Weltuntergang turbowegschlafen oder Hollywood ob Dagmarsellen
|
||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
... meine Bahnfahrten ins Tessin und Wanderungen bzw. Erkundungen sind nicht etwa prinzipiell eingeschlafen, sie sind zurzeit der Romandie gewichen, die ich reisezeitmässig einfacher und „schneller“ erreiche, zudem „muss“ ich nicht schon um 4 Uhr auf! Ich gestehe: ich bin etwas bequem geworden, auch 1200 HM bewältige ich durchaus, aber nur mit der Peitsche!
... ich setzte mich mit Abfahrt um 10.04 in den IR mit Ziel Biasca. In gewohnter Manier mit viel Zeitungen im Gepäck bzw. in der Plastiktüte. Auch einer Gewohnheit folgend, erstand ich mir ausreichend Knabberspässe im COOP (der Coop Pronto befindet sich auf der Passarelle...) am Bahnhof in Basel, schlenderte hinüber zum Gleis 6, freute mich sichtlich wie ein Kind als ich einen renovierten Einheitswagen IV gewahrte, dessen Abschnittsteil die SBB-Logo-Plexiglasscheibe an der Decke zierte, die ich nun sogar bei der SBB bestellte...(noch nicht eingetroffen)!
... die Schweiz befand sich an diesem Morgen in vorwinterlicher Stimmung: über dem Mittelland lag eine vornehmlich graue Suppe, am Gotthard schneite es das erste Mal im Oktober 2012. Im Zugsabteil sassen nur ganz wenige Reisende – wie ich es gerne mag, begleitete mich betonte Ruhe, ohne Ruheabteil. Das ist ein Segen.
... zwischen Olten und Sempach fiel mir in Fahrtrichtung Süden auf, dass bei Dagmarsellen ein Schriftzug an einem Hügel prangte, den ich dort noch nie gesehen habe: HOLLYWOOD. Der wird nach dem Anlass wahrscheinlich verschwinden (müssen). Sache git’s, würde der Basler Bebbi sagen. Der Zug brauste durch eine Regenwand. Auch in Fahrtrichtung Süden fiel mir die Seeoberfläche des Sempachersees auf, den ich leicht gekräuselt vorfand, aber nicht das regte meine Aufmerksamkeit an: die vielen Krähenvögel in der Uferzone waren es. Und Schwärme von kleineren Vögeln.
... in Luzern halten die Züge ins und vom Tessin 13 Minuten im Bahnhof – sowohl der IR wie eben auch der ICN. Es reicht also den Reisenden sich im Migros und/oder bei Bachmann (Luzern) am Gleis 3 oder unten im Sous-sol etwas Verpflegung bzw. Flüssiges zu kaufen und zurückzueilen zum wartenden Zug. Ich habe schon vor einiger Zeit mal nachgefragt, warum dem so ist, denn beinahe eine Viertelstunde Aufenthalt ist auch für die Schweiz ungewöhnlich. Vielleicht weiss es unser Bahnexperte
ABoehlen?
... ganz anders in Arth-Goldau, da entstehen Wartezeiten aufgrund verspäteter Ankünfte/Anschlüsse der Züge aus Zürich, allerdings in zunehmendem Masse. Sind 15 Minuten vergangen, wird oft der IR weiter-geschickt, gut so, denn im Gegensatz zum ICN, hält der IR zwischen Arth-Goldau und Bellinzona immer-hin an acht Stationen, wo eben auch Anschlüsse zu gewärtigen sind. Die anstehende Bergstrecke nach Erstfeld ist Grund die Zeitungen beiseite zu legen und sich einen „freien“ Sitz- und Fensterplatz zu „ergattern“ – auch nach über 300 Fahrten und wahrscheinlich sogar noch mehr, ist die Faszination Gotthard ungebrochen.
Weniger die Kirche in Wassen als das technische Wunderwerk Eisenbahn am Gotthard. Das wird nach 2016 sich nur marginal ändern. Ich habe zurzeit jedenfalls nicht vor, mich dem Tunnel auszusetzen, noch nicht!
... in Göschenen schneit es grosse nasse Flocken – aus dem Zugsfenster entstehen einige Bilder. Dann verschlingt der Tunnel den IR, dessen Durchfahrt 13 Minuten dauert! Der Deutschschweizer im Zug unterwegs, harrt dem Augenblick, wo der Zug aus dem Tunnel ans Freie gelangt – ist die Sonne zu sehen und der Himmel blau, entfährt ihm in der Regel ein Freudenjuchzer, bei Regen gibt es aber auch Zeitgenossen, die sich darüber freuen, mir geht es zuweilen auch so.
... statt den Zug zu verlassen, verbleibe ich im IR, der zurzeit zwischen Airolo und Ambri aufgrund von Bauarbeiten an der Trasse behutsam und langsam durchgeleitet wird, oft sind Geleisewechsel nötig. Wenn sowohl im Norden wie im Süden gleichermassen das Grau vorherrscht, ist die Wetterlage durchaus ein Thema, insbesondere für die Touristikbranche dort wohl ein eher negativer Umstand.
... auch Faido lasse ich links liegen, noch eine weitere Passage auf der Gotthardstrecke verbleibend: die Biaschina mit ihrem Doppelkehrtunnel. In Biasca verlasse ich den IR, um nur eine knappe halbe Stunde später den nordwärts gehenden wieder zu besteigen. Weder einen Espresso noch Süsses lasse ich zu, hingegen inspiziere ich den eher tristen, dem Verfall und der Vergänglichkeit zugefallenen Bahnhof, der aber nicht unbedeutend ist für die SBB, denn dort befinden sich Werkstätten für den Bahnbetrieb. Das wird auch nach 2016 so bleiben.
... auf dem Weg nach Norden krame ich die noch nicht zu Ende gelesene Zeitungsflut hervor, achte etwas weniger auf die Landschaft draussen und ertappe mich, kurz geschlafen, eben mir einen Turboschlaf gegönnt zu haben! Gegen das Einnicken im Zug spricht ja nur ein einziger Tatbestand, ggf. Langfingern in die Fänge zu geraten und Opfer zu werden eines Raubüberfalles (Barschaft weg), was die SBB in einem Communique unlängst bestätigte...dass dies vornehmlich auf den InterCityNeigezügen (ICN)-Strecken Genf/Lausanne - St. Gallen der Fall sei. Bedenklicher ist ein Turboschlaf, wenn dieser Fall wie hier zutreffe und natürlich grundsätzlich beim Fahren im Auto.
... in Göschenen schneit es nach wie vor. Und das Grau ist auch nicht weniger geworden. Hingegen macht sich eine gewisse Müdigkeit und Zufriedenheit breit in meinem Kopf, und erneut nicke ich ein: so entgeht man Szenarien wie dem Weltuntergang wie hier kolportiert oder erfährt Süssigkeiten in Form von Träumen, die nicht den Status Alptraum haben.
... ich empfehle allen Bahnenthusiasten hier auf hikr. sich hin und wieder der Gotthardbahn anzuvertrauen, um Turbozuschlafen und Weltuntergängen auszuweichen. Noch vor 2016!
... ich setzte mich mit Abfahrt um 10.04 in den IR mit Ziel Biasca. In gewohnter Manier mit viel Zeitungen im Gepäck bzw. in der Plastiktüte. Auch einer Gewohnheit folgend, erstand ich mir ausreichend Knabberspässe im COOP (der Coop Pronto befindet sich auf der Passarelle...) am Bahnhof in Basel, schlenderte hinüber zum Gleis 6, freute mich sichtlich wie ein Kind als ich einen renovierten Einheitswagen IV gewahrte, dessen Abschnittsteil die SBB-Logo-Plexiglasscheibe an der Decke zierte, die ich nun sogar bei der SBB bestellte...(noch nicht eingetroffen)!
... die Schweiz befand sich an diesem Morgen in vorwinterlicher Stimmung: über dem Mittelland lag eine vornehmlich graue Suppe, am Gotthard schneite es das erste Mal im Oktober 2012. Im Zugsabteil sassen nur ganz wenige Reisende – wie ich es gerne mag, begleitete mich betonte Ruhe, ohne Ruheabteil. Das ist ein Segen.
... zwischen Olten und Sempach fiel mir in Fahrtrichtung Süden auf, dass bei Dagmarsellen ein Schriftzug an einem Hügel prangte, den ich dort noch nie gesehen habe: HOLLYWOOD. Der wird nach dem Anlass wahrscheinlich verschwinden (müssen). Sache git’s, würde der Basler Bebbi sagen. Der Zug brauste durch eine Regenwand. Auch in Fahrtrichtung Süden fiel mir die Seeoberfläche des Sempachersees auf, den ich leicht gekräuselt vorfand, aber nicht das regte meine Aufmerksamkeit an: die vielen Krähenvögel in der Uferzone waren es. Und Schwärme von kleineren Vögeln.
... in Luzern halten die Züge ins und vom Tessin 13 Minuten im Bahnhof – sowohl der IR wie eben auch der ICN. Es reicht also den Reisenden sich im Migros und/oder bei Bachmann (Luzern) am Gleis 3 oder unten im Sous-sol etwas Verpflegung bzw. Flüssiges zu kaufen und zurückzueilen zum wartenden Zug. Ich habe schon vor einiger Zeit mal nachgefragt, warum dem so ist, denn beinahe eine Viertelstunde Aufenthalt ist auch für die Schweiz ungewöhnlich. Vielleicht weiss es unser Bahnexperte

... ganz anders in Arth-Goldau, da entstehen Wartezeiten aufgrund verspäteter Ankünfte/Anschlüsse der Züge aus Zürich, allerdings in zunehmendem Masse. Sind 15 Minuten vergangen, wird oft der IR weiter-geschickt, gut so, denn im Gegensatz zum ICN, hält der IR zwischen Arth-Goldau und Bellinzona immer-hin an acht Stationen, wo eben auch Anschlüsse zu gewärtigen sind. Die anstehende Bergstrecke nach Erstfeld ist Grund die Zeitungen beiseite zu legen und sich einen „freien“ Sitz- und Fensterplatz zu „ergattern“ – auch nach über 300 Fahrten und wahrscheinlich sogar noch mehr, ist die Faszination Gotthard ungebrochen.
Weniger die Kirche in Wassen als das technische Wunderwerk Eisenbahn am Gotthard. Das wird nach 2016 sich nur marginal ändern. Ich habe zurzeit jedenfalls nicht vor, mich dem Tunnel auszusetzen, noch nicht!
... in Göschenen schneit es grosse nasse Flocken – aus dem Zugsfenster entstehen einige Bilder. Dann verschlingt der Tunnel den IR, dessen Durchfahrt 13 Minuten dauert! Der Deutschschweizer im Zug unterwegs, harrt dem Augenblick, wo der Zug aus dem Tunnel ans Freie gelangt – ist die Sonne zu sehen und der Himmel blau, entfährt ihm in der Regel ein Freudenjuchzer, bei Regen gibt es aber auch Zeitgenossen, die sich darüber freuen, mir geht es zuweilen auch so.
... statt den Zug zu verlassen, verbleibe ich im IR, der zurzeit zwischen Airolo und Ambri aufgrund von Bauarbeiten an der Trasse behutsam und langsam durchgeleitet wird, oft sind Geleisewechsel nötig. Wenn sowohl im Norden wie im Süden gleichermassen das Grau vorherrscht, ist die Wetterlage durchaus ein Thema, insbesondere für die Touristikbranche dort wohl ein eher negativer Umstand.
... auch Faido lasse ich links liegen, noch eine weitere Passage auf der Gotthardstrecke verbleibend: die Biaschina mit ihrem Doppelkehrtunnel. In Biasca verlasse ich den IR, um nur eine knappe halbe Stunde später den nordwärts gehenden wieder zu besteigen. Weder einen Espresso noch Süsses lasse ich zu, hingegen inspiziere ich den eher tristen, dem Verfall und der Vergänglichkeit zugefallenen Bahnhof, der aber nicht unbedeutend ist für die SBB, denn dort befinden sich Werkstätten für den Bahnbetrieb. Das wird auch nach 2016 so bleiben.
... auf dem Weg nach Norden krame ich die noch nicht zu Ende gelesene Zeitungsflut hervor, achte etwas weniger auf die Landschaft draussen und ertappe mich, kurz geschlafen, eben mir einen Turboschlaf gegönnt zu haben! Gegen das Einnicken im Zug spricht ja nur ein einziger Tatbestand, ggf. Langfingern in die Fänge zu geraten und Opfer zu werden eines Raubüberfalles (Barschaft weg), was die SBB in einem Communique unlängst bestätigte...dass dies vornehmlich auf den InterCityNeigezügen (ICN)-Strecken Genf/Lausanne - St. Gallen der Fall sei. Bedenklicher ist ein Turboschlaf, wenn dieser Fall wie hier zutreffe und natürlich grundsätzlich beim Fahren im Auto.
... in Göschenen schneit es nach wie vor. Und das Grau ist auch nicht weniger geworden. Hingegen macht sich eine gewisse Müdigkeit und Zufriedenheit breit in meinem Kopf, und erneut nicke ich ein: so entgeht man Szenarien wie dem Weltuntergang wie hier kolportiert oder erfährt Süssigkeiten in Form von Träumen, die nicht den Status Alptraum haben.
... ich empfehle allen Bahnenthusiasten hier auf hikr. sich hin und wieder der Gotthardbahn anzuvertrauen, um Turbozuschlafen und Weltuntergängen auszuweichen. Noch vor 2016!
Tourengänger:
Henrik

Communities: Die Gotthardbahn
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (6)