Kleines Bigerhorn (3182m)


Publiziert von أجنبي , 13. September 2012 um 23:37.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 8 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 320 m
Strecke:Gasenried – Schalbettu – P. 1930 – P. 2030 – P. 2055 – Alpja – P. 2237 – P. 2406 – P. 2551 – P. 2707 – Riedgletscher – Bordierhütte SAC – P. 2973 – P. 3084 – P. 3146 – Kleines Bigerhorn – P. 3146 – Bordierhütte SAC
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV bis Gasenried
Zufahrt zum Ankunftspunkt:-
Unterkunftmöglichkeiten:Bordierhütte SAC
Kartennummer:LK 1:25.000: 1308 St. Niklaus

Für dieses wunderschöne September-Wochenende hatten wir uns viel vorgenommen. Für den Samstag den Aufstieg zur Bordierhütte, für den Sonntag die *Balfrin-Überschreitung und das Ulrichshorn mit Abstieg über's Windjoch zur Mischabelhütte und für den Montag das ultimative Highlight: *das Nadelhorn. Letzteres sollte mein erster Schweizer 4000er werden, nachdem ich [post 34796 vor sieben Jahren] in Marokko bereits einmal die 4000er-Marke überschritten hatte.

Wann immer möglich, meiden wir überfüllte SAC-Hütten und überlaufene Touren. Mit unserem Zeitplan erhofften wir uns eine gute Akklimatisierung, eine mehr oder weniger einsame Balfrin-Überschreitung, eine angenehme Übernachtung in der Mischabelhütte und ein Nadelhorn ohne Stau. Um's gleich vorweg zu nehmen: unsere Erwartungen wurden absolut erfüllt und wir erlebten ein Wochenende, an das wir uns noch lange und gerne erinnern werden.

Den Auftakt bildete der Zustieg zur Bordierhütte. Morgens um 10 Uhr spuckte uns das Postauto in Gasenried aus. Auf dem gut ausgeschilderten Wanderweg erreichten wir das Tal, welches in der Vergangenheit mal vom Riedgletscher gefüllt war. Hier (und natürlich von weiter oben) ist der Gletscherschwund besonders eindrücklich zu sehen, denn auf ca. 2000m wandert man über die östliche Seitenmoräne des Riedgletschers, bevor man auf die imposante westliche Moräne hinüber wechselt.

Am Horizont tauchte nun auch unser grosses Ziel auf: das Nadelhorn. Bis auf ca. 2500m ist die Steigung des Wanderwegs recht moderat und selbst nachher wurde es nur leicht anstrengender. Und sowieso: bei diesem Wetter und mit diesem Vorhaben läuft sich's recht gut... Auf 2740m bedeutete uns eine Wanderweg-Tafel, dass es nun runter auf den aperen Riedgletscher ging. Auf diesem wiesen Markierungen den sicheren Weg, die Steigeisen konnten getrost im Rucksack bleiben.

Auf der anderen Seite des Riedgletschers hat nun eine Leiter die ehemalige Brücke ersetzt. In den nächsten Jahren werden wohl zusätzliche Leitern nötig sein. Leicht ausgesetzt, doch stets gut gesichert führte uns der Weg nach oben und nach dreieinhalb Stunden (inkl. einer halbstündigen Pause) erreichten wir die postkartentaugliche Bordierhütte, wo wir vom Hüttenwart in deftigem Walliser-Dialekt freundlich empfangen wurden.

Da ich noch frische Beine hatte und mir den Aufstieg auf's Gross Bigerhorn und den Übergang zum Balfrin noch etwas näher anschauen wollte, trabte ich nach einem kühlen Bier los in Richtung Kleines Bigerhorn. Wie Scout in seinem *informativen Bericht bereits erwähnt hat, folgt der „neue“ Aufstieg zu den Bigerhörnern nicht mehr der in der 25.000er-Karte eingezeichneten Route, sondern zweigt im Tal unterhalb von P. 2973 davon ab. Die Abzweigung ist mit einem Schild versehen, doch Blindschleichen wie ich schafften es, am Schild vorbei zu rasen. Too much speed, to little attention...

Wie auch immer, auch der „alte“ Weg existiert natürlich noch. Dieser bildet zugleich auch den Einstieg für die Gletscher-Tour auf's Ulrichshorn. Ich folgte dem Weg bis P. 3084, wo ich beschloss, durch die nicht allzu steile Flanke zu P. 3146 hinüber zu kraxeln. Dort entdeckte ich schliesslich auch Steinmännchen, welche einerseits Richtung Gross Bigerhorn hoch führten und andererseits meinen Rückweg zur Bordierhütte durch's Tälchen markierten. Auf's Kleine Bigerhorn war's von P. 3146 nur noch ein Katzensprung. Für den Ausflug benötigte ich ab Bordierhütte knapp 40min.

Der „neue“ Weg hinunter zur Bordierhütte war natürlich etwas schneller, aber zunächst etwas rutschig. Für den Abstieg war das natürlich eine gute Sache, für den Aufstieg am Tag danach war mir aber der „alte“, auf der Karte eingezeichnete Weg etwas sympathischer.

In der Bordierhütte trafen nun die einzigen zwei Nadelgrat-Bewältiger des Tages ein, deren frühzeitiges Eintreffen der Hüttenwart lobte. Wir kriegten indes definitiv zu viel Sonne ab, was sich später und am Folgetag in Form von Kopfweh rächte. Deppen! Naja, so kommt's wenn man beinahe eine Woche lang keine Sonne mehr gesehen hat...

Der Abend glänzte mit zwei Highlights: einerseits das leckere, ausgiebige Nachtessen und andererseits der Hüttenbesuch der Steinböcke. Der Hüttenwart pflegt abends etwas Salz auszustreuen und die Tiere erfüllten sein Versprechen: Während rund zwei Stunden leckten sie direkt vor der Hütte was das Zeug hielt, pfiffen jene an, die ihnen etwas zu nahe traten und posierten für zahlreiche Foto-Orgien.


Tourengänger: أجنبي


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