Schnee am Geschinerstock - Nur P.2766m

Eigentlich war alles auf das Val Heremence programmiert. Nach dem Lötschberg, in Gampel, kann man das Rhonetal in beide Richtungen gut einsehen und genau in der Gegenrichtung schien das Wetter deutlich besser.
So geschah es, dass eine Wanderung am anderen Ende des Wallis ihren Anfang nahm.
Im Geschinen (Goms) konnte der Geschinerstock als mögliches Ziel ausgemacht werden.
Nach den Schneefällen unter der Woche waren die Südhänge natürlich erste Wahl. Eine ausgeprägte Rippe führt topografisch genau ans Ziel. Leider sieht die Wanderrealität etwas anders aus. Das steile Gelände zwingt den Weg zu jähem Zickzack. Es müssen ordentlich Kilometer zurückgelegt werden.
Zunächst ging es durch wunderschönen Bärgwald, der sein schönes Herbstkleid angelegt hat. Der Wald wird bei 1900m immer dünner und kurz darauf geht es in offenen Wiesengelände weiter zu den Geschinergalen. Vorbei an Lawinenverbauungen und einem Stahlerloch bildet sich ab 2400m ein breiter Grat, dem weiter zu folgen ist. Erste Schneefelder galt es zu passieren. Ein steilerer Aufschwung zu P.2691 bietet erste kleinere Blockhalden. Mehrheitlich ist es aber noch grasig. Nach Erreichen der Kuppe lag durchgängig Schnee. Beim weiteren Aufstieg zu P.2766m liess der Schnee eine schmale Gratpassage spannend werden. Ab 2700m befindet man sich endgültig im Geröll. Die geringe Schneehöhe von 20-30cm erlaubte ein Balancieren von Stein zu Stein.
Am P.2766m ist dann klar, dass der Weg zum Geschinerstock noch relativ weit ist und das Geläuf definitiv unangenehm sein dürfte. Geröll und gröbere Blöcke waren nun stärker eingescheit. Eine viel zu zeitintensive Angelegenheit. Da es bereits 16 Uhr war, konnte die Entscheidung nur Rückzug bedeuten. Auf dem gleichen Weg zürück nach Geschinen. Es war dann tatsächlich schon dunkel, als das kleine Gomser Bergdorf erreicht war.