Aperer Freiger (3262m) über den Nordwest-Grat


Publiziert von simba , 11. September 2012 um 14:59.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 9 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1700 m

Wir starteten nach gutem Frühstück in der Sulzenauhütte um kurz nach 7 extra früh in Richtung Aperer Freiger, weil wir am Nachmittag noch eine lange, präsumtiv mit deftigem Rückreiseverkehr garnierte Heimreise vor uns hatten. Deshalb hatten wir uns auch entschlossen, nicht den weiten Weg zum Wilden Freiger in Angriff zu nehmen, sondern nur seinem "kleinen Bruder", dem Aperen Freiger, einen Besuch abzustatten.

Der Weg von der Sulzenauhütte folgt ca. 15 Minuten demjenigem zum Beiljoch, dann überquert man nach links über eine Brücke den Gletscherbach und steigt kurz zum Blaue Lacke genannten Seelein auf, welches von einer regelrechten Armee von Steinmännern umgeben ist. Der Weg folgt anschließend in moderater Steigung und mit einigem Auf und Ab immer der Moräne, eher man sich an der nächsten Abzweigung wiederum links hält und über Blockhänge zum Aussichtspunkt Hundsheim aufsteigt. Von hier hat man einen eindrucksvollen Tiefblick auf die Fernerstube und eine tolle Sicht auf dem imposanten Gletscherbruchs des Sulzenauferners.

Am Hundsheim beginnt der Nordwest-Grat des Aperen Freiger. Anfangs ist dieser noch breit und einfach zu ersteigen, später wird der Grat ausgesetzter, steiler und wilder, so dass wir ein Depot für die Trekkingstöcke einrichteten. Die Kletterei im Blockgelände (ca. 400 Hm) geht nirgends über den I. Grad hinaus und ist bis zum Gipfel sehr gut markiert. Am Grat selbst ist der Fels immer sehr gut. Da steilere Stufen allerdings oft linkerhand umgangen werden, kommt man hin und wieder auch in brüchigeres und auch teils sandig-erdiges und damit unangenehmeres Klettergelände.
Kurz vor dem Gipfel steilt sich das Gelände nochmals merklich auf: Aufgrund pickelhart gefrorener Schneereste gestalteten sich diese letzten Meter etwas heikel, weil man nicht mehr ohne weiteres dem einfachsten Weg folgen konnte, sondern einige Schneepassagen im Fels umkraxeln musste.

Der Gipfel selbst bietet nicht allzuviel Platz, der noch dazu vom kaum mannshohen, aber sehr ausladenden Gipfelkreuz noch erheblich in Anspruch genommen wird. Daher war es gut, dass wir diesen vor dem Ansturm der "Spätaufsteher" wieder verlassen konnten. Weil derer viele sich gerade im obersten, verschneiten Anstiegsbereich befanden, kam es dort leider zu einigen Wartezeiten. Dank warmer Softshell-Jacke ließen sich diese trotz starken Winds und fehlender Sonne (Nordwest-Exposition) ganz gemütlich und ohne Kältestarre überstehen.

Im Abstieg folgten wir bis zur Hütte dem Aufstiegsweg - es wäre aber auch möglich ab dem Aussichtspunkt Hundsheim über den unteren Teil des Lübecker Wegs abzusteigen und so eine kleine Runde zu absolvieren. Von der Sulzenauhütte wanderten wir abschließend gemütlich durch die schöne, von grandiosen Wasserfällen umgebene Ebene der Sulzenaualm ins Tal hinunter.

Zur Bewertung: Habe aufgrund der Höhenlage und Nordwest-Exposition und der damit einhergehenden (bei uns gegebenen) Neigung zur Vereisung im oberen Teil mal ein unteres T5 ausgegeben. Bei trockenen Verhältnissen sicher einfacher.


Tourengänger: simba, Nala


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