Chamben 1251.1 m.ü.M. - ein weiterer überraschender Jura-Höhepunkt


Publiziert von Felix , 4. Januar 2010 um 23:50. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 3 Januar 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Günsberg, Glutzenberg - Hoggenrain - Hint. Hofbergli - Chamben - Stierenberg - Wanneflue - Oberbalmberg - Siggernbach - Ruine Balm - Säget - Glutzenberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW oder Postauto (sehr wenig Kurse!) nach Günsberg, Glutzenberg
Kartennummer:1107

Und wieder liegt uns der Jura nahe; wie geniessen wir doch dessen Nähe und dessen Besonderheiten!
Diesmal ist es das "Verbindungsstück" zwischen Rüttelhorn und Balmfluechöpfli, welches uns herausfordert - und wiederum ist es Max Danz vom Jurasüdfuss, welchem wir diese Touren-Idee verdanken ...
Und wieder mal macht sich mein (und Kachelmanns) Optimismus bezahlt: bereits frühmorgens herrschen beinahe beste Verhältnisse, wie vorausgesagt im NW wolkenlos, zwar kalt, doch sichtig (die Ergänzung zum gestrigen Aussichtsbalkon auf dem Jura ohne Sicht ...). Den ganzen Tag über ist im Südwesten hinter den Alpen eine dunkle Front erkennbar - nur minimal schiebt sie sich vor; wir geniessen den Jahresbeginn mit einer weiteren tollen Tour!
Ab Glutzenberg folgen wir der neuen Wegführung am Hoggenrain Richtung Hinteres Hofbergli; noch auf der LK 2003 ist der steile Direktaufstieg eingezeichnet - die Wegbauer haben gutes Gespür fürs Gelände gezeigt: angenehm gewinnen wir die westliche Flanke der ersten Flühe unter dem Chamben zur geschlossenen Bergwirtschaft Hofbergli (Saisonschluss war am 8. November 09, Wiedereröffnung Ostern 2010). Hier begegnen wir dem ersten Tourengänger - er wird uns am Gipfelbänkli wieder einholen: sehr gut "zwäg", dieser ältere Herr ... Nach dem malerischen Aufstieg querfeldein, einige Spuren leiteten uns über das mit wenig Schnee bedeckten Gras zum Wald und dem Grat hin, erlebten wir wiederum, wie am Vortag, traumhafte Weg- und Waldabschnitte dem Kamm nach zum höchsten Punkte hin. Wie doch der Winter, die damit einhergehende Kälte und der Schnee die Bäume verzaubern kann! Und dann erst der Aussichtspunkt mit dem "Bänkli": welche Pracht: der Ort selbst - und die Aussicht, diesmal ohne Wenn und Aber ... 

Prächtige Jura-Kammwanderung zum Zweiten
Nach der Mittagsrast auf dem exponierten Gipfel (die Wand bricht einen Meter vor dem Bänkli senkrecht ab) ging's dann wieder äusserst hübsch weiter: die speziellen Eigenheiten der Juraketten faszinierten uns auch heute; die Kombination der Wald- und Gesteinsformationen im Jura ist einmalig. So genossen wir ein genussvolles Auf und Ab - bis zur "Schlüsselstelle": Ursula hat mich darauf gut vorbereitet: bei den winterlichen Verhältnissen ist Vorsicht geboten, geht es doch südseitig unaufhaltbar zu Tal; doch der Weg in die Klamm hinab und gegenseitig hinauf ist bestens ausgebaut. Und oben angekommen erwartet uns das typische Jura-Gelände: flach, von hübschen Baumgruppen flankiert, jetzt mit wenig Schnee überzogen. So schlendern wir gemütlich der Stierenegg entgegen - immer mehr Leute sind unterwegs; dort selbst ist der nahe Pass bei Oberbalmberg sehr präsent - zu Dutzenden pilgern die Ausflügler zur Stierenegg hoch, eine Viertelstunde nur braucht's ... (das Restaurant ist täglich geöffnet - und sehr gut frequentiert!).
Auch der Weiterweg, ein kurzer Anstieg bringt uns auf die überraschend  interessante Wanneflue, ist immer noch von zahlreichen Wanderern besucht, gefällt sehr; weniger jedoch die Massen in der Nähe des Passes: hier scheint halb Solothurn den Sonntagnachmittag zu verbringen; einen gut eingerichteten Eindruck hinterlässt aber der Seilpark auf der Passhöhe. (Die Nordseite der Strasse ist gesperrt.)

Auf der alten Balmbergstrasse, im 19. Jahrhundert zum Fahrsträsschen ausgebaut - heute zeitweise als Schlittelweg genutzt, geht's hinunter zum engen Durchgang, welcher die Siggern durch die Jurawände gegraben hat, zur

Ruine Balm
Die Freiherren von Balm haben diese Burg in der Mitte des 11. Jahrhunderts errichtet; deren Überreste beeindrucken uns noch heute! Unmittelbar an die senkrecht aufragenden Wände gebaut, repräsentiert sie eher ein anspruchsloses Leben im Frühmittelalter als ein Schlossherrendasein zu feudaleren Zeiten ... (ein Führer rät Schulklassen von der Begehung ab: zu steil und ausgesetzt sei der Anstieg zur Ruine ...)

Wir konnten einen vorbehaltlos genussvollen Tag "einziehen" - umso mehr: als wir doch ursprünglich ins Diemtigtal gehen wollten. Verschiedene Gründe hielten uns davon ab ...; den Opfern der Lawinen, v.a. deren Angehörigen, den Helfern, von denen auch einige verunglückten, gilt unsere Anteilnahme.

Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: Winterwanderungen


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