blau-weiss, mit monochromen Zwischentönen, auf Chamben unterwegs


Publiziert von Felix , 17. Januar 2013 um 19:42. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:16 Januar 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 675 m
Abstieg: 675 m
Strecke:Glutzenberg - P. 878 - Hoggenrain - Hinteres Hofbärgli, Bergwirtschaft Hofbergli - Chamben - Stierenberg - Wanneflue - Berghaus Wanneflue - Längmatt - Glutzenberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Thörigen, Herzogenbuchsee, Wiedlisbach, Attiswil und Günsberg nach Glutzenberg
Kartennummer:1107

Seit 2009 sind von Ursula und|oder mir Berichte zur Chamben hier eingebettet – stets im Januar oder Februar sind wir einmal jährlich auf dieser schönen Krete mit den beachtlichen Felswänden unterwegs. Für diesen Bericht wähle ich, den aktuellen Verhältnissen in der Schlüsselstelle entsprechend (nach der Grattraverse, im Ab- und Wiederaufstieg zur Ebene gegen den Stierenberg), ein T3 – sonst bewegt sich die Tour im T2-Bereich.

 

Im Wesentlichen ist die heutige Tour eine (streckenmässige) Wiederholung der Tour vom 5. Februar 2012: unweit des heute geöffneten Restaurants Glutzenberg lassen wir das Auto stehen, und folgen wenige Meter der, vom Postauto zum Balmberg  benutzten, Strasse, und biegen, kurz danach, dem (Sommer-)Wanderweg folgend, ab zum etwas höher gelegenen Hof. Nur noch Tierspuren begleiten uns in der Folge auf dem Aufstieg durch den Hoggenrain; vorher selbstverständlich wiederum eindrücklich die dem Chamben vorgelagerten Felsbastionen im Sonnenlicht. Und erbaulich (ein weiteres Mal) das Hinaustreten aus dem Wald zur offenen Fläche vor den Felswänden unseres ersten Gipfelzieles.

 

Wir kehren, wie vor knapp einem Jahr, wiederum in der Bergwirtschaft Hofbergli, ein – es gefällt uns dort sehr; und die heutige Speisekarte reizt mich sehr :-) – doch wir wandern bei zunehmender Bewölkung weiter … (Interessierte können sich hier umsehen und sich animieren lassen von der Bergwirtschaft, der Umgebung und der Philosophie der beiden Gastgeber.)

 

Nach dem Kurzhalt – mit der wohl besten – und grössten „Schale“ schreiten wir auf dem leicht schneebedeckten Strässchen weiter bis zur markanten „Baum-Allee“, wo der Wanderweg im Sommer abzweigt gegen den Waldgürtel unter den Grat hoch. Wir suchen uns hier den Weg – Spuren sind keine vorhanden; mal etwas abgeblasen die Weiden, dann in den Senken doch bereits einiges an verfrachtetem Schnee. Im Wald ist’s dann ein einfaches Gehen zum Grat hin; wenig westlich von P. 1188 erreichen wir diesen. Auch wenn nun die Wolkendecke den erst blauen Himmel mit einem leichten Grau überzogen hat, und einige wenige Schneeflocken zu tanzen beginnen:

ein hübscher winterlicher Gang steht uns nun über den stets begeisternden Grat bevor: mal im typischen, offenen Jurawald mit vielen Föhren, mal direkt der Abrisskante entlang – so ist es trotz nun sehr wolkenverhangenen Bedingungen und damit wenig Aussicht, ein freudiges Ankommen bei der Gipfelbank der Chamben – mit dem beachtlichen Tiefblick nach Hinteres Hofbergli.

 

Nach der relativ kurzen Mittagsrast schreiten wir weiter, im Auf und Ab, immer mehr oder weniger dem Abbruch entlang, mit unzähligen bemerkenswerten Ein- und Ausblicken. Gespannt sind wir bald einmal, wie sich heute die Schlüsselstelle präsentiert; hat es doch auf dem Grat überraschend viel Neu- und Altschnee darunter …

Zur Sicherheit hätte ich meine Grödeln dabei, doch auch mit der Schneeauflage ist der Ab- und der Wiederaufstieg entlang der abschüssigen Passage gut machbar. Beide sind, teilweise neu, mit Ketten gesichert – so lässt sich ein möglicherweise fatales Ausrutschen „korrigieren“ (etwas überrascht sind wir jedoch von der „Sicherung“ vor dem Ausstieg (die neue, gummigeschützte, Kette, ist um einen morschen Baumrest geschlungen – ein Jahr Lebensdauer würde ich diesem höchstens noch geben …)

Friedlich ist anschliessend der Gang in beinahe absoluter Stille über die Hochfläche zur offenen Beiz auf Stierenberg; hier treffen die ersten „Spaziergänger" von der Passhöhe des Balmberges ein.

 

Wir jedoch wandern wiederum alleine weiter direkt zur bewaldeten Anhöhe der Wanneflue hin. Unschwierig, doch schön v.a. dank der winterlichen Atmosphäre und der Ruhe, geniessen wir den Übergang über den bewaldeten Gipfel, und das, bei nun wieder zaghaft auftauchendem Blau am Himmel, Hinaustreten aufs offene Gelände vor dem Pass.

 

Wie am 5. Februar des vergangenen Jahres nehmen wir unmittelbar beim Waldrand die weglose Abkürzung hinunter – diesmal streben wir direkt dem Berghaus Wanneflue zu; hier rasten wir kurz – und ich hinterlasse Urs und Bauke, dem Organisator, den beiden Einladenden für das Treffen der Kili-Freunde vom ersten April-Wochenende, einen Gruss. (Heute geschlossen – wird dannzumal wohl einiges an Betrieb und Wiedersehensfreude herrschen …)

 

Wir steigen nun, zwar etwas alternativ, doch gleichermassen etwas anspruchsvoller, weglos im Tobel des Baches (unregelmässig hoher Schnee und verborgene Löcher erfordern etwas Konzentration) durch den Wald steil hinab auf die Weideflächen vor Längmatt.

Hier dürfen wir ein Schafherde auf dem nur noch leicht schneebedeckten Boden am Grasen beobachten; kommen mit dem seit knapp 40 Jahren auf der dort angesiedelten Alp resp. Wohngebäuden ins Gespräch – bevor wir auch heute weglos weiter absteigen.

Etwas ruppig, da nur noch wenig Schnee vorhanden, gestaltet sich der recht steile Abstieg – einige Stacheldraht-Zäune müssen wiederum überwunden werden – doch endlich, sehr zufrieden mit unserer heutigen Runde (es wird kaum das letzte Mal gewesen sein …) und glücklich treffen wir wieder in Glutzenberg ein. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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