Kraftwerk von Fajãl


Publiziert von Aemmitauer , 30. September 2012 um 09:42. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Portugal » Madeira
Tour Datum:23 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: P 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW, keinerlei Anbindung an den ÖV.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW

Unbewusst starten wir heute zu einer der schönsten Touren der zwei Wochen auf Madeira.
Mit dem PW gilt es zuerst den Poiso Pass zu überqueren und in den Norden der Insel zu gelangen.
Kurz nach dem Tourismusmagneten "Ribeiro Frio" biegen wir bei der Ortschaft Fajã do Cedro Gordo links über eine Schotterpiste in Richtung des Wasserkraftwerkes von Fajã da Nogueira ab. Der Weg führt rund 4 Kilometer in die Berge.

Beim Kraftwerk lassen wir den Wagen stehen und gehen auf einer guten Fahrstrasse den Hang hoch. Unterwegs stehen die wohl imposantesten Lorbeerbäume der Insel (Montado do Sabugal), geschätzte 6-700 Jahre alt und entsprechend mächtig. Kurz nach den Bäumen erreichen wir die Levada do  Pico Ruivo, welcher wir gegen die Fliessrichtung folgen. Dieser Weg ist so breit, dass er auch von kleineren Fahrzeugen befahren werden könnte. Nach einem längeren Tunnel stehen wir vor einer Brücke. Dahinter verschwindet die Levada im Pico Ruivo Tunnel, welchen wir vor ein paar Tagen von der anderen Seite betrachtet haben.

Vor dem Tunnel zieht sich der natürliche Flusslauf etwas in die Schlucht hinein. Wir folgen dem Fluss ein paar Meter und stehen plötzlich vor dem wohl schönsten Platz der ganzen Insel. Das Wasser stürtzt über einige kleinere Wasserfälle in ein Becken mit glasklarem Wasser, welches wir zu einem Bade nützen. Die Wassertemperatur erinnert eher an die Emme im Kemmeriboden, als an eine Insel vor Afrika, aber es erfrischt ungemein.

Erfrischt und gestärkt geht es wieder retour bis zum Ausgangspunkt oberhalb des Lorbeerwaldes. Nun folgen wir  der Levada in Fliessrichtung weiter nach Südosten. Dass die Levada nicht ins touristische Inventar der Insel gehört, ist sofort ersichtlich. Die sonst allgegenwärtigen Drahtseile sind nur noch spärlich vorhanden, resp. die entsprechenden Verankerungen im Beton sind nicht immer über alle Zweifel erhaben. Mit der nötigen Trittsicherheit und Vorsicht ist jedoch diese Levada problemlos zu meistern.

Schon bald haben wir eine grandiose Sicht auf die Riesen des Zentralmassives. Der Pico do Gato steht in der Mitte unseres Blickfeldes. Von dieser Seite betrachtet, ist auch der Name des Berges selbsterklärend, schaut doch ein Katzenkopf in unsere Richtung. Auch hier erreichen wir ein natürliches Flusstal, welches genausogut im Berner Oberland beheimatet sein könnte. Wir folgen dem Bergbach über einige Steilstufen, bis das Gestrüpp doch zu dicht wird.
Nach einer letzten Rast am Wasser folgt die Passage durch eine Steilwand bis vor einen Tunnel. In dessen Mitte wäre das Wasserschloss des Kraftwerkes. Wir verlassen die Levada jedoch vor dem Tunneleingang und folgen dem recht überwachsenen Pfad ins Tal, wo wir wieder auf den Zustieg vom Kraftwerk her stossen. Nun ist es nur noch ein kurzer Weg bis zum Wagen.

Eine nicht zu lange Tour in Mitten der grandiosen Bergwelt Madeiras. Die erste Levada grosszügig ausgebaut, wohl auch wegen der Erstellung des Tunnels, die Weiterführung teilweise spektakulär und einhundertprozentigeTrittsicherheit ist eine unabdingbare Voraussetzung. Durch die Abgelegenheit und das Fehlen jeglicher touristischer Infrastruktur  werden diese Levadas kaum begangen.

Fotos Domino

Tourengänger: Aemmitauer, Domino


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