Brüggler Sylvesterroute - die Ferienstimmung siegte

Nach fünf Tagen voll vorgenommen Faulenzerferien in einem Wellnesshotel in Österreich (darum auch keine Berichte) wollten wir den schönen Tag nützen und am Brüggler die Sylvesterroute klettern. Das Aufstehen am Morgen verlief bei mir bereits etwas harzig (an faulenzen könnte man sich doch auch gewöhnen) und beim aussteigen am Parkplatz war die gewohnte Unternehmungslust immer noch nicht so recht vorhanden. Aber was noch nicht ist kann ja noch werden. Also marschierten wir los über die Alpstrasse bis Stattboden und weiter über den Wanderweg zum Einstieg der Sylvesterroute. Da machte sich bereits eine Seilschaft parat. So konnten wir uns noch in aller Ruhe etwas stärken und die Sonne geniessen. Bald war der Start frei und ich stieg auch los. Die erste Seillänge ging ganz flott und ich beschloss, gleich weiter bis zum zweiten Stand zu klettern, da das 50m Seil reicht, wie ich bei der vorgestiegenen Seilschaft bemerkt habe. Beim weiteren Hochsteigen begann dann aber das grosse Zehengelenk zu schmerzen und einfach scheinende Stellen wurden plötzlich mühsam. Als ich dann unter dem zweiten Stand warten musste, da er noch bestzt war, begannen die Zweifel zu nagen. Irgendwie zuwenig Angriffslust, der Zehen schmerzt, noch kein viertel geschafft und oben wirds noch schwieriger. Aufgeben bei diesem schönen Wetter, zurücksteigen, was ich noch nie gemacht habe. Nach einigem hin und her obsiegte die Vorsicht in mir und ich begann abzuklettern. Es ging überraschend gut und nach Sichtkontakt mit Rösly erklärte ich ihr die Sachlage. Vor dem letzten Drittel musste ich warten, da ein Kletterer in der Route nebenan abseilte. Ich fragte, ob ich sein Doppelseil ebenfals für meinen Restabstieg benützen dürfte, was er sofort zusagte. So ergab sich noch eine kurze, gefreute Abseilgelegenheit. Rösly meinte, geniessen wir einfach die Sonne und fahren anstatt via Autobahn durchs Klöntal und Pragelpass (Achtung Samstag und Sonntag gesperrt) nach Hause. Natürlich nutzten wir unterwegs die Gelegenheit, auf einer sonnigen Gartenterasse noch ein feines Dessert zu geniessen. So kamen wir zu Hause zwar ohne Gipfelerlebnis, aber trotzdem zufrieden an.