Rienzenstock, du sture Bock!


Publiziert von Voralpenschnüffler , 29. März 2019 um 18:17.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:29 März 2019
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 2050 m

Hättest doch mal dein Couloir mit perfektem Trittschnee ausstatten können, damit sich mal einer mehr in dein einsames Gipfelbuch hätte eintragen können! Doch auch ohne Stocksieg eine prächtige Tour, denn die Verhältnisse im Riental dürften nicht alle Jahre je so gut sein: Sulz al dente, und alte Lawinen vom Januar, die das Tal schön bis unten füllen, heute aber schön geglättet sind. Eine eindrückliche Abfahrt!

Den Anstoss gab dieser Bericht (besten Dank!), nachdem wir vor ein paar Jahren nicht dem Talgrund folgen konnten, sondern gegen Norden ausweichen mussten. Heute nun präsentierte sich ebendieser Talgrund von oben bis unten fahrbar, zumeist in perfektem Sulz, nur kurze Engstellen zum Abrutschen, und unten dann etwas viel Holz und auch einige Steine auf dem geglätteten Lawinenschnee (ohne den ginge es aber gar nicht, Bach und Stufen müssen von Lawinenschnee gedeckt sein, was dieses Jahr die grossen Januarlawinen leisteten).

Zunächst aber noch der Aufstieg: Von der Rientallücke kurze Abfahrt, leider gedeckelt, und dann Traverse unter Pt. 2577 durch und Wiederaufstieg bis zum Skidepot am Coulianfang, unter schönem Felspfeiler auf genau 2700m. Schon um 11 war da der Schnee al dente, trotz leichter Westexpo..., da kam für den angedachten Gipfelsturm (mit vielen Fragezeichen schon von Beginn an: Couli, Gipfelgrat T5 / II in Skischuhen, Zeit...) schon mal etwas Zeitdruck auf... Steigeisen an und in zunächst tiefem Schnee empor; auf 2800 dann plötzlich glasig hart..., nichts für mich mit alten Steigeisen und nur 1 Pickel...

Rückzug und sofort Umstieg auf Ski, um den absolut perfekten Sulz in vollen Zügen geniessen zu können, bis 1600m bei der unteren Engstelle, mehr als 1000Hm; dort dann abrutschen und danach etwas grüebeliger, aber nirgends unangenehm. Schnee bis zum Schluss, und diesmal gelang mir sogar auch eine kürzere Route zum Bahnhof Göschenen: Steil auf die Andermatt-Strasse, genau dort, wo diese aus dem Tunnel kommt, und dann nach Norden, bis vor den Kreisel, ausholen. So erspart man sich die Wanderung in die Schöllenen... 

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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Kommentare (5)


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Alpin_Rise hat gesagt: Rien(z) ne va tout...
Gesendet am 29. März 2019 um 18:48
... à fait une belle course, auch ohne Gipfel. Ein guter Riecher für die reizvolle Tour und die perfekten Verhältnisse genutzt.
Der Schnee erspart auch den Blick in die wüste Rientalalp.

G, Rise

PS: war grad am Titeldichten, als ich deinen las, kannst du bestimmt leicht verorten: "Bei Fuss, Geiss: Hüt ins Biwak, morn zum Horn"



Voralpenschnüffler hat gesagt: RE:Rien(z) ne va tout...
Gesendet am 29. März 2019 um 19:13
Ah, das Geisshorn - Erinnerungen an meine JO-Zeit, mit Biwaks im Driesthüttli...
Dein poetischer Titel würde sich vor einem Bericht noch viiiel besser machen;-)! Wie hast du das übrigens eintägig geschafft?

Lg, R

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Rien(z) ne va tout...
Gesendet am 1. April 2019 um 07:55
Vielleicht zum Titel den Bericht - allerdings mag das zehnplätzige Biwäkli keinen grossen Ansturm zu bewältigen.
ÖV ab Bern ist um 8 auf der Bettmer/Riederalp - sonfern niemand den Zug verpasst... So ist unserens kurz nach Mittag beim Biwak realistisch und bei normalen Verhältnissen safe.

Driesthüttli ist interessant, aber unsicher ob offen?

G, Rise

Voralpenschnüffler hat gesagt: RE:Rien(z) ne va tout...
Gesendet am 1. April 2019 um 14:42
Ah, in dem Fall doch zweitägig, mit übernachtung im Fusshornbiwak!
Driest war anno dazumal (vor 25 Jahren) offen, aber tw. schmutzig... Heute soll es nur für Naterser Schäfer erlaubt sein, so Zaza...

lg, R

Zaza hat gesagt: Lieber Dichterfürst!
Gesendet am 30. März 2019 um 07:15
Du bist undankbar: Bei 1000 hm Traumsulz wäre passender gewesen „non, je ne regrette rien“ ;-)

Lg zaza


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