeher und der Skifahrer noch ein letztes Mal: während wir auf demselben Weg absteigen, fellen Dominik und Ursula noch einmal an und gewinnen auf einer Spur den Ausläufer des W-Grates des Ochse unterhalb P. 2108 – ungefähr 60 Meter mühen sie sich noch einmal empor; doch, wie sie später einhellig betonen, hat sich dies für die nachfolgende Abfahrt im steilen Hang (im Pulverschnee) überaus gelohnt: Freude pur, meinen sie.
Währenddessen begehen wir den nachfolgenden Steilhang auf alternativer Route: wir folgen diesmal einer Spur (etwa auf dem Sommer-Fahrweg näher am Grat) und steigen so gemütlich ab nach Mittel Mechlistall.
Den nachfolgenden, nun von der Nachmittagssonne beschienenen Rutschhang queren wir unproblematisch; der letzte Abstieg auf dem verschneiten Fahrsträsschen und dem Winterwanderweg zum Gasthaus Springebode müssen wir zwar mit wenigen Spaziergängern und erstaunlich vielen (jungen) Skifahrern teilen. Doch wir alle geniessen auf der Terrasse des schön gelegenen Restaurants den verdienten Abschlusstrunk – in dieser Art darf die Wintersaison weitergehen!
Unterwegs mit Rosmarie und Dominik
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