Fliegerschiessen Axalp 2007


Publiziert von lainari , 19. Dezember 2012 um 20:42.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:11 Oktober 2007
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Postauto bis Axalp
Kartennummer:1:50.000, Blatt 254T Interlaken

Ein Traumtag
 
Heute war ich früh am Morgen aufgebrochen, um über den Sustenpass ins Berner Oberland zu fahren. Erstmals wollte ich das Axalp-Fliegerschiessen besuchen, von dem ich schon viel gehört hatte. Das Wetter liess sich gut an. Bei Innertkirchen folgte der Schock, das ganze Tal der Aare war nebelgefüllt. Ich passierte den Kontrollpunkt am Talboden und erkundigte mich nach der Durchführung. Der Posten gab Entwarnung - oben scheine die Sonne. Ausgerüstet mit der Parkkarte konnte ich nun hinauffahren. Unterwegs stockte der Verkehr auf der schmalen Strasse und wurde schliesslich von entgegenkommenden Motorradpolizisten gestoppt. Ein Konvoi Postautos kam talwärts entgegen, zum Glück war ich auf einer Ausweichstelle zum Halten gekommen. Andere Lenker hatten grosse Probleme den erforderlichen Platz zu schaffen. Weiter ging es. Die Parkmöglichkeiten lagen bereits weit von der Axalp entfernt in einer Mulde im Wald. Auf der Zufahrt in Form eines geschotterten Flurweges sassen einige breitbereifte und tiefergelegte Stadtkarossen mit dem Unterboden auf quer verlaufenden Entwässerungsrinnen auf. Man tanzte aufgeregt herum und wollte die Autos fast weitertragen. Endlich angekommen, nahm ich die Ausrüstung auf und lief auf einem von Holzskulpturen gesäumten Pfad hinüber zur Axalp. An der grossen Schlange Wartender am Sessellift vorbei, ging ich über Chüemad bergwärts. Später, an einer mit Fangnetzen abgesicherten Schlüsselstelle am Berg, musste ich ca. 15 Minuten warten. Das Gehen war etwas heikel, da der aufgewühlte, feuchte und nachts überfrorene Boden langsam wieder auftaute. Dennoch sicher erreichte ich die Zuschauerzone Brau auf dem Axalperberg. Im Verlauf füllten sich die Besucherflächen. Zwischenzeitlich machte ich Picknick, um die Wartezeit bis zum Beginn ein wenig zu überbrücken.
 
Im Minutentakt brachten Transporthubschrauber Aérospatiale AS.332M-1 (TH 89) „Super Puma“ VIP-Gäste auf den Berg. Dabei tauchten sie immer unvermittelt aus dem nebelgefüllten Tal auf, ein herrlicher Anblick. Hier musste ich spontan an Stephan Eichers „Campari Soda“ denken, die zum Tag passende Fliegerhymne. Pünktlich Vierzehnhundert tauchte ein „Super Puma“ auf und eröffnete die Vorführung mit dem Ausstoss seiner Täuschkörper. Nun schlossen sich Hubschrauberflüge und der Absprung von Fallschirmspringern an. Dann wurde es laut - Northrop F-5 E „Tiger II“ waren im Anflug. Ich hatte an vieles gedacht - nur nicht an Ohrstöpsel! In bester MacGuyver-Manier bastelte ich welche aus einem Papiertaschentuch. Noch bevor der Geschossknall der Bordkanonen der „Tiger“ das Ohr erreichte, waren die Einschläge der Projektile an den Bodenzielen zu beobachten. Die „Tiger“ wurden im Verlauf durch Boeing F/A-18 „Hornet“ abgelöst. Damit war das eigentliche Fliegerschiessen beendet. Jetzt war eine Solovorführung einer F/A-18 zu sehen. Bei einigen Flugmanövern waren die physikalischen Bedingungen eines Fluges nicht mehr erfüllt. Die Maschine wurde wie eine Rakete nur durch ein günstiges Schub-Masse-Verhältnis in der Luft gehalten. Kaum das die Zuschauer durchgeatmet hatten, erschien die „Patrouille Suisse“ am Himmel. Sie zeigte Formationsflüge und die Vorführungen zweier Solisten. Dabei befanden sich die Flugzeuge teilweise auf Augenhöhe, so etwas erlebt man auf keiner anderen Flugschau! Kurz vor dem Schluss flog einer der Solisten in Rückenlage mit ca. 20 m Überflughöhe über meinen Zuschauerbereich und verschwand talwärts, einige Leute zogen reflexartig die Köpfe ein. Der Abgasstrahl war fast wie ein riesiger Föhn, nur für eine Dauerwelle war die Zeit zu kurz…
 
Die Veranstaltung ging zu Ende und die Besucherschar brach auf. Ich nahm die Wartezeit an der Engstelle in Kauf und stieg direkt nach Chüemad ab. Dort stiessen die anderen Talgänger aus dem Lütschental dazu. Im Gedränge gelangte ich hinunter zur Axalp. Über den Skulpturenpfad lief ich zum Parkplatz auf die Waldlichtung hinüber. Auf dem Flurweg schob sich die Autokarawane talwärts und musste sich mit dem abfliessenden Verkehr von der Axalp vereinigen. Schleppend rollte ich hinunter ins Tal der Aare. Dann fuhr ich über den Sustenpass zum Hotel zurück.
 
Mittlerweile hat sich das Parkregime geändert. Neu parkt man am Talboden und fährt nach Zahlung einer deutlich höheren Gebühr wie einst mit dem Postauto zur Axalp hinauf, von dort aus geht es wie gehabt zu Fuß hinauf oder mit dem Sessellift zur Windegg (lange Wartezeit). 

Tourengänger: lainari


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