eiskalter Winter, tiefblauer Himmel, strahlende Sonne - die Chamben sind angesagt!


Publiziert von Felix , 8. Februar 2012 um 22:09. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 5 Februar 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 675 m
Abstieg: 675 m
Strecke:Glutzenberg - Hoggenrain - Hinteres Hofbergli - P. 1188 - Chamben - Stierenberg - Wanneflue - Längmatt - Glutzenberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Herzogenbuchsee - Wangen an der Aare - Attiswil und Günsberg nach Glutzenberg
Kartennummer:1107

Unsere liebe Club-Freundin Rosmarie schloss sich dieser eindrücklichen Tour an – ebenso wie Monika und Adi; sie beide aus der unmittelbaren Umgebung unseres Tourenziels; wir hofften, all ihnen ein Erlebnis der besonderen Art mit der Chamben-Besteigung und –Überschreitung bieten zu können …

 

Bereits ist das Wetter bei bester Laune – der Nebel bedeckt das Mittelland, nicht jedoch die Jura-Höhenzüge, als wir nahe des Restaurants Glutzenberg zu unserer Tour starten. Wenige Meter entlang der Passtrasse und sogleich geht’s zum ersten Hof auf dessen Strässchen hoch und daran vorbei; völlig problemlos. Auch nach wenigen Metern, wo der gepfadete Wegteil aufhört, bereitet uns das nun schneebedeckte Terrain keine Mühe. Viel weniger Schnee als erwartet, erlaubt dies nun ein zügiges Gehen zum Waldrand hinauf – über uns prangen die namenlosen Flühe im Sonnenlicht; Balmfluechöpfli und Röti zeigen sich schön.

 

Eine recht gute Spur leitet uns durch den offenen, stimmungsvollen Wald, Hoggenrain, hinauf zu unserem ersten Zwischenhalt; nach einer kurzen Passage mit beachtlichem Tiefschnee erreichen wir das einladende Bergrestaurant Hofbärgli. Unseren Stundenhalt wollen wir, da das Haus heute geöffnet hat, hier geniessen – das Interieur, der Milchkaffee im Chacheli, ist sehr empfehlenswert.

Vor und nach dieser kurzen gemütlichen Einkehr bewundern wir die Sicht zum Grat der Chamben hoch; die die Felsaufschwünge zierenden Buchenwälder mit leichtem rot-braun Stich kontrastieren exzellent mit dem blauen Hintergrund. Und der Gang zu der markanten Baumreihe, welche zu diesem Wald und dem Grat heraufzieht, ist über dem gut begehbaren Schnee – mit kunstvollen Winderosionsformen ausgestattet – ein erfreulicher.

 

In den erwähnten Buchenwald eintretend, prägt dieser mit seinen schneebehangenen laublosen Ästen das Bild; den Grat erreichend, präsentiert sich nun – für einen langen, genussvollen Wegabschnitt - eine Märchenwald- und eine märchenhafte Stimmung, wie wir es selten zu Gesicht bekommen; aus unserem Fundus von Tourenerlebnissen haben wir heute, auf gerade dieser Tour für uns und unsere Freunde dies erhofft, ja beinahe erwartet … So folgt ein kaum beschreibbares Gratwandern zum Gipfelbänkli vom Chamben; wir sind den zwei, vielleicht drei, Schneeschuh-Wanderern dankbar, welche eine gute Spur gelegt haben – so können wir unsere Blicke beinahe uneingeschränkt der grandiosen Winterpracht zuwenden. Welche, wieviele, Kunstwerke zeigen sich uns auf unserer Wanderung dem Grat entlang im Tiefschnee; wie eindrücklich heben sich die von der Kälte konservierten Schneehöcker auf den Ästen der Bäume vor dem strahlend blauen Himmel ab - welche Gunst dürfen wir erleben beim Anblick und Durchschreiten dieser Wunderwelt!

Derart gelangen wir innert Kürze zum Gipfel, zum tief verschneiten Bänkli – und halten eine kurze Mittags-Steh-Rast (es bieten sich im tiefen Schnee keine adäquaten Sitzgelegenheiten dar).

 

Die wunderbaren Aussichten folgen sich Schlag auf Schlag während unseres Weiterwanderns; die „Schlüsselstelle“ „motiviert“ Monika – zielstrebig steuert sie sie an – und ist bereits meinem Blick entschwunden, als ich den seilgesicherten Abstieg nahe eines Abgrundes mit Adi erreiche – so bleibt Zeit für die Fotos …

 

Auch den Gegenanstieg meistern alle völlig problemlos – danach betreten wir die imposante Hochebene: die Baumgruppen stellen nun die seitliche Zierde dar, eindrücklich wirkt die Weite gegen Balmfluechöpfli und Röti hin. Uns alle beeindruckt diese Ebene unter dem tiefblauen Himmel – mit beinahe artifiziell wirkenden Einzelbäumen. Der sanfte Abstieg zur Beiz Niederwiler Stierenberg dürfte weitaus länger dauern – die Kälte macht uns bei strahlendem Sonnenschein wenig zu schaffen; ein weiterer der famosen Juchzer von Rosmarie verdeutlicht das Glücksgefühl, welches wir hier erleben …

 

Die gemütliche Kaffeerast auf der Sonnenterasse entlässt uns in eine kurzzeitig sehr frostig-windige Traverse hin zum Aufstieg zur Wanneflue. In den dortigen lichten Wald eintauchend, geniessen wir jedoch wiederum die ausblickreichen Abschnitte, und gelangen nach dem Gipfel ausgangs Wald wieder auf den Weg zum intensiv frequentierten Balmberg. Wir lassen diese mit dem Auto erreichbare Station jedoch rechts liegen und begeben uns auf einen spannenden weglosen Abschnitt: Gutes Kartenmaterial (die Vergrösserung 1:10'000 auf geomap [swisstopo]) erlaubt ein zielgerichtetes Absteigen auch durch steiles, waldiges und ruppiges Gelände – der weiche Tiefschnee erleichtert es zudem. So gelangen wir nach einem kurzen Gegenanstieg auf dem Fahrsträsschen zum bewohnten Hof Längmatt.

 

Hier geniessen wir an der Sonne, vor den Eiszapfen des Dachhängels, einen letzten Kurzimbiss, und steuern weiter, in derselben eher anspruchsvolleren Art, den letzten Steilhang an, bevor wir nach der Durchquerung eines Waldstückes, ebenfall weiter weglos, zum letzten flacheren Abschnitt oberhalb des Glutzenberges gelangen – hier wäre, einmal mehr, eine kleine Zange sinnvoll (die Stacheldrähte nerven …).

Nach letzten frohen Blicken auf die Flühe unterhalb und die Chamben, erreichen wir das Haus Glutzenberg, wo wir, inmitten vieler Tafelnder, unseren Abschiedstrunk genehmigen.

 

Das war toll mit euch – wir freuen uns weiter auf solch schöne Touren mit euch. 


Tourengänger: Ursula, Felix, Freudenjuz


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Kommentare (1)


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CarpeDiem hat gesagt:
Gesendet am 9. Februar 2012 um 18:31
F A N T A S T I S C H E Winterbilder....

Grüsse
Anne-Catherine


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