Piz Riein (2752m) + Nollen (2384m)


Publiziert von Schneemann , 22. Oktober 2012 um 00:05.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum:21 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Signina   CH-GR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo tenna
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo tenna

Motivation:
Irgendwie wollte ich heute nochmal hoch hinaus und ein wenig Schnee spühren und Sonne tanken. Daher fiel die Tourenwahl auf den hohen Piz Fess im Safiental. Auch weil ich Graubünden noch wenig kenne und die Bündner einfach den schönsten Dialekt haben;) Start in Tenna, einem fast schon unglaublich idyllischem Dörfchen hoch oben auf einer Sonnenterrasse (es hat dort sogar den einzigen Solar-Skilift der Welt?!). Mit dem ÖV recht gut erreichbar, wenn auch der letzte Bus schon um halb sechs fährt. Viel Wandervolk gibts übrigens nicht, Tenna scheint mehr Töff-Fahrer anzuziehen...

Tour:
Gestartet also bei Tenna, bereits an der Waldgrenze und mit schöner Aussicht. Der Weg Richtung Piz Fess ist gleich zu Beginn angeschrieben (4h) und nicht zu verpassen. Man geht konstant bergauf und quert ständig steile Grashänge. Die Aussicht wechselt allerdings nur wenig und der Aufstieg ist zwischendurch etwas monoton. Nach einiger Zeit erreicht man schliesslich die kleine Tällihütte - die laut Gekritzel am Wegweiser wohl nichtmehr bewirtschaftet wird.

Von hier an ging nun der Schnee los. Erst harmlos dann aber schnell eine geschlossene Schneedecke von bis zu einem halben Meter. Da der Weg wohl selten begangen wird war auch nicht gespurt - daher war viel Arbeit zu leisten und ausserdem hatte ich grosse Probleme bei der Wegfindung. Man kann eigentlich nur raten und hin und wieder mal frohlocken wenn eine Markierung an einem hohen Felsen erscheint. Ohne Schneeschuhe und bei meinem Schneckentempo wurde mir aber schnell klar dass der Piz Fess nicht drinn ist. Als Ausweichsgipfel wählte ich den kaum niedrigeren Piz Riein, der aber sonnenbescheint ist und daher weniger Schneeauflage hatte. Ich stieg wild und stellenweise sehr steil auf, bis kurz vorm Gipfel, wo es mir mit steilem Schnee zu heikel wurde (T4).

Als zweites Ziel hatte ich mir den Grat "Nollen - Schlüechtli" vorgenommen, der bereits von Delta hier *Schlüechtli - Nollen beschrieben wurde (in umgekehrter Richtung). Von der Tällihütte stieg ich dann wild in leichter Graskletterei bis zum Grat auf und erreichte schnell den Nollen. Beim Abstieg dem Grat entlang wurde es allerdings wieder heikel, da der Weiterweg auf der schneefreien Seite sehr felsig und steil war - wohl nicht für mich machbar. Die Schneeseite des Grats war mir dagegen nicht geheuer - nasser Rutschschnee auf steilem Gras. Ich entschied mich daher direkt vom Nollen nach Tenna abzusteigen. Das war allerdings ein Fehler wie sich rausstellte. Der Abstieg durch ein gerölliges Couloir war enorm steil und brutal rutschig. Mehrmals hab ich Steinlawinen ausgelöst die mich fast mitgerissen haben. Diese Variante ist nicht zur Nachahmung empfohlen, schon gar nicht bei Schnee und Nässe. Wenn man es bewerten will vlt. ein T5.

Fazit:
Eine landschaftlich reizvolle Tour die schon mit Aussicht beginnt aber zu Beginn vielleicht etwas monoton ist. Es waren auch sehr wenige Leute unterwegs, ab der Tällihütte fast niemand mehr. Obwohl keine meiner Planungen geklappt hat, war es dennoch insgesamt spassig. Die derzeitigen Schneemengen sind allerdings viel grösser als gedacht und ohne Schneeschuhe kommt man ziemlich schnell an die Grenzen. Zwei Schneeschuhgänger waren dann tatsächlich auch schon unterwegs und hatten nur Mitleidsblicke für mich übrig ;)

PS1:
In der Schwierigkeitsbewertung hab ich den Abstieg durchs Couloir nicht einberechnet, weil das nicht nachahmenswert ist.

PS2:
Eigentlich hatte ich mir auch überlegt die Tour vlt. mal als Ski-Tour zu machen, aber das lass ich lieber sein - mir scheint die Route recht lawinengefährdet  zu sein.

Tourengänger: Schneemann


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