Das Parpaner Weisshorn(2824m)-ein interessanter aber selten besuchter Trümmerhaufen


Publiziert von trainman , 1. September 2012 um 12:00.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Lenzerheide
Tour Datum:29 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Parpan-Gredigsfürgli-Weisshorn-Schwellisee-Arosa(17km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus nach Parpan
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zug nach Arosa
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels und Gasthöfe in Chur,Lenzerheide etc.
Kartennummer:LK Lenzerheide-Thusis

Das Plessurgebirge mit seinen vielfarbigen Gesteinsformationen bietet eine grosse Anzahl interessanter Wanderungen und Bergtouren.Der schönste Gipfel dürfte wohl das selten besuchte Erzhorn sein,dagegen ist das Gebiet um das Parpaner Rothorn durch Seilbahn und Wintersportanlagen erheblich beschädigt.Leider hat man inzwischen auch noch eine Seilbahn von Parpan in der Westflanke des Weisshorns zum Gredigsfürggli gebaut,sodass eigentlich nur noch das Lenzerhorn als unberührtes Gelände im Umkreis von Lenzerheide übrig bleibt.Wenigstens hat man zumindest den Gipfelbereich des Parpaner Weisshorns,der vom Gredigsfürggli aus rasch erreichbar ist vorläufig verschont,aber vermutlich wird auch hier demnächst ein Steig oder Schlimmeres gebaut werden.Das Weisshorn verdankt seinen Namen dem sehr hellen Gestein in Gipfelnähe und in der Westflanke.Allerdings hat auch die Farbe Rot ihren Platz am Weisshorn.Rechts neben dem Südgrat ist der Trümmerhang übersät mit seltsamen kleinen,an Kacheln erinnernden roten Platten.Die farbliche Ähnlichkeit mit Vulkangestein ist verblüffend,obwohl es in diesem Gebiet keinerlei derartigen Aktivitäten gibt.
Start in Parpan auf dem beschilderten Weg zum Gredigsfürggli.Etwa auf 1900m bin ich den Hang frontal und weglos angestiegen immer in Richtung der Seilbahn Bergstation.Lange durch mässig steiles Gras,später dann über ziemlich mühsamen steilen Schutt ein gutes Stück weit links der Seilbahntrasse,um noch steilerem Gelände auszuweichen.Man erreicht eine sogar fahrzeugtaugliche Piste kurz vor der Bergstation,zwei kühne MTB-Helden rasten gerade talwärts...Jetzt kurz hoch zum Gredigsfürggli,wo die weitere Route offensichtlich wird.Man steigt links am Grat oder rechts daneben über den roten Schutthang hoch,sehr mühsam,aber nicht gefährlich,trotzdem T4.Markierungen gibt es keine,aber seltsamerweise ein sehr dünnes weit über 100m langes altes Drahtseil,dessen Zweck unklar ist.Als Aufstiegshilfe ist es jedenfalls unbrauchbar.Oben wartet eine schöne flache Wiese über die man auf die hellen Felstürmchen nach Osten zugeht.Der Höhenunterschied zu diesen Spitzen ist gering,allenfalls 30-40m.Anfangs hat man noch Wandergelände,dann wird es aber ernster,die Hände werden gebraucht um die Graterhebungen zu umgehen.Ein kurzer Abstieg durch eine enge Rinne dürfte I+  sein bzw.T5-,darüber lässt sich streiten.Das ausgesetzte Terrain ist nicht ganz ungefährlich.Ich habe mich an einer Graterhebung mit Steinmann orientiert und diese auch erreicht.Mein Höhenmesser zeigte 2805m.Weiter östlich gibt es noch einen leicht höheren Punkt,ebenfalls mit Steinmann.Dort hinüber dürfte es allerdings kompliziert sein,mehrere Türme und Scharten stehen im Weg,das kostet auf jeden Fall Zeit.Ich habe daher auf einen Versuch verzichtet.Abstieg dann auf demselben Weg,jedoch nach der Kletterei direkt die Schuttflanke runter,dabei ist "Geröllsurfen" nur stückweise möglich.Anschliessend langer Talmarsch in sehr schönem Umfeld an Älplisee und Schwellisee vorbei hinunter zum Bahnhof Arosa.
Fazit: Empfehlenswerte Wanderung mit leichten Kraxeleinlagen in einem landschaftlich sehr reizvollen Gebiet,am Weisshorn selbst ist Einsamkeit garantiert!

Tourengänger: trainman


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Kommentare (1)


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2Cool4You hat gesagt:
Gesendet am 3. September 2012 um 10:05
Eine interessante Tour hast du hier gemacht. Muss ich auch mal ins Auge fassen.
Kenne kaum jemanden der dort schon mal rauf ist.

Danke für deinen ausführlichen Bericht!
Gruss


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