Überschreitung Parpaner Weisshorn und Tschirpen


Publiziert von Delta Pro , 2. August 2016 um 15:38.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Schanfigg
Tour Datum:28 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 560 m

Spannende Bergtour über wilde Grate zwischen Lenzerheide und Arosa

Gipfel, die quasi per Bergbahn erreichbar sind, stellen oft beliebte Tourenziele dar und sind überlaufen. Dies trifft nicht zu auf Älplihorn, Parpaner Weisshorn und Tschirpen, drei lohende Gipfelziele, die zwischen den Skigebieten der Lenzerheide und Arosa quasi zwischen die Maschen gefallen sind. Während die relativ einfach erreichbaren Älplihorn und Tschirpen je ein Tourenbericht auf Hikr aufweisen, beschreibt noch keiner die Besteigung des Parpaner Weisshorns (obwohl es Einträge zum Westgipfel gibt). Die Überschreitung des Weisshorns ist eine spannende, aber besonders bzgl. Wegfindung nicht einfache Tour. Der Hauptgipfel wird selten besucht, und wenn, dann meist von Osten her bestiegen. Auch der logische weitere Verlauf alles über den langen Südostgrat des Tschirpen ist sehr lohend und einfacher, und erlaubt es eine schöne Traverse mit wenig Höhenmetern von der Lenzerheide nach Arosa zu machen.

Die 1400 Höhenmeter kosten nur 16.- (Halbtax), wenn man per Gondel aufs Parpaner Rothorn fährt. Nach nur 1.5 Minuten Marsch ist das riesige Gipfelkreuz erreicht. So was nenne ich Effizienz! Trotz erkauftem Gipfel kann sich die Aussicht sehen lassen: Winzige Kumuli zieren die Hänge, die Sicht ist bestens. Gute Voraussetzungen für eine Bergtour. Übers Totälpli wandern wir mit etwas Auf und Ab gegen das Älplihorn (über den Ostgipfel des Rothorns wäre wahrscheinlich noch etwas schneller). Mit einem kurzen Aufstieg wird der riesige formschöne Steinmann erreicht (T2). Der Gipfel liegt zentral und bietet beste Ausblicke in alle Richtungen – keine Ahnung wieso er nicht häufiger besucht wird.

Abstieg zur MTB Downhill-Piste und durch die Galerie zum Gredigs Fürggli. Über einen Geröllhang geht es einfach zu Pt 2776 des Parpaner Weisshorns hinauf. Bald beginnt der Kamm felsig zu werden und das rote Geröll wird vom weissen Kalk abgelöst. Mit einigen Umgehungen südseits steht man bald auf dem Westgipfel (Steinmann). Bis hierhin sind Wegspuren erkennbar. Dieser (auf der Karte nicht kotierte) Punkt ist nur wenige Meter niedriger als der Hauptgipfel und ist als Gipfelziel für die meisten ausreichend (T4-T5). Der Übergang zum Hauptgipfel ist wild und in Bezug auf die Wegfindung anspruchsvoller. Die ersten Türme werden auf Bändern in der Südflanke umgangen. Anschliessend mit etwas Kletterei wieder zum Grat zurück, da ein Weiterweg auf dieser Seite nicht möglich erscheint. Über eine Verschneidung steigen wir auf ein Geröllband in der Nordflanke. Auf diesem geht es rund 30 Höhenmeter hinab, bis man durch sehr brüchiges Gelände links aufwärts haltend, teils in leichter Kletterei kurz vor dem Hauptgipfel wieder den Grat erreicht (T6, WS). Gemäss Gipfelbuch kommen die meisten Besucher (ca. 5 Einträge pro Jahr) von Osten. Der nächste Turm im Grat könnte nur in schwieriger Kletterei überstiegen werden. Von der Scharte steigt man also ziemlich weit gegen Süden ab bis man mit ein paar Kletterschritten in die Schlucht östlich des Turmes wechseln kann und durch diese über Blöcke ohne grössere Schwierigkeiten auf den Ostgipfel gelangt (T5). Vom Ostgipfel entlang des nun breiten Kamms (Trittspuren) einfach gegen den Tschirpen. Wo das Gestein wechselt wird der Grat nochmals etwas schmaler (T5).

In schöner Wanderung steigen wir gegen den nächsten Gipfel. Allmählich schwingt der breite Grat wieder auf und vor dem Tschirpen wird er wilder. Die Felsstufen können fast alle mit Umgehungen nach Süden passiert werden (T5). Ein neuer Klettersteig wurde am Nordgrat des Tschirpen errichtet und ist begangen, weshalb wir auf einen Abstieg über diese Route verzichten und dafür dem langen SE-Kamm folgen. Dieser weist durchgehend ein schmales Weglein auf, das ab und zu mit blauen Punkten markiert ist – eine wunderschöne und meist einfache Gratwanderung (T4+). In einem Wechsel zwischen felsigen und grasigen Passagen wird der ganze lange Grat bis hin zu Pt 2503 überschritten. Von dort geht es über einen unglaublich blumenreichen Graskamm steil hinab auf die Wanderwege und auf diesen nach Arosa.

 


Tourengänger: Delta, Xinyca


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